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#Ist das Englands letzte große Band?

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Ist das Englands letzte große Band?

Wie es schon anfängt: mit einem dumpfen Trommeln. Im Rhythmus heranschwappend, sich auftürmend, eine Gischt aus Klang und eine Stimme, Ellie Rowsells, die in der Brandung einen Salto macht. Dann wird der Teppich für die Hymne in den Sand gerollt: „Let me off, let me in. Let others battle.“ Ein Angebot, eine ausgestreckte Hand. Und schließlich bricht der Song sehr unvermittelt ab. Alte Indie-Tradition.

Das Streitfeld um Lob und Verdammung des Indie-Genres soll hier nicht neu eröffnet werden. Eine gewisse Sentimentalität lässt sich in diesen Zeilen allerdings schwer verstecken. Die hier vertretene Ansicht: Kritiker verstanden nicht oder wollten nicht akzeptieren, dass es sich auch nur um eine weitere, beinahe so vielseitige Spielart des Rock handelte. Daher der Vorwurf der Gefühlsduselei und Selbstzufriedenheit an eine Generation der leider hin und wieder auch zu Recht als unpolitisch Gescholtenen.

Diese Zeiten sind vorbei. Nun, da der Sommer heranrollt wie die Soundwelle in „Beach“, dem ersten Song auf dem neuen Album von Wolf Alice, dieser zeitgenössischsten aller britischen Bands, wünscht man sich fast einen neuen Begriff für diese mit Hingabe und Anspruch produzierte Musik, um sie der Indie-Ecke zu entziehen und hinauszuposaunen in alle Parks und Stadien, wenn es die Band schon selbst nicht darf. So entrückt und voller Zuversicht ist das, was man von ihr zu hören bekommt, ein Aufruf zur Befreiung aus dem Einerlei vor allem für die Jüngeren.

Sie fühlen mit den Jungen

Das mit den Jungen sieht Ellie Rowsell auch so. Für die Kids, sagt sie im Digitalinterview, singe sie zuallererst, am liebsten auf einem Festival wie Leeds oder Reading, wo die wirklich jungen Briten sonst zusammenkommen. „Ich fühle zurzeit mit vielen Menschen“, sagt sie, „aber besonders leid tut es mir für die Jugendlichen.“ Abgesehen davon war eigentlich klar, dass sich Rowsell, Sängerin, Songwriterin und Gitarristin von Wolf Alice, nicht so leicht greifen lassen würde. Nicht in einem spontanen Videointerview („Haare nicht gemacht“), nicht mit der Indie-Etikettierung oder der Pandemiepsychologie über große Veränderungen. „Ich werde bald dreißig. Was sich in dieser Zeit alles tut! Nur weil es eine Pandemie gibt, ist doch nicht jede Veränderung damit verbunden.“

Das Draußen hat sich allerdings verändert. Vor zehn Jahren gründete sie mit dem Gitarristen und Sänger Joff Oddie die nach einer Kurzgeschichte von Angela Carter benannte Band, dazu kamen Theo Ellis am Bass und Joel Amey am Schlagzeug. Spätestens seit 2018, als sie für ihr zweites Album „Visions Of Life“ den Mercury Prize gewannen und für einen Grammy nominiert waren, gelten Wolf Alice international als Hoffnung der Gitarrenmusik. Mit „Blue Weekend“ könnte es nun weitergehen. Aber bevor die Rede auf unmöglich zu organisierende Konzertreisen kommt, auf Papierkram und Politik ohne Rücksicht auf die Musikindustrie, auf Regeln, die es einer britischen Band verbieten, mit großer Entourage mehr als eine Handvoll Spielorte in Europa anzufahren – ein Umstand, der Rowsell zum Fluchen veranlasst –, bevor es also wieder frustrierend realistisch wird, soll es um die elf neuen Songs gehen, die Rowsell noch vor der Pandemie geschrieben hat, die Wolf Alice in einem Haus in Somerset vertont und in aller Ruhe mit dem Arcade- Fire-Produzenten Markus Dravs perfektioniert haben.

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