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#„Ich bin zwischen Fußbällen aufgewachsen“

„„Ich bin zwischen Fußbällen aufgewachsen““

Beim Schlusspfiff stand Rodrygo weit weg. Während Spieler und Ersatzspieler von Real Madrid nach dem Halbfinalsieg über Manchester City in der Freude vor der Bank übereinander fielen und der fast 20-köpfige Betreuerstab im Kreis tanzte, wendete sich Rodrygo zum inzwischen leeren Tor, in das er wenige Minuten zuvor zwei Mal getroffen hatte. Er breitete die Arme aus und blickte in den Himmel. Dann fiel er auf die Knie, legte das Gesicht in den Rasen.

Nach langen Sekunden lief sein Sturmkollege Vinicius mit einem breiten Lachen auf ihn zu und umarmte seinen Landsmann. Rodrygo hatte nach seiner Einwechslung knapp 20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit mit seinen beiden Toren in der 89. und 91. Spielminute die Aufholjagd gegen Manchester City möglich gemacht, bevor Benzema in der Verlängerung vom Elfmeterpunkt Real Madrid den Einzug ins Finale an diesem Samstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League, im ZDF und bei DAZN) sichern konnte.

Die Last wird schwerer werden

Dabei galt der so unbeschwert wirkende Rodrygo mit seinen 21 Jahren bislang eher als Versprechen für die Zukunft, als unfertiger Fußballspieler, den man nicht überfordern sollte. Trainer Carlo Ancelotti stellt ihn auch selten von Beginn an auf, doch trotzdem schießt er entscheidende Tore, gegen ManCity, im Viertelfinale gegen Chelsea oder im Gruppenspiel gegen Inter Mailand. Doch nun wird die Last auf seinen Schultern noch etwas schwerer werden.

Denn Kylian Mbappé, der Spieler, der künftig den feinen Unterschied zwischen Real Madrid und anderen Topteams ausmachen sollte, hat vor einer Woche entschieden, nicht nach Madrid zu kommen. Ancelotti sagte vor dem Endspiel, er spreche zwar nie über Spieler anderer Vereine. Aber Real Madrid habe mit dem defensiven Camavinga (19), Vinicius (21) und eben Rodrygo (21) bereits jetzt die Zukunft im Team.

Im Halbfinale gegen Manchester bot Benzema Rodrygo schon an, nach seinen beiden Toren auch den entscheidenden Elfmeter in der 95. Minute zu schießen, die Chance zum Hattrick. Doch Rodrygo überließ dem 34 Jahre alten Kapitän den letzten Schuss ins Finale, den großen Moment des Triumphs.

Diese zurückhaltende Art zeichnet ihn aus. Wenn ihn zum Pressetermin vor dem Endspiel die Journalisten bedrängen, scheint ihm das eher unangenehm zu sein. Er wiederholt immer wieder, dass er dem Team helfen möchte und noch viel arbeiten muss, um Stammspieler bei Real zu werden. Diese Karriere hat er sein ganzes Leben lang angestrebt.

Sie sei erst 16 Jahre alt gewesen, ihr Partner Eric Goes noch ein Jahr jünger, als sie schwanger wurde, erzählt seine Mutter Denise in einer Reportage des hauseigenen TV-Senders Reals. Um fünf Uhr habe ihr Sohn täglich das Haus verlassen, um zum Training zum zweimaligen brasilianischen Weltpokalsieger FC Santos zu fahren, wofür er die brasilianische Metropole São Paolo durchqueren musste.

Im Halbfinalrückspiel gegen Manchester City traf Rodrygo zweimal.


Im Halbfinalrückspiel gegen Manchester City traf Rodrygo zweimal.
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Bild: picture alliance / NurPhoto

Um 13.00 Uhr sei er in die Schule gegangen und um 18.00 Uhr zum Hallenfußball. Schon mit elf Jahren bekam er von Nike seinen ersten Ausrüstervertrag. Auch sein Vater war in Brasilien Fußballprofi. „Ich bin zwischen Fußbällen aufgewachsen“, sagt Rodrygo.

Bei ihm ist diese völlige Fixierung gutgegangen. Die Familie ging mit ihm nach Madrid, als er 2019 bei Real unterschrieb, der ehemalige Konditionstrainer des Vaters betreut heute den Sohn. Mehr als drei Kilo Muskelmasse hat er sich in Madrid antrainiert, doch Rodrygo wirkt weiterhin schmächtig. Ganz anders zeigt er sich auf dem Platz.

Dort ist er schneller am Ball, als er selbst gucken kann: „Ich vertraute darauf, dass der Ball genau dorthin kommt“, sagte er, während er sich nach dem Spiel gegen ManCity auf einem Handy sein erstes Tor anschaute, „und war schneller als der Torwart“. Bei seinem zweiten Treffer sprang der nur 174 Zentimeter große Stürmer höher als die Innenverteidiger: „Carvajal flankte, und ich machte diese Bewegung mit dem Kopf. Ich habe den Ball gar nicht gesehen.“

Mit diesem Gespür für das Spielgeschehen im Strafraum und den schnellen und sicheren Abschlüssen zeigt er Qualitäten, derer er sich offenbar selbst nicht so richtig bewusst ist. „Das ist doch der Killerinstinkt“, sagt ihm ein Reporter und Rodrygo wiederholt bescheiden: „Ja, das ist der Killerinstinkt.“

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