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#Im Test! Another Code: Recollection


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Titel Another Code: Recollection
Japan 19. Januar 2024
Nintendo
Nordamerika 19. Januar 2024
Nintendo of America
Europa 19. Januar 2024
Nintendo of Europe
System Nintendo Switch
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler CING
Genres Adventure
Texte
Deutschland 
Vertonung NordamerikaJapan

Seit vielen Jahren denke ich immer wieder an Another Code R auf der Nintendo Wii. Ich mochte Another Code: Doppelte Erinnerung auf dem Nintendo DS sehr, aber habe den Nachfolger nie durchgespielt. Deswegen freute ich mich sehr über die Ankündigung von Another Code: Recollection. Beide Teile der Reihe, komplett neu aufgelegt, in einem Spiel! Ich hatte viel Freude daran, vor allem, weil mein größter Kritikpunkt an Another Code R bereinigt wurde. Aber genau dieser Aspekt könnte manchen Fans des Wii-Klassikers nicht gefallen. Doch was ist Another Code überhaupt? Schauen wir es uns einmal an.

Erst einmal ein wenig erfrischen!

Wenn wichtige Erinnerungen verloren gehen

In Another Code: Recollection übernehmt ihr die Kontrolle von Ashley Robins. Diese wird von ihrem Vater Richard auf die Blood-Edward-Insel eingeladen, am Tag vor ihrem 14. Geburtstag. Dies ist vor allem deswegen merkwürdig, da Ashley davon ausgegangen ist, dass ihr Vater gemeinsam mit ihrer Mutter vor über zehn Jahren gestorben ist. Gemeinsam mit ihrer Tante Jessica reist sie auf die Insel, doch ihr Vater ist nirgends zu sehen. Hat ihr jemand einen Streich gespielt? Nachdem ihre Tante verschwindet, macht sich Ashley nicht nur auf die Suche nach ihrer Familie, sondern auch nach ihren verlorenen Erinnerungen. Dann trifft sie noch auf einen Geist, welcher keine Erinnerungen an seine Vergangenheit hat. Gemeinsam lösen sie nicht nur die Geheimnisse der Insel, sondern auch ihrer eigenen Erinnerungen.

Spielt ihr den ersten Teil der Recollection durch, geht es an den Lake Juliet. Hierbei handelt es sich um den Teil des Remakes, welcher den Wii-Teil beinhaltet. An diesem schönen Ferienort gibt es für Ashley weitere Probleme zu lösen und die offenen Fragen, welche sich ihr noch stellen, zu klären. Doch ein guter Start sieht anders aus: Direkt nach ihrer Ankunft wird ihr Rucksack gestohlen und die Person, mit welcher sie sich treffen wollte, taucht auch nicht auf …

Komplett neu aufgelegt – in allen Aspekten

Die Erlebnisse von Ashley erlebt ihr aus der dritten Person. Ihr lauft durch eine 3D-Umgebung, in welcher ihr auch viele Objekte untersuchen könnt. Zu den meisten gibt es von Ashley kurze Kommentare. Auf der Wii hattet ihr eine recht eingeschränkte Bewegungsfreiheit, aber auf der Switch könnt ihr euch nun sehr frei durch die Gegend bewegen. Die Gespräche werden in nettem Visual-Novel-Stil erzählt, wichtige Ereignisse in schicken Zwischensequenzen. Wenn ihr ein Rätsel startet, erscheint ein kurzer Bildschirm mit einer Silhouette von Ashley und einem Fragezeichen. Oft wechselt das Geschehen dann auf einen Rätsel-Bildschirm, manchmal müsst ihr euch aber auch in der Umgebung umschauen.

Die Gespräche finden in Comic-Form statt

Da es sich um ein komplettes Remake in einer neuen Engine handelt, musste im Vergleich zu den DS- oder Wii-Originalen einiges geändert werden. Soweit ich das beurteilen konnte, wurden sämtliche Rätsel neu gestaltet. Es ist nun einige Zeit her, dass ich den DS-Teil gespielt habe, aber größere Änderungen an der Geschichte von Another Code: Doppelte Erinnerung sind mir nicht aufgefallen. Dafür wurde bei der Geschichte des ursprünglichen Wii-Ablegers sehr viel angepasst, Charaktere geändert oder herausgeschnitten. Ich möchte nicht zu viel erzählen, damit ihr die Änderungen selbst herausfinden könnt.

Sinnvolle Änderungen verbessern das Spielerlebnis

Mein größtes Problem mit Another Code R war die Länge des Spieles, es fühlte sich zum Teil gestreckt an. Deswegen habe ich es nie beendet. Nun ist die gesamte Collection so lang wie der ursprüngliche Wii-Ableger. Das kann man gut oder schlecht finden. Für mich war dies angenehm, da sich die Spiellänge so nicht gestreckt anfühlte und man sich auf wichtige Punkte der Story konzentriert hat.

Das Einstiegsrätsel fordert euch nicht sehr

Die neuen Rätsel sind gut, aber für meinen Geschmack zum Teil zu einfach. Es gab nur eine einzige Aufgabe, bei welcher ich ein wenig länger überlegen musste. Hier lag es aber auch nur daran, dass ich einen Hinweis übersehen hatte. Danach war es dann doch wieder recht schnell gelöst. Generell habe ich das Gefühl, dass es vor allem im zweiten Teil des Spieles zu wenige Rätsel gab. Eine Sache, welche gerade gegen Ende häufiger vorkam und dann schon fast „nervig“ war, ist das Nutzen des RAS. Das RAS ist ein neuer Gegenstand, welcher die im Original vorhandene Wii-Fernbedienung ersetzt. Ja, Ashley hatte in Another Code R einen Gegenstand, welcher wie eine Wii-Fernbedienung aussah. Dies war eine Fortsetzung der Tatsache, dass sie im Vorgänger ein Nintendo-DS-ähnliches Gerät nutzte. Dieses wurde nun überarbeitet und ähnelt einer Nintendo Switch.

Mit dem RAS, einem Ring an Ashleys Handgelenk, müssen Tasten in einer bestimmten Reihenfolge betätigt werden. Dies wird bei geschlossenen Türen genutzt, um diese zu öffnen. Dies ist leider nicht herausfordernd und auch nicht besonders spannend. Ich hätte mir hiervon weniger und mehr originellere Rätsel gewünscht, um verschlossene Gebiete zugänglich zu machen. Da sich der zweite Teil generell mehr wie eine Visual Novel anfühlt als ein Spiel mit Rätseln, aufgrund der vergleichsweise wenigen Puzzles, fallen diese Tür-Rätsel umso negativer ins Gewicht. Das ist nicht wirklich eine Kritik, da die Geschichte spannend genug ist um zum Weiterspielen zu motivieren. Aber es fühlt sich dennoch an, als hätte man hier ein wenig Potential liegen gelassen.

Diesen Bildschirm seht ihr im zweiten Teil der Collection leider oft.

Hilfreiche Unterstützungen – aber glücklicherweise optional

Falls ihr möglichst wenig nachdenken wollt, könnt ihr für die Rätsel zusätzliche Tipps einstellen. Außerdem könnt ihr euch mithilfe eines weißen Ringes um Ashleys Hüfte den nächsten interessanten Punkt oder den Weg anzeigen lassen. Dieser Ring lässt sich jederzeit auf Knopfdruck aktivieren und dementsprechend auch deaktivieren.

Mithilfe des DAS, dem Dual Another System, welches nicht mehr dual ist, habt ihr Zugriff auf diverse Funktionen. Mit der Kamera könnt ihr Fotos machen, was euch bei Rätseln unterstützen kann. Fotografiert die Umgebung und habt dann bei einem Rätsel die Möglichkeit direkt auf euer Album zuzugreifen. Es gibt auch ein oder zwei Puzzles, bei denen ihr Bilder übereinanderlegen müsst, um die Lösung zu finden. Hiervon hätte ich mir mehr gewünscht. Ebenfalls im DAS könnt ihr eine Übersicht der Charaktere finden. Diese wird regelmäßig mit neuen Informationen aktualisiert.

Die Kamera könnt ihr nicht nur für normale Fotos nutzen. Sie wird ebenfalls zum Scannen der Origami-Kraniche genutzt. Diese sind in diversen Zimmern und Gegenden versteckt. Scannt ihr diese, erhaltet ihr einen kleinen Tagebucheintrag von der Person, welche die Kraniche verteilt hat. Dies baut die Backstory ein wenig mehr aus und gibt mehr Infos über diverse Charaktere. Außerdem gibt es euch einen Grund, die Umgebungen gut zu untersuchen.

Wow …

Ein volles Inventar – nicht viel darin zu erledigen

Das Inventar zeigt euch eure aktuellen Gegenstände an. Dies beinhaltet auch nicht wichtige Dinge, zum Beispiel einen Kaugummi, den Ashley essen kann. Aber wenn ihr das Inventar öffnet, dann meist um zum Beispiel einen Schlüssel auszuwählen, damit die verschlossene Tür durchquert werden kann. Ihr könnt euch die Items auch genauer anschauen, aber einen richtigen Nutzen hat dies nicht. Gelegentlich müssen Gegenstände kombiniert werden. Oft passiert dies aber nicht und ist immer recht offensichtlich. Auch hier hätte ich mir mehr Rätsel gewünscht, welche diese Funktion genutzt hätten.

Im ersten Teil des Spieles gibt es nicht so viele handelnde Charaktere, weshalb hier der Gameplay-Loop mehr auf das Durchqueren der Villa fokussiert ist. Dennoch gibt es recht viele Gespräche. Der zweite Abschnitt am Lake Juliet birgt viele Momente, wo ihr von A nach B lauft um Gespräche zu führen. In Gesprächen habt ihr gelegentlich die Möglichkeit Antworten auszuwählen oder die Reihenfolge von besprochenen Themen zu entscheiden. Dies hat aber keinerlei Auswirkungen. Wenn ich nun schätzen müsste, würde ich sagen, gut 60 % der Zeit verbringt ihr mit Gesprächen. Das sollte euch also definitiv bewusst sein, bevor ihr in das Spiel einsteigt. Das ist keinesfalls negativ, da die Charaktere allesamt sympathisch sind und so ihre kleinen Geschichten mit sich bringen – manche mehr, manche weniger.

Ein überschaubares Inventar

Ein bewegtes Bilderbuch

Another Code fiel auf dem Nintendo DS vor allem aufgrund seines Stiles auf. Mit hübsch gezeichneten Standbildern wurde euch die Geschichte erzählt. Diese Standbilder tauchen auch im Remake in mancher Form auf, meist werden sie für Erinnerungen genutzt. „Normale“ Ereignisse finden ganz normal in der Spiel-Engine statt. Diese ist meistens wirklich hübsch, die Räume, durch welche Ashley sich bewegt, sind hübsch und detailliert. Nur in den Außengegenden fällt beim Blick in die Ferne auf, dass hier die Details nicht besonders groß sind und die Texturen verwaschen. Dies kann nun daran liegen, dass hier eine Art gezeichneter Stil angestrebt wurde – oder man einfach auf hübschere Bäume verzichtet hat.

Die Charaktere sind hübsch animiert und bringen auch ohne hyperdetaillierte Gesichtsauszüge dennoch diverse Emotionen glaubhaft rüber. Ebenfalls gelungen ist die englische Sprachausgabe. Diese gab es in den Vorgängern gar nicht und hilft sehr dabei, die Atmosphäre des Spieles und die Gefühle der Charaktere besser zu erleben. Apropos Charaktere: Diese wurden zum Teil visuell sehr stark überarbeitet und sehen sehr anders aus als früher. Der Soundtrack von Another Code: Recollection beinhaltet schöne Melodien, welche die jeweiligen Stimmungen der Szenen und Erkundungen untermalen.

Auf zum Campingplatz!

Eine tolle, kurzweilige Collection

Nach guten 13–14 Stunden solltet ihr beide Abschnitte beendet haben und ich persönlich liebe das Pacing im Remaster. Mit Another Code: Recollection erlebt ihr eine spannende Geschichte rund um Erinnerungen und Verlust, welche mit kleinen Rätseln aufgefrischt wird. Eure grauen Zellen werden hier nicht wirklich gefordert, aber wenn ihr Lust auf eine tolle Story habt, dann ist Another Code: Recollection genau das Richtige für euch. Egal, ob ihr es bereits auf dem DS oder der Wii gespielt habt oder nicht.

 

Story

Ashley hat ihre Eltern bereits früh verloren und geht nun auf die Suche nach ihren Erinnerungen. Die Recollection erzählt in neuem Stil die Geschehnisse von Another Code: Doppelte Erinnerung vom Nintendo DS und Another Code R von der Nintendo Wii.

Gameplay

Auf der Suche nach Ashleys Vergangenheit unterhaltet ihr euch mit diversen Charakteren, untersucht die Gegenden, löst Rätsel und schießt das ein oder andere Foto. Viele Gespräche, etwas zu wenige Puzzles.

Grafik

Bilderbuch-Stil, welcher nicht mit großen Details in der Außenwelt, aber mit gut gestalteten Charakteren überzeugt.

Sound

Tolle englische Sprachausgabe, welche einen Großteil der Texte vertont.

Sonstiges

Einige Änderungen nicht nur im Gameplay, welche auch alte Fans dazu bringen, hier ein neuartiges, kafkaeskes Abenteuer zu erleben.

Bildmaterial: Another Code: Recollection, Nintendo

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