Nachrichten

#„Halt- und stillose Aussagen von Matthäus“

Inhaltsverzeichnis

Der genaue Ablauf bei der Trennung des FC Bayern von Trainer Julian Nagelsmann sorgt weiter für Verwirrung. Der Pay-TV-Sender Sky zitierte am Samstagabend das Management des 35-Jährigen, das mitteilte, es habe vor den Medienberichten am vorvergangenen Donnerstag „keinen Kontakt und keinen Kontaktversuch der Bayern“ gegeben. „Das Management von Julian Nagelsmann hat selbst nach diversen Gerüchten in den Medien bei Hasan Salihamidzic angerufen“, schrieb die Agentur Sports 360 laut Sky.

Nagelsmann war am Freitag, dem 24. März, zum entscheidenden Gespräch in die Bayern-Zentrale in die Säbener Straße gefahren. Im Anschluss verkündete der Rekordmeister die Trennung sowie die Verpflichtung von Nachfolger Thomas Tuchel. Über beide Personalien war aber bereits am Donnerstagabend, auch von der F.A.Z., ausgiebig berichtet worden.

Sportvorstand Salihamidzic hatte am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“ gesagt: „Der Erste, den wir angerufen haben, war Julian Nagelsmann.“ Nagelsmanns Agentur reagierte zunächst nicht auf eine dpa-Anfrage zu der Stellungnahme. Salihamidzic sagte auch am Samstag bei Sport1, dass er direkt nach Tuchels Zusage mehrfach versucht habe, „Julian zu erreichen“. Irgendwann habe er dessen „Management angerufen und dann habe ich nochmal Julian angerufen“.

„Das war eine Katastrophe“

Bayern-Chef Oliver Kahn sagte vor dem 4:2 gegen Borussia Dortmund zwar, der Ablauf sei letztendlich „eine Katastrophe“ gewesen, das habe aber daran gelegen, dass die Information zu Nagelsmann zu den Medien durchgestochen worden seien. „Das ist sicherlich keiner vom FC Bayern gewesen. (…) Wir schießen uns ja nicht selber in den Fuß“, sagte Kahn.

Den am Donnerstag noch im Urlaub befindlichen Nagelsmann nur am Telefon über die Entscheidung der Führungsriege zur Trennung zu informieren, sei nicht der Stil des FC Bayern. Deshalb sei das persönliche Gespräch notwendig gewesen. „Es war von Anfang an klar, dass der Erste, der es erfahren soll, Julian Nagelsmann ist. Und auch nach diesem Leak haben wir das getan. Danach gab es keinen Kontakt mit irgendwelchen Medien“, sagte Kahn.

„Natürlich war es dann eine schwierige Situation.“ Ausschlaggebend waren auch die Verhandlungen mit Tuchel. „Bevor Sie die Zusage eines Trainers oder eines Spielers nicht haben, können wir nicht vorher irgendwas besprechen oder rauslassen. Wir müssen schon einen sauberen Prozess einhalten, und das haben wir getan“, sagte Kahn.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der mit Kahn schon während der Sky-Interviewrunde vor dem Topspiel verbal aneinandergeraten war, legte im Anschluss nach. „Die zeitliche Abfolge, so wie sie Kahn schildert, passt nicht zusammen“, sagte Matthäus dem Nachrichtenportal „T-Online“. „Ich weiß, dass Oliver Kahn lügt.“

„Es ist immer leicht, von der Seitenlinie zu kritisieren. Es sind natürlich schwere Entscheidungen“, sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer. Kahn wies den von Matthäus geäußerten Vorwurf der Lüge entschieden zurück. „Wir haben zu jeder Zeit die Wahrheit gesagt“, sagte er am Sonntag beim TV-Sender „Bild“. „Ich weiß nicht, was Lothar, wie er sagt, da sieht, hört oder sogar fühlt.“

Matthäus habe sich nach seiner Karriere „über den einen oder anderen Umweg“ zum „Chefkritiker des deutschen Fußballs aufgeschwungen“, sagte Kahn am Sonntagmorgen. Dass man da keine Samthandschuhe trage und es mal heftig zugehe, sei in Ordnung. „Allerdings sollte man gewisse Grenzen nicht überschreiten. Er hat gesagt, wir hätten das ‚Mia san Mia‘ mit Füßen getreten. Ich weiß bis heute noch nicht genau, was er damit meint“, sagte Kahn.

„Nur wenn man dann den Chefkritiker mal selbst kritisiert, habe ich immer so das Gefühl, damit kann er überhaupt nicht umgehen und lässt sich dann zu solchen halt- und auch stillosen Aussagen hinreißen. Er, der uns und damit auch dem FC Bayern vorwirft, stillos gehandelt zu haben. Aber so ist Lothar, das wird sich auch nicht ändern“, kritisierte Kahn. „Hasan und ich, wir haben zu jeder Zeit die Wahrheit gesagt und da ändern auch diese Behauptungen von Lothar nichts.“

Auch Thomas Tuchel sprach am Samstag bei Sky über den Trainerwechsel. „Ich war am Anfang ganz ehrlich überrascht, dass es um einen sofortigen Job geht. Ich dachte, dass wir vielleicht ein Sondierungsgespräch führen, ob ich schon irgendwo für den Sommer zugesagt habe“, sagte er. „Die Bosse waren dann sehr klar, in dem, was sie wollten. Es war direkt klar, dass es um sofort geht. Deshalb gab es für mich kein taktieren und keinen Plan B.“

Der frühere Bayern-Boss Uli Hoeneß brachte unterdessen einen ganz anderen Grund für die Freistellung Nagelsmanns ins Spiel. „Julian Nagelsmann hätte nach der Niederlage in Leverkusen (1:2) nicht in den Skiurlaub fahren dürfen. Wäre er in München geblieben, hätte man sich am Montag oder Dienstag zusammengesetzt und gesprochen“, sagte Hoeneß: „Und, wer weiß, was dann passiert wäre?“

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!