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#In Los Angeles jede Stunde zwei Corona-Tote

In Los Angeles jede Stunde zwei Corona-Tote

Mit 379 Corona-Toten innerhalb von 24 Stunden hat die Pandemie in Kalifornien am Donnerstag einen neuen Höchstwert erreicht. Die Gesundheitsbehörden des bevölkerungsreichsten amerikanischen Bundesstaates meldeten für die vergangene Woche rund 250.000 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2, mehr als in jeder anderen Woche seit Beginn der Pandemie. Allein am Donnerstag wurden in dem Staat fast 50.000 neue Fälle registriert. Wie erwartet, werden nach dem dramatischen Anstieg der Zahl von Infektionen die Intensivbetten knapp.

Die Gesundheitsbehörden hatten bereits in den vergangenen drei Wochen jeden Tag einen neuen Höchstwert von Infizierten gemeldet, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Für Donnerstag registrierten die Behörden etwa 16.500 Corona-Patienten, etwa dreimal so viele wie vor vier Wochen. Fast 3400 von ihnen wurden auf Intensivstationen versorgt. Nach Angaben des California Department of Public Health verfügt der Bundesstaat damit über nur noch etwa 1260 freie Intensivbetten. „Unsere Krankenhäuser sind im Belagerungszustand. Und unsere Berechnungen zeigen, dass kein Ende in Sicht ist“, sagte Christina Ghaly, Leiterin der Gesundheitsbehörden im Bezirk Los Angeles, der Zeitung „Los Angeles Times“.

Eines von sechs Intensivbetten frei

Der Bezirk im Süden des Bundesstaates zählt zu den Regionen mit der höchsten Zahl von Neuinfektionen pro Kopf. In der vergangenen Woche wurde dort bei 712 von 100.000 Bewohnern Sars-CoV-2 nachgewiesen. Nach Schätzungen sterben in Los Angeles County jede Stunde durchschnittlich zwei Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Während in der sogenannten Bay Area bei San Francisco am Donnerstag noch eines von sechs Intensivbetten frei war, meldeten die Krankenhäuser in Südkalifornien eine Kapazität auf Intensivstationen von null Prozent. Die Kliniken warnten jetzt vor noch höheren Sterberaten. Da Betten und medizinisches Personal knapp würden, müssten unter Umständen auch schwerkranke Patienten die Stationen vorzeitig verlassen.

In Kalifornien wurde inzwischen etwa ein Dutzend Lazarette eingerichtet, um Krankenhäuser zu entlasten. Zudem ließ Gouverneur Gavin Newsom in dieser Woche 5000 Leichensäcke verteilen. Der Demokrat kündigte an, etwa 60 Kühlwagen bereitzustellen, um bei einer Überlastung der Leichenhallen Corona-Tote zu lagern. In den Vereinigten Staaten starben bislang etwa 310.000 Menschen nach Corona-Infektionen, mehr als 22.000 von ihnen in Kalifornien.

Für den drastischen Anstieg der Infektionszahlen in den vergangenen Wochen machten Mediziner auch die Bewohner des Bundesstaats verantwortlich. Trotz Reisewarnungen gehörten viele von ihnen zu den etwa vier Millionen Amerikanern, die an Thanksgiving Ende November Familie und Freunde besucht hatten. Für die kommenden Feiertage wird eine weitere Welle der Neuinfektionen befürchtet. „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Angst vor Weihnachten und Neujahr gehabt. Ich will mir gar nicht vorstellen, was nach den Feiertagen passiert, wenn die Leute nicht aufpassen“, sagte Clayton Chau, Leiter der Gesundheitsbehörde im südkalifornischen Bezirk Orange, dem Sender CBS.

Wie schon im Frühjahr hatte Gouverneur Newsom vor zwei Wochen abermals Ausgangssperren angekündigt. Sobald die Zahl von freien Intensivbetten einer Region die 15-Prozent-Marke unterschreitet, so die Stay-at-Home-Order, bleiben die meisten Geschäfte, Restaurants und Friseursalons geschlossen. Bewohner dürfen ihr Zuhause nur für nötige Aufgaben verlassen.

Einige Bezirke wie Los Angeles verhängten zudem nächtliche Ausgangssperren oder sprachen Reisebeschränkungen mit Quarantäneauflagen aus. Die Notfallzulassung des Impfstoffs von Pfizer und Biontech sowie die absehbare Zulassung des Präparats von Moderna durch die amerikanische Arzneimittelbehörde ließ in den vergangenen Tagen bei vielen Kaliforniern Hoffnung aufkeimen. Epidemiologen wie Catherine Troisi warnten aber vor zu viel Optimismus. „Die Vakzine werden uns nicht sofort helfen, den Brand zu löschen“, mahnte sie in der „New York Times“. „Ich gehe davon aus, dass sich die Lage vorerst weiter verschärft.“

Warum will Trump sich nicht impfen lassen?

Obwohl der Nationale Sicherheitsrat ankündigte, in den kommenden Tagen aus Sicherheitsgründen auch Impfdosen für Regierungsmitglieder und Richter des Supreme Court bereitzustellen, schlug Präsident Donald Trump das Serum vorerst aus. Der Republikaner, der sich Anfang Oktober mit Sars-CoV-2 infiziert hatte, teilte mit, sich zu einem „passenden Zeitpunkt“ impfen zu lassen. Nach Beschwerden von Wissenschaftlern, die dem Präsidenten und seinen Mitarbeitern im Weißen Haus vorwarfen, meist auf Masken zu verzichten, ließ Trump auch seinen engeren Kreis von der Liste streichen. „Leute, die im Weißen Haus arbeiten, sollten den Impfstoff, falls nicht unbedingt nötig, später erhalten“, twitterte er.

In den vergangenen Monaten hatte Trump immer wieder behauptet, „immun“ gegen das Virus zu sein, obwohl es bislang keine Erkenntnisse gibt, die eine zweite Infektion ausschließen. Die Weigerung des Präsidenten, sich impfen zu lassen und damit auch ein Beispiel für impfkritische Amerikaner zu sein, hatte seine Sprecherin Kayleigh McEnany vor einigen Tagen damit erklärt, er wolle den „anfälligsten Amerikanern“ den Vortritt lassen. Trumps Stellvertreter Mike Pence folgte dagegen der Impfaufforderung des obersten amerikanischen Immunologen Anthony Fauci. Gemeinsam mit Ehefrau Karen ließ sich der Vizepräsident am Freitag im Weißen Haus eine Impfspritze setzen. Trumps Nachfolger Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris kündigten inzwischen ebenfalls an, sich in den nächsten Tagen öffentlich impfen zu lassen.

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