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#„Ich bin immer auf der Suche nach einer neuen Rolle“

„Ich bin immer auf der Suche nach einer neuen Rolle“

Herr Winterscheidt, Ihre neue Quizshow „Wer stiehlt mir die Show?“ wurde am Dienstag nicht von Ihnen moderiert, sondern von Thomas Gottschalk. Er hatte in der Vorwoche gewonnen. Wie schmerzhaft war es, nur Kandidat zu sein?

Sebastian Eder

Ich hatte mich vorher sehr auf die Dynamik gefreut, die dadurch entsteht, dass mir die Show gestohlen werden kann. Und als Thomas Gottschalk zugesagt hatte, habe ich direkt phantasiert: Wie wäre das, wenn er die Show moderiert und ich nur Kandidat bin? So kam es dann. Und es hat mich wirklich an „Wetten, dass..?“ erinnert, als Gottschalk auf die Bühne kam. Ich habe mich ein bisschen wie Richard Gere gefühlt, der gleich zum Flieger muss. Es ist schwer zu beschreiben, wie es ist, so einer lebenden Legende beim Arbeiten zuzusehen. Für Gottschalk ist das eigentlich keine Arbeit, er macht das mit so einer Leichtigkeit, Schlagfertigkeit, Professionalität und Herzlichkeit. Ich wünschte, ich hätte etwas von ihm lernen können, aber dafür war ich viel zu fasziniert. 

Er hat es aber schon sehr ausgekostet, dass Sie nicht moderieren durften.

Als ich ihn davon überzeugen wollte, mitzumachen, war seine zweite Frage: Bist du dir ganz sicher, dass ich die Show moderieren darf, wenn ich gewinne? Als ich das bestätigt habe, war er dabei. Es war mir schon klar, dass er es auskosten würde, aber ich hätte es genauso gemacht.

Wie schwer ist es, mit seiner Schlagfertigkeit mitzuhalten?

Mein Arbeitsethos ist: Ich möchte nie nach unten treten. Das ist für Gottschalk schwer – er kann nur nach unten treten, weil über ihm kommt keiner mehr. Also tritt er nach unten, macht das aber so souverän, dass man sich kaputtlachen muss – und in dem Moment, in dem man zum Gegenschlag ausholen möchte, ist er schon beim nächsten Spruch. Gottschalk hat eine Disziplin geschaffen, die er als einziger beherrscht. Er hat eine unglaubliche Qualität darin, einen so sympathisch zu verarschen, dass der Verarschte selbst am lautesten lacht. Da könnte sich Oliver Pocher noch etwas abschauen.

Wer wäre für Sie noch ein Traumkandidat für die Show?

Die Liste ist endlos: Barbara Schöneberger, Carolin Kebekus, Tim Mälzer, Günther Jauch, Florian Silbereisen… Aber wir hatten jetzt schon eine tolle Gruppe mit Palina Rojinski, Elyas M’Barek und Gottschalk. Außerdem gibt es immer noch einen nicht-prominenten Wildcard-Gewinner, das fände ich Wahnsinn, wenn da mal einer oder eine die Show gewinnt und dann moderieren darf.

Neben Ihrer neuen Show haben Sie noch ein neues Unternehmen: Sie verkaufen bald eine Schokolade namens „Jokolade“. Wie kamen Sie darauf? 

Der Name war so witzig. Ich habe 39 Jahre gebraucht, um zu sehen, dass man aus Schokolade „Jokolade“ machen kann. Da musste ich was draus machen! Ich habe zwölf Monate daran gearbeitet – und kurz vor dem Release eine Dokumentation über die Umstände gesehen, die auf dem Kakaomarkt herrschen. Da war ich schockiert. Es ging viel um moderne Sklaverei, illegale Kinderarbeit und Urwaldrodungen. Die Bauern in Westafrika werden so schlecht bezahlt von der Industrie, obwohl sie in dieser ewigen Produktionskette die meiste Arbeit verrichten. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass ich Blut an den Händen habe, wenn ich normale Schokolade mache. In der Dokumentation kam Henk Jan Beltman vor, er versucht, dieses System zu verändern und hat die Plattform „Tony’s Open Chain“ entwickelt. Dank seines Systems kann man nachvollziehen, woher genau die Bohnen kommen – und die jeweiligen Bauern bekommen dann einen Aufpreis ausgezahlt. Den Bauern wird auch mit Investitionen geholfen. Ich bin jetzt, nach weiteren 14 Monaten, stolzer Unterstützer dieser Initiative und Partner von Fairtrade.

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