Immer weiter machen!
Wer die vielen Sachbücher zum Klimawandel satt hat, findet in dem schmalen Büchlein von Luisa Neubauer eine erfrischend andere Lektüre. Statt mit reinen Fakten will sie Menschen mit emotionalen Erzählungen für eine lebenswerte Zukunft aktivieren. So berichtet sie vom Bücherregal ihrer Oma, von Menschen, die in Gummistiefeln und mit Besen gegen Schlammfluten kämpfen oder von einer unbekannten Anekdote über George Orwell. Denn eins ist der Klimaaktivistin und Geografin klar: Fakten alleine helfen nicht. Die stünden schon zu lange im Schatten von Desinformationskampagnen der fossilen Industrie. Auch das Wirtschaftswunder zeigt Neubauer aus neuer Sicht. Und ja, sie zitiert auch Studien und lässt Fakten nicht aus.
Das Buch ist dünn und passt in jede Tasche, mit Sprüngen zwischen den Themen, die die Autorin teils nur anreißt. Aktiv zu werden, müsse nicht mit Verzicht einhergehen. „Mut wächst …, mit Spaß im Engagement, mit Leichtigkeit und Humor, mit einem Sich-nicht-immer-zu-ernst-Nehmen.“ Eines ist ihr klar, die Klimakrise sei nicht mehr zu verhindern. Aber wir können dafür kämpfen, dass auch in Zukunft Menschenleben respektiert und Freiheiten verteidigt werden. Dass aus der Katastrophe keine Spaltung, sondern ein neuer globaler und solidarischer Zusammenhalt erwächst. Den kämpferischen Geist dieser jungen Frau zu spüren, die einfach nicht aufgibt, ist ebenso anregend wie ermutigend. Katja Maria Engel
Luisa Neubauer:
Was wäre, wenn wir mutig sind?
Rowohlt Verlag, 144 S., € 13,–
ISBN 978-3-499-01496-3
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Wissenschaft kategorie besuchen.
