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#„Ich darf nicht so tun, als sei ich Aretha Franklin“

„Ich darf nicht so tun, als sei ich Aretha Franklin“

Cynthia Erivo fehlt nur noch ein Oscar und sie hat den berühmten vierfachen Erfolg „EGOT“ zusammen, also sowohl die Auszeichnungen Emmy, Grammy, Oscar und Tony erhalten. Und das mit gerade mal 34 Jahren. Nominiert für den Oscar war sie bereits zwei Mal, es sollte also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie ihn bekommt. Nun ist sie erst einmal in der Serie „Genius: Aretha Franklin“ zu sehen (ab 4. Juni bei Disney+), in der sie die Queen of Soul spielt.

Die Anthologie-Serie hat den Vorsetzer „Genius“, zu deutsch Genie. Was macht Aretha Franklin für Sie zu einem Genie?

Aus rein praktischer Sicht: Sie konnte keine Noten lesen und hat trotzdem komponiert und Musik erschaffen. Sie konnte wie eine Konzertpianistin spielen, und das nur nach Gehör.

Und aus theoretischer Sicht?

Mit ihrer Musik hat sie eine Brücke geschlagen, zu ihrem normalen Leben und zu dem ihrer Zuhörerschaft. Sie hat ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen verarbeitet und über die Musik all jene angesprochen, die ihr zugehört haben. Ein Grund, warum sie überall auf der Welt gehört wurde. Sie konnte mit Musik etwas machen, das kein Anderer konnte.

Wie sind Sie selbst mit der Musik von Aretha Franklin das erste Mal in Berührung gekommen?

Ich saß im Auto meiner Mutter, auf dem Weg zur Schule. Ich war neun oder zehn Jahre alt. Und im Radio lief auf einmal „Think“. Ich hatte sie vorher noch nie in meinem Leben singen gehört. Aber ich habe mich sofort in den Klang ihrer Stimme verliebt. Ein paar Songs später lief wieder Aretha Franklin. Diesmal im Duett mit Annie Lennox „Sisters Are Doin‘ it for themselves”. Es wollte einfach nicht in meinen Kopf, wie ein und dieselbe Person zwei so unterschiedliche Songs machen kann und dass mich dann beide Songs auch noch so berühren. In dem Moment war es um mich geschehen.

„Sie bewegt sich zu Musik, wenn es sie packt“: Cynthia Erivo als Aretha Franklin


„Sie bewegt sich zu Musik, wenn es sie packt“: Cynthia Erivo als Aretha Franklin
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Bild: AP

Wie haben Sie sich der Körperlichkeit von Aretha Franklin angenähert?

Ich bin von Hause aus eher ein audiovisueller Typ. Ich gucke oder höre etwas und lerne. Das Netz war mir da eine große Hilfe, eine nie versiegende Quelle der Inspiration. Es gibt tausende Videos von ihr online. Vor allem von ihren Auftritten. Ich habe sie ganz genau beobachtet. Was mir schnell aufgefallen ist: Sie hat nicht viele Routinen. Sie bewegt sich zu Musik, wenn es sie packt. Mal mehr, mal weniger. Ich habe mir von ihr abgeguckt, wie sie in Musik einzutauchen. Dazu gehörte natürlich auch, dass ich Tag und Nacht ihre Musik gehört habe – meine armen Nachbarn.

Und trotzdem gelingt es Ihnen, Aretha Franklin nicht zu kopieren, sondern zu interpretieren – eine Gratwanderung.

Da sagen Sie etwas. Mir kreiste immer nur ein Gedanke durch den Kopf: Ich darf nicht so tun, als sei ich Aretha Franklin. Ich wollte keine Doppelgängerin sein, sie nicht zu hundert Prozent imitieren. Denn dann hätte ich ihr alles Menschliche abgesprochen. Wenn ich mich nur darauf konzentriert hätte, genauso so zu sein wie sie, hätte ich total steif gespielt. Die Verbindung zu ihr hätte gefehlt. Ich wollte sie als Person begreifen, nicht als Bild, Vorstellung oder Video, das ich mal gesehen habe. Richtig begreifen konnte ich sie also erst, als ich sie loslassen konnte.

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