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#„Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht“

„Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht“

Es ist eine außergewöhnliche Vorstellung von Glück, sich auf mehr als 70 Tage in einem lauten, feuchten, wackligen und oft auch ziemlich zugigen Käfig zu freuen. Der in vielen Stunden zudem alle paar Sekunden so hart auf ein Meer aus eiskaltem Salzwasser aufschlägt, dass man sich „wie ein Pfannkuchen in der Pfanne“ fühlt. Wie man es schafft, unter diesen Bedingungen zu essen, zu schlafen und generell den Überblick zu behalten? Sechs Frauen und 27 Männer – unter ihnen erstmals auch die Deutsch-Französin Isabelle Joschke, von der dieser Vergleich stammt, sowie der Hamburger Boris Herrmann – werden sich dieser haarsträubenden Aufgabe von diesem Sonntag an stellen. Und versuchen, bei der Vendée Globe so schnell wie möglich nonstop und allein einmal um die Welt zu segeln.

Die Online-Flatrate: F+


Sebastian Reuter

Vom Hafenstädtchen Les Sables d’Olonnes an der französischen Atlantikküste aus begeben sich so viele Skipperinnen und Skipper wie bei keiner Vendée zuvor mit ihren Yachten auf die abenteuerliche und beschwerliche Reise – und können aufgrund der verschärften Corona-Einschränkungen im Land erstmals nicht von zehntausenden Zuschauern verabschiedet werden. Und das, obwohl die Vendée im Westen von Frankreich fast genauso beliebt ist wie die Tour de France oder die Fußball-WM.

Mit romantischer Segel-Atmosphäre nur wenig zu tun

Mehr als 20.000 Seemeilen werden sie in ihren jeweils etwa 18 Meter langen und mit mehreren hundert Quadratmetern großen Segeln ausgestatteten Imoca-Yachten ohne jede Hilfe von außen zurücklegen und dabei Weltmeere durchqueren, den Äquator passieren und das Kap der Guten Hoffnung, Kap Leeuwin und Kap Hoorn umrunden. Kurz gesagt: All jene Mystik erleben, von der Seglerinnen und Segler auf dem ganzen Planeten oft ein Leben lang träumen. Dabei hat eine Weltumrundung mit einer hauptsächlich aus einem superleichten sowie ziemlich flachen Kohlefaser-Rumpf bestehenden Rennyacht nur wenig mit romantischer Segel-Atmosphäre zu tun. Mit lähmender Windstille gepaarte Hitze und heftige Stürme bei eisigen Temperaturen werden die Seglerinnen und Segler auf eine harte Probe stellen.

Vorbereitung auf die große Fahrt: Boris Herrmann


Vorbereitung auf die große Fahrt: Boris Herrmann
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Bild: Boris Herrmann

Von den 97 Teilnehmern, die sich seit der ersten Auflage im Jahr 1989 am „Everest der Meere“ – wie die Vendée ehrfurchtsvoll genannt wird – versucht haben, sind nur 66 ins Ziel gekommen. Drei Skipper verloren auf hoher See ihr Leben, viele mussten gerettet werden, weil ihre Boote havarierten. Als „pure Wildnis“ hat der 39 Jahre alte Herrmann die Zustände im Südpolarmeer, wo die Segler teilweise mehr als 2000 Kilometer vom australischen oder südamerikanischen Festland entfernt sind, gegenüber dieser Zeitung einmal beschrieben. Trotzdem träumt er seit seinem 16. Lebensjahr von der Teilnahme an der Regatta und verkündet nun voller Vorfreude: „Nach Jahren der Vorbereitung und des Trainings, ist nun alles bereit, bis ins letzte Detail. Ich kann es kaum erwarten, endlich zu starten.“

Zwar startet auch Herrmann mit dem Ziel, am Ende als einer der ersten zehn Segler wieder in Les Sables d’Olonnes anzukommen, als absoluter Top-Favorit geht allerdings der Brite Alex Thomson ins Rennen, der die Regatta 2012 und 2016 jeweils als Dritter und Zweiter beendet hat. „Jeder, der die Vendée Globe beendet, ist ein Gewinner“, sagt Thomson in aller Bescheidenheit. Mit einem Sieg würde der 46 Jahre alte Waliser allerdings als erster Vendée-Gewinner, der nicht aus Frankreich stammt, in die Segel-Geschichte eingehen. „Ich arbeite nun schon fast seit 20 Jahren darauf hin. Da können die letzten Tage vor dem Start nochmal ziemlich nervenaufreibend sein.“

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