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#Im Test! Kingdom Hearts: Melody of Memory

Im Test! Kingdom Hearts: Melody of Memory


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Titel Kingdom Hearts Melody of Memory
Japan 11. November 2020
Square Enix
Nordamerika 13. November 2020
Square Enix
Europa 13. November 2020
Square Enix
System Nintendo Switch, PlayStation 4, Xbox One
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler Square Enix
Genres Rhythmusspiel
Texte
DeutschlandNordamerikaJapan
Vertonung NordamerikaJapan
»Melody of Memory führt die Story nach dem Re-Mind-DLC des dritten Teils weiter. Am Ende des Weltenmodus erwarten euch Kingdom-Hearts-typisch einige lange Cutscenes, welche die Geschichte vorantreiben.«

Mit der Veröffentlichung von “Kingdom Hearts Melody of Memory” gibt es für die Reihe wieder einige erste Male. Das wohl Auffälligste dabei ist die Abwendung vom Action-Rollenspiel-Genre und der Umsetzung eines Rhythmusspiels. Mit der Veröffentlichung für Nintendo Switch ist es auch der erste Titel der Reihe, der sich auf Nintendos Hybridkonsole spielen lässt. Kein erstes Mal hingegen findet sich in der Relevanz des Spiels für die Reihe. Was damit gemeint ist? Nun, auch Melody of Memory ist Teil der Geschichte von Kingdom Hearts! Ob ein Rhythmusspiel in die bereits sehr verwobene Geschichte der Reihe organisch reinpasst, schauen wir uns hier an. Zuerst widmen wir uns dem Gameplay, welches dennoch den größten Teil des Spiels ausmacht.

Der Rhythmus im Spiel

Melody of Memory bietet euch verschiedene Spielmodi, in die ihr direkt zu Beginn reinschauen könnt. Falls ihr alleine an der Konsole sitzt, macht es am meisten Sinn, wenn ihr mit dem Weltenmodus beginnt. Dort schaltet ihr die meisten Lieder für die weiteren Modi frei.

Der Weltenmodus lässt euch dabei nach und nach chronologisch die Musikstücke der Kingdom-Hearts-Reihe erleben. Mit dem Gumi-Jet – auch das darf natürlich nicht fehlen – steuert ihr dabei eine bestimmte Welt an und könnt dabei ein bis zwei Musikstücke auswählen, zu denen ihr im Rhythmus diverse Tasten drücken dürft.

Der Kern des Rhythmusspiels in Melody of Memory ist simpel gestaltet. Bei den Tasten wird nämlich zwischen Schlag, Sprung und Magie unterschieden. Zuschlagen könnt ihr hier mit drei verschiedenen Tasten, was gleichzeitige Angriffe möglich macht. Ihr begleitet meist drei Charaktere auf ihrer Reise durch die Welten. Diese könnt ihr ihm voranschreitenden Verlauf des Weltenmodus auswechseln und leveln. Durch das Leveln gewinnen diese an Trefferpunkten, was euch pro Musikstück mehr Fehler erlaubt, bevor ihr scheitert und es nochmals von vorne versuchen müsst. Einen wirklich tieferen Nutzen findet sich darin jedoch nicht.

»Der Kern des Rhythmusspiels in Kingdom Hearts Melody of Memory ist simpel gestaltet. Bei den Tasten wird nämlich zwischen Schlag, Sprung und Magie unterschieden.«

Das Bestehen der Level sollte aber im regulären Durchlauf des Weltenmodus kein Problem darstellen. Ich habe beispielsweise keine bis kaum Erfahrung mit Rhythmusspielen und habe meine Lebensleiste auch nur etwa drei Mal völlig verbraucht. Solltet ihr dennoch Mühe haben, so gibt euch Melody of Memory die Möglichkeit, den einfachen Schwierigkeitsgrad zu wählen. Generell stehen euch drei Schwierigkeitsstufen zur Verfügung: Einfach, Normal und Profi. Diese könnt ihr vor jedem Stück auswählen.

Hier fand ich interessant, dass sich diese Schwierigkeitsgrade je nach Stück stark unterscheiden, da so teilweise Lieder auf Profi gleich schwer sind wie manche normale Lieder sonst. Das hat mich dazu motiviert, immer wieder mal den Schwierigkeitsgrad zu wechseln.

Die Abwechslung und die Unübersichtlichkeit im Rhythmus

Auch wenn ich hier geschrieben habe, dass der Kern von Melody of Memory simpel gestaltet ist, so kann euch das Spiel durchaus auch etwas abverlangen. Während die ersten paar Lieder einsteigerfreundlich gestaltet sind, so kommen im Spielverlauf immer wieder neue Ideen, die euch verschiedene Kombinationen abverlangen. Das führt dann auch zu mehr Abwechslung während der Spieldauer.

Etwas negativ muss ich hier anmerken, dass sich die Schwierigkeit für mich durch die Unübersichtlichkeit teilweise auch etwas gesteigert hat. Die Gegner tauchen nicht immer an derselben Stelle auf und haben je nach Gegnertyp auch eine unterschiedliche Geschwindigkeit, mit der sie über den Bildschirm bis zu euch flitzen. Das kann dann dazu führen, dass ein Gegner mal viel schneller bei euch ist als erwartet. Oder ihr überseht ihn schlicht und einfach, da vor ihm drei breitere Gegner waren, welche euch die Sicht auf ihn versperrten. Das ist zwar ein Punkt, den man umgehen kann, wenn man ein Level mehrfach spielt und sich die kritischen Stellen merkt. Doch es ärgerte mich jedes Mal etwas, wenn ich einen Gegner nicht durch meine Unfähigkeit verpasst habe, sondern durch die fehlende Übersicht des Spiels.

Von Memory Dives und Bosslevel

Ein Memory Dive, der euch die Erinnerungen aus einem frühen Level von Kingdom Hearts III zeigt.

Wo euch die Übersicht nicht enttäuschen dürfte, wäre in den sogenannten „Memory Dive“-Level. Während ihr in den meisten Feldkampf-Level mit eurer Dreiergruppe durch die verschiedenen Kingdom-Hearts-Welten lauft, so seht ihr in diesen Level spezielle Erinnerungen nochmals erlebt oder kurz gesagt: ihr fliegt durch diverse Cutscenes. Die Elemente des Rhythmusspiels spielen sich hier gefühlt einfacher, da einige Optionen wegfallen. Schöner anzusehen sind diese wenigen Level auch, wobei bei mir auch bei den Feldkampf-Leveln Nostalgie aufkam. Beim Feldkampf könnte kritisiert werden, dass sich die Umgebung teilweise wiederholt und somit irgendwann eintönig wird. Jedoch habe ich mich sowieso auf die Gegner und das Timing konzentriert, sodass ich das nicht als störend oder langweilig empfand.

Bei den Memory-Dive-Level möchte ich noch anmerken, dass die Switch-Version nicht immer flüssig lief. Bei einem Level stockten die Cutscenes doch bemerkbar, so wie am Ende des Spiels beim Geschichts-Teil. Hier kommt natürlich die Frage auf, ob dies an der Switch-Version liegt oder ob da generell etwas nicht ganz so flüssig ist.

So sieht ein Bosskampf aus. Was hier noch übersichtlich ist, kann später überfordern.

Auf euch wartet im Weltenmodus noch eine dritte Art von Rhythmuslevel: Die Bosslevel. Bei diesen könnt ihr nochmals wichtige Bosskämpfe der Reihe erleben. Sie lassen sich in etwa wie schwierigere Memory-Dive-Level spielen, was teilweise wirklich am Schwierigkeitsgrad liegt, aber auch teilweise abermals an der Übersicht. Ihr seht die verschiedenen Noten dieses Mal nicht von vorne auf euch zukommen, sondern von der Seite. Da kann es durchaus mal vorkommen, dass ihr Noten mit dem gewünschten Tastenbefehl kommen seht und die richtige Taste dazu drücken müsst, ehe ihr den Befehl überhaupt richtig entziffert habt. Also sind diese Bosskämpfe auf der einen Seite abermals eine willkommene Abwechslung, führen auf der anderen Seite einem jedoch wieder die teilweise wirre Übersicht vor Augen. Weil es sehr wenige dieser Bosskämpfe gibt, fallen sie auch nicht zu stark ins Gewicht.

Weitere Modi

Nun aber genug zum Weltenmodus. Dieser bietet mit den verschiedenen Missionen zu den einzelnen Leveln zwar auch eine Langzeitmotivation, jedoch lassen euch die anderen Modi mit oder gegen andere Menschen zusammen spielen. Die Liederauswahl, die im Singleplayer spielbar ist, gibt euch dabei das, was ihr Name beschreibt: Ihr wählt ein Lied aus, auf das ihr gerade Lust habt und spielt es. Dabei habt ihr hier eine etwas größere Auswahl an Stücken als im Weltenmodus.

Im Koop-Modus könnt ihr euch mit einem Mitmenschen vor eure Konsole setzen und euch zusammen durch die Rhythmus-Level spielen, um eine möglichst hohe Wertung zu erlangen. Hier könnt ihr bei einem Lied auch nicht „sterben“, sondern bekommt Punkte abgezogen und eure Lebensleiste füllt sich wieder auf.

Der bisher wohl beliebteste Modus wäre der VS-Modus. In diesem könnt ihr entweder gegen CPU-Gegner, online gegen andere Spielende weltweit oder Switch-exklusiv lokal gegen eure Freunde antreten. Hier gilt: Wer bei einem Level mehr Punkte erreicht, gewinnt. Für etwas mehr Würze sorgen hier zehn Tricks, die sich automatisch bei eurem Gegner aktivieren, wenn ihr eine bestimmte Anzahl von Punkten gesammelt habt.

Xehanort, Xemnas, Ansem, Dunkelheits-Saga… aha, die Geschichte von Kingdom Hearts!

Nun aber zum Punkt, auf den Kingdom-Hearts-Fans am meisten warten: der Story. Kingdom Hearts Melody of Memory führt die Story nach dem Re-Mind-DLC des dritten Teils weiter. Am Ende des Weltenmodus erwarten euch Kingdom-Hearts-typisch einige lange Cutscenes, welche die Geschichte vorantreiben. Um nicht zu viel zu verraten, sei mal so viel gesagt: Das Ende von Melody of Memory liefert ein Bindeglied zu einem Nachfolger und darüber hinaus nicht wirklich viel mehr. Als Kingdom-Hearts-Fan ist es jedoch natürlich immer schön, Neues zur Geschichte zu sehen.

Während des Weltenmodus werden immer wieder Geschehnisse der Dunkelheit-Chronik wiedergegeben. Dabei stellen die ganzen Rhythmuslevel Erinnerungen dar, die ihr aus Kairis Erzählung wiedererleben könnt. Sie lassen Fans der Reihe in Erinnerungen schwelgen oder helfen auch dabei, die eine oder andere Sache aufzufrischen. Hier stelle ich es mir lediglich als Neuling schwierig vor, der ganzen Geschichte alleine durch Melody of Memory folgen zu können – schließlich ist das Internet nicht umsonst voller zusammenfassender Videos zur Geschichte von Kingdom Hearts. Also auch wenn die Geschehnisse der Reihe größtenteils nacherzählt werden im Weltenmodus, so schauen Neueinsteiger lieber in die HD-ReMIXes oder in die besagten Videos rein. Mit der Schlusssequenz können Neueinsteiger ebenfalls kaum etwas anfangen.

Angenehme Klänge seit Teil 1

»Es sind ausgewählte Stücke von den meisten Spielen vorhanden. Die Songs von Utada Hikaru sind auch mit von der Partie, sowie das eine oder andere Disneylied.«

Technisch gesehen wirkt Melody of Memory auf Nintendo Switch solide. Über die wenigen Ruckler in den Memory Dives habe ich ja bereits berichtet. Die Welten der anderen Spiele sind meist in deren Grafik wiedergegeben, was ja kein Problem darstellen sollte für Nintendos Hybridkonsole. Die Cutscenes von Kingdom Hearts 358/2 Days erschienen mir lediglich weniger scharf als bei den ReMIXes, wo ich mir abermals nicht sicher bin, ob es an der Switch-Konsole liegt oder ob da was nicht schön in Melody of Memory übernommen wurde.

Das Kernstück des Rhythmusspiels ist aber die Musik und diese ist gelungen ausgewählt. Kingdom Hearts fällt für mich schon lange durch seinen schönen Soundtrack auf und natürlich hatte ich selbst viel Spaß und tatsächlich auch Nostalgie beim Anhören der Tracks. Es sind ausgewählte Stücke von den meisten Spielen vorhanden. Die Songs von Utada Hikaru sind auch mit von der Partie, sowie das eine oder andere Disneylied. Final-Fantasy-Stücke habe ich hier vermisst, so wie die Charaktere der Reihe bereits im dritten Hauptteil.

Hier wäre es natürlich spannend zu erfahren, wieso Track A nun reingenommen wurde und Track B nicht, aber am Ende des Tages ist die Sammlung größtenteils gut gelungen. Über die Liedauswahl und weitere spannende Themen zum Spiel haben wir übrigens mit dem Director Masanobu Suzui und dem Produzenten Ichiro Hazama in einem Interview gesprochen. Das kann ich euch an dieser Stelle nur nochmals ans Herz legen, da die Sicht der Entwickler auf das Spiel spannend zu erfahren ist.

Fazit

Der neueste Ableger der Kingdom-Hearts-Reihe liefert eine solide Performance sowohl im neuen Genre als Rhythmusspiel, als auch in ihrem ersten Auftritt auf Nintendo Switch. Mit einer gelungenen Liederauswahl könnt ihr euch im Weltenmodus durch die Dunkelheits-Saga spielen und bekommt am Ende eine kleine Portion Geschichte, die euch die Wartezeit zum nächsten Titel versüßen soll. Die Schwierigkeit ist dabei variabel anpassbar und selten durch fehlende Übersichtlichkeit künstlich erhöht. Wollt ihr länger als die etwa acht bis zehn Stunden des Weltenmodus mit dem Spiel euren Spaß haben, so könnt ihr die Ziele für die jeweiligen Level im Weltenmodus erfüllen oder euch im Koop- oder VS-Modus mit anderen Spielern oder dem CPU vergnügen.

Aufgrund des geringeren Umfangs und der nicht allzu starken Relevanz zur Hauptgeschichte würde ich nicht zwingend zu einem Sofortkauf raten. Bei einem geringeren Preis als dem momentanen Vollpreis liefert euch Kingdom Hearts Melody of Memory lockere Unterhaltung und Nostalgie als Fans der Reihe. Neueinsteiger schauen hier trotz der „zusammengefassten“ Geschichte lieber in die HD ReMIXES – auch wenn es diese leider nicht für Nintendo Switch gibt.

 

Story

Knüpft nach dem Re-Mind-DLC von Kingdom Hearts 3 an und bietet einen Übergang zu einem zukünftigen Titel.

Gameplay

Melody of Memory ist ein Rhythmusspiel, nicht mehr und nicht weniger. Die eingebauten „RPG-Elemente“ bieten hier nicht wirklich etwas.

Grafik

Oft den jeweiligen Ursprungsspielen angepasst und meistens also nicht aktuell. Bei den neuen Zwischensequenzen steht sie natürlich hinter den anderen aktuellen Konsolen.

Sound

Gute und gelungene Liederauswahl, was natürlich ein Muss ist für ein Rhythmusspiel.

Sonstiges

Switch-exklusive Modi.

 

Bildmaterial: Kingdom Hearts: Melody of Memory, Square Enix, Disney

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