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#In Indiana Jones 5 unerwünscht: Shia LaBeouf war der größte Star seiner Generation, heute kämpft er um seine Karriere

Viele Jahre war Shia LaBeouf aus dem Blockbuster-Kino nicht wegzudenken. Große Filmreihen wie Indiana Jones und Transformers setzten auf ihn. Beide brachten zuletzt Fortsetzungen ohne LaBeouf in die Kinos. Und dafür gibt es Gründe.

Indiana Jones und das Rad des Schicksals startet diese Woche in den deutschen Kinos, aber Shia LaBeouf ist nicht dabei. Das ist kein Spoiler. Schon lange vor der Veröffentlichung des Films rätselten Fans und Medien, wie die Reihe wohl mit der Abwesenheit seiner Figur Mutt Williams umgehen würde. Eine Beteiligung von LaBeouf im letzten Teil des Franchise stand kaum zur Debatte. Und das, obwohl Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels ihn im Jahr 2008 quasi als Nachfolger von Harrison Ford positioniert hatte.

Was ist in der Zwischenzeit passiert? Warum macht eine Filmreihe, die vor 15 Jahren auf Shia LaBeoufs Charisma und Popularität setzte, jetzt einen großen Bogen um den Star? Wir erklären den komplizierten Fall Shia LaBeouf in vier Abschnitten.

  • 1. Shia LaBeoufs Über-Präsenz im Blockbuster-Kino der 2000er-Jahre
  • 2. Shia LaBeoufs Kontroversen in Hollywood in den 2010er-Jahre
  • 3. Wie Hollywood mit dem Shia LaBeouf-Problem umgeht
  • 4. Wie Shia LaBeouf jetzt versucht, seine Karriere zu retten

Das Blockbuster-Kino der 2000er-Jahre kam nicht ohne Shia LaBeouf aus

Wenn ihr in den 2000er-Jahren einen Hollywood-Blockbuster im Kino geschaut habt, dann war die Wahrscheinlichkeit groß, dass Shia LaBeouf mitmischte.

Shia LaBeoufs frühe Blockbuster-Nebenrollen:

  • In 3 Engel für Charlie – Volle Power übernahm er 2003 einen kleinen, aber typischen Part
  • 2004 spielte er einen Sidekick neben Will Smith in I, Robot
  • … und 2005 einen größeren Sidekick in Constantine neben Keanu Reeves

Diese Filme machten ihn interessant für Hauptrollen in noch aufwendigeren Produktionen:

  • Ab 2007: Transformers 1 bis 3
  • 2008: Indiana Jones 4
  • 2010: Wall Street 2: Geld schläft nicht

Dazu kamen mehrere Genre-Erfolge wie Disturbia. Kein anderer Darsteller seiner Generation – LaBeouf ist 1986 geboren – kann ein annähernd hochwertiges Rollen-Portfolio vorweisen. Shia LaBeouf war der Leading-Man des leichten Popcorn-Kinos der 00er-Jahre. Einflussreiche Regisseure wie Michael Bay und Steven Spielberg förderten ihn in der wichtigsten Phase seiner Karriere. LaBeouf spielte in ihren Geldmaschinen eine nervöse, plappernde, aber doch irgendwie coole Außenseiterfigur, die sich zum Helden aufschwingt. Er war ein extrem unterhaltsamer Schauspieler und wie gemacht für diese Art Film.

Doch LaBeouf lies Anfang/Mitte der 2010er-Jahre die Blockbuster hinter sich und brannte teilweise seine Brücken zum kommerziellen Kino ab. 2016 sagte er  über seinen Förderer Steven Spielberg, dieser sei „weniger ein Regisseur und vielmehr ein verdammtes Unternehmen“. LaBeouf entschuldigte sich  dafür, aber die Botschaft war angekommen. Er arbeitete mit Indie-Filmschaffenden wie Andrea Arnold (American Honey) und bewies unter anderem in Nymphomaniac Charakterdarsteller-Tauglichkeit und erfand sich abseits von Hollywood neu. Das Transformers-Franchise lief ohne ihn weiter.

Seit vier Filmen spielt LaBeouf in der Welt der Autobots keine Rolle mehr. Und Indiana Jones bringt jetzt den noch älter gewordenen Harrison Ford für das (diesmal aber wirklich) letzte Mal zurück. Regisseur James Mangold begründete Shia LaBeoufs Abwesenheit auf Nachfrage von Variety  mit Platzmangel.

Warum Shia LaBeouf in Hollywood nicht mehr gefragt ist

Normalerweise würden beide Reihen sich nach einem Legacy-Star wie Shia LaBeouf, an den das Zielpublikum wirtschaftlich wertvolle Nostalgie knüpft, die Finger lecken. Aus demselben Grund brachte etwa die Obi-Wan-Serie letztes Jahr Hayden Christensen zurück, der Anakin Skywalker in den Star Wars-Prequels spielte. Aber weder die Verantwortlichen von Transformers noch die von Indiana Jones kamen auf Shia LaBeouf zu. Und das hat mehrere gute Gründe.

Shia LaBeouf in Pieces of a Woman

LaBeouf verbrachte nach eigenen Angaben  viel Zeit in Entzugskliniken. Seit einigen Jahren produziert er regelmäßig Schlagzeilen mit öffentlichen Ausbrüchen und Anschuldigungen gegen seine Person:

  • 2013 wurden gegen ihn Plagiatsvorwürfe erhoben. Er entschuldigte sich mit einer, jetzt wird es kurios, offenbar plagiierten Entschuldigung, wie Wired  berichtete.
  • 2017 wurde er verhaftet wegen öffentlicher Trunkenheit und Störung des öffentlichen Friedens, berichtete der Hollywood Reporter . Er entschuldigte sich und begab sich in Behandlung.

Ein Fall aus dem Jahr 2020 beschäftigt die Justiz bis heute. LaBeoufs Ex-Freundin, die Sängerin FKA Twigs, beschuldigte ihn wegen sexueller Übergriffe, Belästigung und absichtlicher Zufügung von emotionalem Stress, berichtete Entertainment Weekly . 2021 begab er sich in Behandlung und nahm eine Karriere-Auszeit, schrieb Variety . FKA Twigs reichte Klage ein und gab darin unter anderem an, LaBeouf habe sie mehrfach gewürgt. LaBeouf wies sämtliche Anschuldigungen zurück, gab aber sein aggressives Verhalten und seinen Alkoholmissbrauch zu. „Ich habe diese Frau verletzt“, sagte er 2022  in einem Podcast.

Selbst Teil 4 war besser! Indiana Jones 5 Rad des Schicksals Review

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Diese Vorwürfe hatten erhebliche Auswirkungen auf LaBeoufs Karriere. In dem Drama Pieces of Woman spielte er die männliche Hauptrolle neben Vanessa Kirby. Netflix, das den gelobten Film veröffentlicht hatte, klammert ihn aus der Oscar-Kampagne aus . Ob LaBeouf seine Hauptrolle in dem chaotischen Sci-Fi-Film Don’t Worry Darling wirklich verlor, weil Co-Star Florence Pugh sich unwohl mit ihm fühlte, ist bis heute nicht abschließend geklärt . Don’t Worry Darling wäre LaBeoufs letzte Produktion für ein großes Hollywood-Studio gewesen.

Wie aktuelle Blockbuster-Reihen mit Shia LaBeoufs Figuren umgehen

  • Transformers entsorgte Shia LaBeoufs Figur Sam Witwicky mit einem besseren Halbsatz: Seine Figur ist offenbar tot. Das Franchise bemühte in seinem letzten Teil Aufstieg der Bestien lieber ein schräges Crossover, als Shia LaBeouf zurückzubringen.
  • Indiana Jones 5 behandelte LaBeoufs Mutt Williams etwas sorgsamer: Auch in diesem Franchise ist seine Figur tot, aber der Verlust ist ein Triebmittel in der Abschlussgeschichte des Hauptcharakters und keine einfache Randnotiz.
  • Das übrige LaBeouf-Erbe: Wird seine Figur in der geplanten Constantine-Fortsetzung auftauchen (seine Figur starb, kehrte in einer Abspann-Szene aber als Engel zurück)? Oder in einem gar nicht mal so unwahrscheinlichen I, Robot-Sequel? Eher nicht. Im Blockbuster-Kino, in dem er groß geworden ist, ist Shia LaBeouf wohl kaum noch willkommen.

Was macht Shia LaBeouf heute?

Das Independent-Kino mag LaBeouf weiterhin. Auch in Verruf geratene Stars wie Mel Gibson, Kevin Spacey und Johnny Depp hangeln sich hier von Rolle zu Rolle oder nehmen Anlauf für ihr Comeback. Die Bühnen sind kleiner, die Aufmerksamkeit naturgemäß geringer und die Budgets knapper. LaBeouf spielte etwa in dem Drama Padre Pio von Abel Ferrara mit, das letztes Jahr bei den Filmfestspielen von Venedig seine Premiere gefeiert hat.

Eine Ausnahme: Megalopolis von Der Pate-Regisseur Francis Ford Coppola. Der Film soll 120 Millionen US-Dollar kosten, die Coppola aus eigener Tasche bezahlt, wie Variety  schreibt. Das sind schon fast Transformers-Dimensionen. Shia LaBeouf übernimmt in dem Mega-Projekt eine Nebenrolle. In der Branche munkelt man, er bereitet damit sein Comeback vor.

Podcast zu Indiana Jones 5: Würdiger Nachfolger oder Reinfall?

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In der neuen Ausgabe des FILMSTARTS-Podcast Leinwandliebe unterhalten sich Moderator Sebastian, FILMSTARTS-Redakteur Pascal und Yves von Moviepilot über „Indiana Jones 5“.
Dabei ist sich das Trio durchaus uneinig darüber, ob das letzte Abenteuer von Harrison Ford als Indiana Jones nun eigentlich gelungen oder ein Reinfall geworden ist.

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