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#Nordkorea hält nächtliche Militärparade ab

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Nordkorea hält nächtliche Militärparade ab

Nordkorea hat den 73. Jahrestag seiner Staatsgründung am 9. September mit einer nächtlichen Parade eingeleitet. Gegen Mitternacht begann die Veranstaltung auf dem durch Scheinwerfer hell ausgeleuchteten Kim-Il-sung-Platz, der nach dem Staatsgründer und Großvater des derzeitigen Machthabers, Kim Jong-un, benannt ist. Der Platz dient seit jeher als Veranstaltungsort für Feierlichkeiten des Regimes, auf dem Pflaster befinden sich auch an normalen Tagen Markierungen für Laufrichtungen.

Südkoreanischen Medien zufolge sollen die Feierlichkeiten rund eine Stunde gedauert haben. Damit fielen sie deutlich kürzer aus als bei vergangenen Aufmärschen. Die Parade wurde von Beobachtern aufmerksam verfolgt, da sie die erste während der Amtszeit des amerikanischen Präsidenten Joe Bidens war. In der Vergangenheit waren Paraden an Feiertagen genutzt worden, um neue strategische Waffen zu präsentieren. Im Oktober 2020 und im Januar diesen Jahres hatte das Regime bei ähnlichen Veranstaltungen neue ballistische Raketen unterschiedlicher Reichweiten präsentiert. Analysten sehen in den Aufmärschen daher auch indirekte Botschaften an die internationale Gemeinschaft.

Offiziell kein einziger Coronafall

Bei der heutigen Großveranstaltung waren jedoch keine neuen Waffensysteme zu sehen. Stattdessen wurde die Parade fast ausschließlich von den Arbeitern-und-Bauern-Rotarmisten, einer paramilitärischen Organisation Nordkoreas, angeführt. Artillerie wurde an Traktoren gehängt über den Platz gefahren. Außerdem waren Sicherheitskräfte auf Pferden und mit Schäferhunden zu sehen. Eine Einheit führte leuchtend rote Schutzanzüge und Gasmasken vor. Zudem waren Feuerwehrwagen zu sehen, die der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge einem Modell von Mercedes ähnelten. Am Ende erhellte Feuerwerk den Nachthimmel über Pjöngjang, Frauen in traditionellen Kleidern und Männer in Anzügen tanzten über den Platz. 

Bereits im Vorfeld der nächtlichen Veranstaltung hatte das Regime Bilder zirkuliert, auf denen Kim mit einer bekannten nordkoreanischen Sängerin und einer Nachrichtensprecherin zu sehen war. Dass die Parade vergleichsweise kleines militärisches Gerät vorführte und Kim sich an der Seite nordkoreanischer Prominenter zeigt, weist darauf hin, dass sich das Regime weniger an die internationale Gemeinschaft als an die eigene Bevölkerung wenden wollte. Die vermutlich handverlesenen Gäste waren auf den Fernsehbildern des nordkoreanischen Staatsfernsehens, dass die Parade mit einigen Stunden Verzögerung ausstrahlte, lachend zu sehen.

Kim Jong-un vor der Parade



Bilderstrecke



Nächtliche Parade in Pjöngjang
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Kim und ein Feuerwerk

Mit dem Volksfestcharakter der Veranstaltung scheint das Regime zeigen zu wollen, dass es wieder vorwärts geht. Die Corona-Pandemie hatte die nordkoreanische Wirtschaft belastet: Geschlossene Grenzen haben den Außenhandel fast zum Erliegen gebracht. Internationale Hilfe wurde massiv zurückgefahren. Bei einer Parade im Oktober vergangenen Jahres hatte sich Kim unter Tränen bei der eigenen Bevölkerung für die schwierige Lage entschuldigt.

Stellungnahmen des Regimes zufolge hatte Nordkorea bislang noch keinen Corona-Fall zu verzeichnen. Im Rahmen der internationalen Impfinitiative COVAX hätte das Land demnächst drei Millionen Dosen des chinesischen Impfstoffs Sinovac erhalten sollen. Dies lehnte das Regime jedoch ab. UNICEF zufolge sollen nordkoreanische Stellen mitgeteilt haben, dass man die Dosen lieber an stark betroffene Länder verteilen solle.  

Machthaber Kim Jong-un verfolgte die Parade zwar von einer Loge aus, hielt dieses Mal jedoch keine Rede. Dies überließ er Ri Il-hwan, seit 2016 Mitglied des Zentralkomitees der Arbeiterpartei Koreas. In seiner Ansprache bestärkte er die bisherige Linie des Regimes, die einen Ausbau der militärischen Kapazitäten des Landes – ohne Hilfe von Außen – vorsieht. Kim wirkte gesünder als in den vergangenen Monaten. Ein deutlich sichtbarer Gewichtsverlust und kahle Stellen an seinem Hinterkopf hatten Gerüchte genährt, der Diktator könnte schwer erkrankt sein.

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