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#Im Test! Variable Barricade

Im Test! Variable Barricade


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Titel Variable Barricade
Japan 24. Februar 2022
Idea Factory
Nordamerika 24. Februar 2022
Aksys Games
Europa 24. Februar 2022
Aksys Games
System Nintendo Switch
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler Otomate, Design Factory Co.
Genres Visual Novel; Otome
Texte
Nordamerika Japan
Vertonung Japan

Während uns in diesem Jahr noch die eine oder andere Otome-Veröffentlichung erwartet, bekommen wir mit Variable Barricade die erste große westliche Lokalisierung des Jahres von Otomate auf den Teller. Eigentlich hätte der Titel schon letztes Jahr erscheinen sollen, jedoch wurde die Veröffentlichung auf Anfang 2022 verschoben. Ob das Gericht in der Zwischenzeit abgekühlt ist oder ob wir ein Festtagsmahl vorgesetzt bekommen haben, erzählen wir hier.

Bloß nicht verlieben!

»Wenn ihr einen epischen Plot sucht, bei dem abermals das Schicksal der Welt in eurer Hand liegt, werdet ihr hier lange suchen. Stattdessen lernt ihr auf leichte und unterhaltsame Weise interessante Charaktere kennen.«

Variable Barricade liefert dabei die perfekten Voraussetzungen für ein Otome im Romcom-Bereich. Hibari Tojo muss als Erbin einer mächtigen und einflussreichen Familie einen Ehemann finden, da ihr strenger Großvater dies eines Tages aus dem Nichts bestimmt. Dabei stellt er ihr vier Junggesellen zur Auswahl, welche alle einen schrecklichen ersten Eindruck machen.

Um dem grausamen Spiel ihres Großvaters ein Ende zu setzen, möchte sie die vier jungen Männer abschrecken und sich vor allem nicht in diese verlieben. Dies stellt sich jedoch schwieriger heraus als gedacht – vor allem, da sie mit den vieren von nun an in einem Haus zusammen leben muss…

Und hier kommt ihr ins Spiel. Natürlich wäre es kein Otome, wenn Hibaris Plan gelingt. Außerdem würdet ihr euch dieses Spiel nicht kaufen, wenn ihr nicht wissen wollen würdet, wie die vier Herren ihr Herz nun doch erobern. Also schlüpft ihr in ihre Rolle, um die Junggesellen besser kennen zu lernen.

Schreckliche Auswahl…?!

Doch der erste Eindruck schreckt Hibari stark ab: Ihr Großvater stellt ihr schließlich einen Heiratsbetrüger, einen Glücksspieler, einen gehaltenen Mann und einen laufenden Schuldengenerator zur Auswahl. In allen vieren sieht sie nur Interessenten am Vermögen ihrer Familie. Dies stellt sich jedoch in der Realität anders heraus und alle vier Männer besitzen Eigenschaften, welche Hibari und euch verzaubern können.

Der Heiratsbetrüger Ichiya Mitsumori flirtet hemmungslos mit der Protagonistin und bringt sowohl sie als auch ihr Umfeld mit seiner schnulzigen Wortwahl zum Schaudern. Dennoch kocht er für sie und seine Konkurrenten und zeigt seine freundliche Art durch kleine Gesten.

Der Glücksspieler Taiga Isurugi hingegen ist alles andere als charmant unterwegs: Er neckt Hibari wo er nur kann. Unter seinem unbekümmerten Äußeren steckt jedoch ein schlaues Köpfchen, das gerne mal zur Hilfe eilt.

Der gehaltene Mann Shion Mayuzumi macht am wenigsten von allen. Dies geht sogar so weit, dass er die anderen regelmäßig Aufgaben für sich erledigen lässt. Dennoch wird er selbst tätig, wenn er den Horizont der Protagonisten erweitern will. Zuletzt gäbe es da noch den übereifrigen Nayuta Yagami, der Hibari mehr an einen Hund als an einen potenziellen Heiratskandidaten erinnert. Seine Zuverlässigkeit könnte ihn jedoch zu einem wertvollen Verbündeten machen.

Gelungener Cast

»Hibari ist eine interessante Protagonistin. Sie ist kein passives Blümchen, das sich alles vorschreiben lässt.«

Die vier Heiratskandidaten weisen also auch positive Seiten auf. An dieser Stelle möchte ich anmerken, wie mich Variable Barricade durchaus überrascht hat, da ich am Ende die beiden Herren bevorzugt habe, welche mich am Anfang eher abgeschreckt haben. Die individuellen Routen bringen dabei interessante Seiten der Heiratskandidaten, aber auch von Hibari hervor. Die Charaktere sind gelungen geschrieben und sinnvoll in die Geschichte eingeflochten – schließlich gilt es auch herauszufinden, wieso Hibaris Großvater sich für genau diese vier Herren entschieden hat.

Auch Hibari selbst ist eine interessante Protagonistin. Sie ist kein passives Blümchen, das sich alles vorschreiben lässt. Sie handelt eigen und überlegt, wobei gleichzeitig ersichtlich wird, dass sie mit ihren jungen 17 Jahren wenig Erfahrung in Liebesangelegenheiten hat. Ihre geschützte Erziehung und ihre schüchterne Art erschweren dabei so manches zusätzlich. Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann wäre dies ihre teilweise ZU begriffsstutzige Art. Viele Otome-Protagonistinnen (und ihre Liebespartner) verlängern ihre Geschichtsstränge durch ihre Begriffsstutzigkeit, jedoch bin ich heute auch nach zig Spielen kein Fan dieser Trope. Sehr positiv möchte ich hingegen Hibaris vertonte Stimme hervorheben. Dies ist heutzutage in Visual Novels allgemein immer noch nicht oft der Fall und meinerseits gerne gesehen.

Brett-Spiel

Spielerisch scheint es so, als möchte Variable Barricade sich von vergleichbaren Titeln abheben, obwohl es sich lediglich angenehm ins Genre einfügt. Wie bei den meisten modernen Otomes sind Komfortfunktionen gegeben, welche euch unter anderem anzeigen, ob eure ausgewählten Antworten einen guten oder schlechten Effekt auf eure Liebesbeziehungen haben. Auch Überspring- und Textgeschwindigkeit lassen sich einstellen sowie die Transparenz der Text-Boxen. Bisher ist also alles so wie immer.

Etwas anders gestaltet sich die Auswahl der Kapitel. Ihr wählt auf einem “Barricade Board” die einzelnen Kapitel an, sobald ihr diese spielen könnt. Wenn ihr Textnachrichten von anderen Charakteren bekommt, lassen sich diese zwischen den Kapiteln lesen und ihr könnt auch euer RABI verwenden. Was das ist? RABI ist ein Plüschtier, welches eine verstecke Kamera vorweist und die Heiratskandidaten im Haus in dem Raum aufnimmt, welchen ihr für RABI auswählt. Kurz und knapp könnt ihr euch somit einige lustige Szenen anschauen, welche ohne die Protagonistin im Haus stattfinden.

Es gibt jeweils ein Barricade Board für die Common Route und die True Route, welche ihr am Ende freischaltet sowie drei Level-Boards für die Heiratskandidaten. Das erste Level aller Kandidaten müsst ihr dabei bereits auf der Common Route durchspielen, um euch später einem einzelnen Herren widmen zu können.

Das erste Level bietet dabei eine genauere Vorstellung der Herren und zeigt erste sympathische Charakterzüge. Das zweite Level bringt dabei neue Plotpunkte und eine Annäherung zwischen den Heiratskandidaten und Hibari auf den Tisch. Das letzte und dritte Level präsentiert meistens ein Problem sowie den Weg zur Lösung dazu. Die dritten Level fallen dabei länger als die ersten beiden aus und dauerten mir teilweise ein bisschen zu lange.

Während die Auswahl von den Kapiteln auf den Brettern visuell und bedienungstechnisch angenehm auffällt, bringt sie keine Spielereien wie andere Visual Novels mit sich. Während zum Beispiel in YU-NO zwischen den Handlungssträngen hin- und hergesprungen werden kann, wählt ihr in Variable Barricade das nächste Kapitel an, wenn ihr alle vorherigen abgeschlossen habt. Die Komfortfunktionen betreffend fällt das Otome genretechnisch modern aus, bringt aber keine Spielereien mit sich, welche über das Optische hinausgehen.

Die Wahrheit im Rampenlicht

Habt ihr die vier Routen der Heiratskandidaten abgeschlossen, wird die „wahre Route“ freigeschaltet. Auch diese hat für mich positive Überraschungen vorgewiesen. Sie ist kürzer als die relativ langen Charakterrouten sowie die Common Route, welche ihr durchspielen müsst, bevor es mit den Romanzen so richtig losgeht. Tatsächlich hat sich die Common Route für mich generell etwas zu lange angefühlt, wie bei den meisten Otomate-Spielen. Bei handlungsschweren Titeln wie Olympia Soirée ist das für das Worldbuilding verständlich, bei seichteren Titeln würde ich mich gerne schneller den Romanzen widmen – Geschmackssache in diesem Fall.

In den meisten Otomes käme im Fall der True Route die Romanze mit dem „wahren Partner“ ins Rampenlicht, jedoch widmet sich Variable Barricade hier Hibaris familiären Angelegenheiten und weiß abermals mit seinem Humor zu überzeugen. Für mich stellte dies einen gelungenen Abschluss eines gelungenen Otomes dar.

Für wen ist Variable Barricade also geeignet? Bei diesem Otome handelt es sich um eine Romcom: Wenn ihr einen epischen Plot sucht, bei dem abermals das Schicksal der Welt in eurer Hand liegt, werdet ihr hier lange suchen. Stattdessen lernt ihr auf leichte und unterhaltsame Weise interessante Charaktere kennen. Die Handlung ist dabei nicht belanglos wie bei vergleichbaren Titeln aus ähnlichem Genre wie Dairoku: Agents of Sakuratani und weiß euch mit der einen oder anderen Wendung durchaus zu überraschen und am Ball zu halten.

Selbst wenn ihr euch mal eine Pause vom Game gönnt, ist der Wiedereinstieg meistens einfach. Innerhalb der Kapitel werden relevante Plot-Punkte aus der Vergangenheit immer wieder mal aufgegriffen, sodass ihr auch nach einer kleinen Pause nicht völlig im Dunkeln tappt.

Die Präsentation

Als Romcom ist Variable Barricade nicht nur angenehm zu lesen und zu bedienen, sondern auch schön anzuschauen. Die Charakterdarstellung geht nicht über die klassisch statischen 2D-Charakterbildchen hinaus, ist aber dennoch schön gezeichnet und synchronisiert. Lesen lässt sich das Otome wie gewohnt auf Englisch, wobei mir dieses Mal keine störenden Makel bei der Lokalisierung aufgefallen sind. Die Inhalte sind inhaltlich sinnvoll und mit sehr wenigen Fehlern wiedergegeben.

Was den Soundtrack betrifft, sticht Variable Barricade nicht hervor. Zwar stören die Tracks im Hintergrund der Gespräche nicht, fallen aber auch gleichzeitig weder wirklich auf noch erinnerungswürdig aus. Die Auswahl an verschiedenen Stücken ist auch nicht gigantisch, wobei die unterschiedlichen Stimmungsbilder innerhalb der Handlung jeweils passend untermalt werden.

Fazit

Variable Barricade ist eine gelungene Romcom, bei der ich ein Zugreifen je nach eurer Stimmung oder eurem bevorzugten Otome-Genre empfehlen würde. Wenn das Schicksal der Welt mal nicht unbedingt von euch abhängen muss und ihr Lust auf unterhaltsame Momente mit interessanten Charakteren habt, dann wäre Variable Barricade einen Blick wert. Durch seine lockere, aber nicht belanglose Handlung weiß sich Variable Barricade  in seinem Genre zu beweisen.

 

Story

Hibari Tojos Großvater möchte, dass sie heiratet. Dafür lebt sie mit vier möglichen Heiratskandidaten in einem Haus. Sie hingegen will alles andere als sich in einen der Herren zu verlieben.

Gameplay

Typisch Otome mit ein paar weiteren Elementen, welche das Rad aber auch nicht neu erfinden.

Grafik

Schöne Zeichnungen und angenehmes Interface. Visuell gute Präsentation.

Sound

Wenig auffällig – die Synchronisation fällt jedoch gelungen aus.

Sonstiges

Lediglich englische Lokalisierung!

Bildmaterial: Variable Barricade, Aksys Games, Idea Factory, Design Factory, Otomate

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