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#Smart City: Deutschland sucht die Superstadt

Smart City: Deutschland sucht die Superstadt

Wenn Kinder mit dem Bus zur Schule fahren sollen, ging das in Duisburg bislang so: Eltern rufen entweder bei der Stadt an, oder sie schicken ein ausgedrucktes Formular, um die Monatskarte für ihre Kinder zu beantragen, das dann händisch abgetippt wird. Die Excel-Liste, in der eingetragen wird, ob der Abstand zwischen Wohnort und Schule für den Zuschuss ausreicht, wird wiederum an die Verkehrsgesellschaft weitergegeben, die danach die Fahrkarten druckt.

Jetzt ändert sich das gerade – und ist Teil jenes Weges zur sogenannten „Smart City“, der vernetzten, effizienten und digitalisierten Stadt der Zukunft, die nach dem entsprechenden Leitbild gleich noch bürgernäher und umweltfreundlicher agiert. In Duisburg gibt es jedenfalls im nächsten Schuljahr ein Online-Formular, das diese Schritte vereinfacht und die Daten sowohl bei der Stadt als auch bei der Verkehrsgesellschaft hinterlegt.

Das funktioniert mithilfe eines Start-ups, das sich auf solche Schnittstellen spezialisiert hat. Auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die mit Taxis oder Kleinbussen transportiert werden, wird das System optimiert. „Natürlich kostet Digitalisierung am Anfang Geld“, sagt Stadtkämmerer Martin Murrack. „Aber hinterher sind wir schneller, und die Kapazitäten der Mitarbeiter sind frei für andere Dinge.“

Im internationalen Vergleich hinten

Ein kleiner Schritt für die Bürger, aber ein großer Schritt für die Verwaltung? Vieles, was die Abläufe in den Kommunen verbessert, läuft im Hintergrund. Im Idealfall merken die Einwohner das kaum oder nur dann, wenn Anträge, Terminvergaben und andere Informationen gehörig ruckeln. Die gute Nachricht: In deutschen Verwaltungen schlummert genug, das sich digitalisieren und meist effizienter organisieren lässt. Die schlechte Nachricht: Auf dem Weg zur Smart City haben sie bisher oft noch nicht genug Gas gegeben. Im internationalen Vergleich flitzen die deutschen Metropolen hinterher.

Im städtischen Verkehr ist das ähnlich: Wer schnell durch die Stadt braust, hält das für den Normalzustand. Erst mit Staus steigt die Verärgerung. Und selbst in digitalen Vorreiterstädten wie Hamburg nerven Verkehrsbeeinträchtigungen nach wie vor. Doch es gebe Hoffnung, macht Christian Pfromm klar, Chief Digital Officer der Hansestadt. Ungefähr 400 Straßenbaustellen gibt es in Hamburg gleichzeitig, die durch Absperrungen jeweils den Verkehr behindern.

Am Messestand in Hannover: Die intelligente Stadt braucht viele Daten.


Am Messestand in Hannover: Die intelligente Stadt braucht viele Daten.
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Bild: EPA

Da die Stadt aber genau weiß, was alles unterirdisch verlegt und wer wofür zuständig ist, erfahren von den Plänen alle, die dort Rohre liegen haben – und zwar bevor die Bagger anrollen. Sie werden gefragt, ob sie ebenfalls im Erdreich buddeln und ohnehin bestimmte Teile erneuern wollen. Das spare Zeit und Absperrungen, und der Verkehr fließe flüssiger entlang der Elbe, sagt Pfromm. „Wenn wir die Anzahl der Baustellen so reduzieren können, führt das zu spürbaren Verbesserungen.“

Mehr Daten braucht die Stadt

Wie genau sich dieser Vorteil bemisst, kann er auf Anhieb allerdings nur schwer beziffern, und auch das spiegelt gut, wie es um die Smart City in Deutschland steht: Um wirklich große Ziele einer vernetzten Gemeinschaft umzusetzen, fehlen an vielen Ecken und Enden die Daten. Und das ist nicht erst in der Corona-Pandemie aufgefallen. Wenn sich ein Gesundheitsamt oder eine andere Behörde digitalisiert und mit dem eigenen System gut aufgestellt ist, hilft ihr das einerseits – andererseits bringt es wenig, wenn sie nicht auch den Austausch mit anderen Behörden automatisiert hat.

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