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#Hunderttausend Hassnachrichten

Hunderttausend Hassnachrichten

Kann der französische Rechtsstaat die Kinder der Internet-Generation vor Cybermobbing schützen? Nach dem Urteil in der Affäre Mila lautet die Antwort: jein. Elf Franzosen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren sind vom Pariser Strafgericht zu Bewährungsstrafen zwischen vier und sechs Monaten wegen „Belästigung in den sozialen Netzwerken“ verurteilt worden. Sie hatten Mila, eine damals sechzehn Jahre alte Schülerin, mit Hassbotschaften und Todesdrohungen überhäuft, nachdem diese in einem Video mit Kraftausdrücken über den Islam geurteilt hatte. „Ich hasse Religion“, sagte sie in ihrer Instagram-Aufzeichnung, „im Koran steckt nichts als Hass“ und „eure Religion ist Scheiße“.

Auf den Shitstorm, den sie damit auslöste, war der Teenager nicht gefasst. Laut Milas Anwalt Richard Malka erhielt sie mehr als hunderttausend explizite Hassnachrichten. Während der zweitätigen Gerichtsverhandlung in Paris hatten die Angeklagten gestanden, Urheber der Nachrichten gewesen zu sein. Sie stritten aber zugleich ab, als Teil einer Einschüchterungskampagne agiert zu haben. „Soziale Netzwerke sind wie die offene Straße“, mahnte der Vorsitzende Richter Michaël Humbert bei der Urteilsverkündung. „Wenn Sie jemanden auf der Straße treffen, würden Sie ihn auch nicht beleidigen, bedrohen oder sich über ihn lustig machen.“ Das Gericht verurteilte die Angeklagten zudem dazu, jeweils 1500 Euro Entschädigung zu zahlen sowie Gerichtskosten von je tausend Euro zu übernehmen. Ein Angeklagter wurde mangels Beweisen freigesprochen, ein weiterer wurde wegen eines Verfahrensfehlers nicht belangt.

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