Nachrichten

#Gvardiol ärgert Guardiola und Manchester City

„Gvardiol ärgert Guardiola und Manchester City“

Die Bedeutung des Spiels gab durchaus Anlass, nostalgisch zu werden. Da passte es gut, dass Ralf Rangnick mal wieder vorbeischaute bei RB Leipzig. Nicht ganz zufällig, der ehemalige Trainer und Sportdirektor wurde vor dem Aufeinandertreffen mit Manchester City offiziell verabschiedet und nutzte die Gelegenheit, um in seiner Dankesrede noch mal an die Anfänge zu erinnern.

Damals in der vierten Liga, gerade mal etwas mehr als ein Jahrzehnt ist das her. Rangnick, mittlerweile Nationaltrainer Österreichs, gilt als Architekt des Leipziger Aufstiegs in die Sphären des europäischen Spitzenfußballs, „er hat an dem, was hier entstanden ist, einen maßgeblichen Anteil. Was wir hier erleben dürfen, ist sehr, sehr viel Ralf Rangnick“, sagte der aktuelle Trainer Marco Rose.

Rose gehört zur prominenten Schar von Rangnicks Schülern, was der Meister dann aber im Anschluss in den ersten 45 Minuten zu sehen bekam, hatte wenig mit seiner Lehre zu tun. Nichts war zu sehen vom Leipziger Powerfußball, vom schnellen Umschaltspiel oder dem zielstrebigen Weg Richtung gegnerisches Tor. Aufgrund der enormen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit kam Leipzig noch zu einem verdienten 1:1 und besitzt weiterhin alle Möglichkeiten auf den Einzug ins Viertelfinale.

Schlimmer Fehlpass von Schlager

Die Tage, an denen RB Leipzig in der jungen Vereinsgeschichte derart hergespielt wurde wie in dieser ersten Hälfte gegen Manchester City, lassen sich sicher an einer Hand abzählen, aber es gebar schon einer gewissen Tragik, dass es ausgerechnet vor den Augen Rangnicks passierte. Dem dürfte neben dem Ergebnis zur Pause genauso wenig gefallen haben, dass sein sportliches Lebenswerk ausgerechnet gegen jenen Fußballansatz zurücklag, den er am wenigsten präferierte.

In Manchester versucht sich Pep Guardiola seit seiner Ankunft 2016 an nicht weniger als der Perfektion des Positionsspiels. Sein Ballbesitzstil bildet den größtmöglichen Kontrast zum Umschaltansatz von Rangnick.

Bei dieser Messe des Fußballs zeigten die Engländer zuerst, was sie im Repertoire haben. Gekonnt ließen sie den Ball durch die eigenen Reihen laufen, von Fuß zu Fuß, von Nebenmann zu Nebenmann. Die Leipziger liefen hinterher, ohne jede Aussicht auf Erfolg. Man müsse schon sehr vieles richtig machen gegen einen Gegner dieser Qualität und dürfe sich keine Fehler erlauben, hatte RB-Torwart Janis Blaswich vor der Begegnung gesagt.

Die Vision vom fehlerfreien Spiel machte Xaver Schlager mit einem schlimmen Fehlpass früh zunichte. Zwanzig Meter vor dem eigenen Tor verfehlte er Konrad Laimer um gut einen Meter, dann ging alles ganz schnell. Jack Grealish schnappte sich den Ball, spielte ihn direkt in den Strafraum auf Ilkay Gündogan, aber der deutsche Nationalspieler ließ ihn geistesgegenwärtig für den heranstürmen Riyad Mahrez durch. Der vollendete überlegt mit seinem starken linken Fuß (27.). Zu diesem Zeitpunkt betrug der Ballbesitz für City 82 Prozent.

Riyad Mahrez brachte Manchester City in Führung.


Riyad Mahrez brachte Manchester City in Führung.
:


Bild: AFP

Leipzig musste sich die Frage gefallen lassen, warum man derart abwartend und mutlos auftrat. Die Größe des Gegners kann es kaum sein, RB ist auch nach Rangnicks Abschied Stammgast in den K.o.-Runden der Champions League. Erst im Herbst hatte man Titelverteidiger Real Madrid an gleicher Stelle 3:2 besiegt. Nach einer Wiederholung sah es gegen City bis zur Halbzeit nicht aus. Lediglich einen harmlosen Schussversuch gab RB durch Timo Werner ab. Manchester versäumte es dagegen, den Vorsprung bereits früh in eine komfortable Höhe zu schießen. Grealish scheiterte mit einem sehenswerten Schuss knapp (36.).

Umso erstaunlicher war, wie sehr das Geschehen nach der Pause kippte. Leipzigs Trainer Rose wechselte Lukas Klostermann aus und brachte dafür Benjamin Henrichs. Der hätte prompt nach seiner Einwechselung den Ausgleich erzielen können, sein Flachschuss flog aber knapp am Tor vorbei (55.).

André Silva tauchte im Fünfmeterraum vor Torwart Ederson auf, scheiterte jedoch am Brasilianer (63.). Manchester hätte spätestens da gewarnt sein müssen, doch an der neuerlichen Passivität änderte sich nichts. Die Quittung folgte im Anschluss an einen Eckball. Nach Flanke von Marcel Halstenberg traf der starke Innenverteidiger per Kopf zum inzwischen verdienten 1:1-Ausgleich (70.). Manchester nahm da nur noch sporadisch am Spiel teil. Das galt vor allem für Stürmer Erling Haaland. Die norwegische Naturgewalt fand keinen Anschluss an die Kollegen, nur einmal, kurz vor dem Ausgleich, zeigte er, wozu er imstande ist. Seinem Tempolauf konnte kein Leipziger folgen, der Abschluss war aber zu ungenau.

Auch wenn das Geschehen in der Schlussphase etwas nickeliger wurde, allzu viel riskieren wollte keine der beiden Mannschaften. Die Entscheidung über den Einzug ins Viertelfinale fällt in drei Wochen. Dann in Manchester und vermutlich in Abwesenheit von Ralf Rangnick. „Wenn wir so auftreten wie in der zweiten Halbzeit, dann kann man auch gegen Manchester City etwas holen“, sagte der eingewechselte Benjamin Henrichs bei DAZN: „Wenn man die zweite Halbzeit sieht mit den vielen Chancen, dann war mehr drin.“ Xaver Schlager betonte jedoch: „Wir müssen uns über die erste Halbzeit ärgern.“

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!