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#Schwedens Botschaft im Irak attackiert

In der irakischen Hauptstadt Bagdad haben Anhänger des schiitischen Predigers Muqtada al-Sadr die schwedische Botschaft angegriffen. Sadr, ein Populist, der bekannt dafür ist, schnell Massen seiner Anhängerschaft mobilisieren zu können, hatte über Twitter zu Protesten aufgerufen. Er forderte unter anderem, dem irakischen Flüchtling, der vor einer Stockholmer Moschee einen Koran verbrannt hatte, die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Sadr verlangte ferner, den schwedischen Botschafter des Landes zu verweisen. Dieser repräsentiere ein Land, das „feindselig gegenüber dem Islam“ sei und unmoralisches Verhalten unterstütze. Damit dürfte er Homosexualität gemeint haben, denn er rief wenig verklausuliert zur Verbrennung der Flagge der LGBTQ-Bewegung auf.

Bilder, die am Donnerstagnachmittag im Internet verbreitet wurden, zeigten einen Mob, der vor dem Gelände der Botschaft randalierte. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, es seien kurzzeitig ein paar Dutzend Sadr-Anhänger auf das Anwesen vorgedrungen. Sie seien allerdings abgezogen, als Sicherheitskräfte aufmarschierten. Die Botschaft wurde von Sadr-Anhängern als Ort der Spionage und der Obszönität beschimpft, wie Augenzeugen berichteten.

Forderungen nach Auslieferung des Flüchtlings

Die irakische Regierung hatte mit scharfer Kritik auf die Koranverbrennung reagiert und sie als Tat von Leuten mit „kranken Gehirnen“ bezeichnet. Aus der Justiz wurden Forderungen laut, eine Auslieferung des irakischen Flüchtlings zu erwirken und ihn vor Gericht zu stellen.

Sadr verfügt über eine treue Anhängerschaft, die sich vor allem aus den unteren Schichten rekrutiert. Als der Irak nach dem Sturz von Saddam Hussein im Zuge der amerikanischen Invasion von 2003 in blutiges Chaos abglitt, kommandierte er eine gefürchtete Miliz und Todesschwadronen. In Hochburgen wie dem verarmten und vernachlässigten Bagdader Stadtteil Sadr-City setzten die Männer des Predigers einen konservativen islamischen Lebenswandel durch. In Sadr-nahen sozialen Medien wurde zu einem „Protest der Millionen“ nach dem Freitagsgebet aufgerufen.

Unter Beobachtern in der irakischen Hauptstadt wurde die Frage aufgeworfen, ob es Sadr auch darum gegangen sein könnte, ein Ventil für den Unmut unter seinen Anhängern zu suchen. Der Prediger war im politischen Machtkampf um die Bildung der derzeitigen Regierung seinen schiitischen Rivalen unterlegen und hat sich vorgeblich aus der Politik zurückgezogen. Diese Kräfte unterstützten Sadr jetzt allerdings. Qais al-Khazali, Anführer der irantreuen Schiitenmiliz Asaib ahl al-Haq, rief dazu auf, die Proteste zu unterstützen. Die Koranverbrennung sei nur ein weiteres Glied in einer Kette falscher westlicher Slogans. Khazalis Miliz wird in den Vereinigten Staaten als Terrorgruppe geführt.

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