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#Ist er in Australien Opfer oder Täter?

Ist er in Australien Opfer oder Täter?

Ist er Opfer oder Täter? Verdient Novak Djokovic Mitleid oder Häme? Derzeit sitzt die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste im Zimmer eines provisorischen Quarantänehotels in Melbourne, statt sich auf die Spiele um einen zehnten Sieg bei den Australian Open vorzubereiten. Mit dem Versuch, dank einer medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien einzureisen, war der Athlet in der Nacht zum Donnerstag gescheitert. Die Grenzbehörden setzten ihn fest und wollen ihn abschieben.

Darüber wird ein Richter am Montag entscheiden. Das ist ein Unglück für den Titelverteidiger von Melbourne, an dem er einen Anteil trägt. Denn die Stimmung ist auch aufgeheizt, weil sich der Serbe mehrfach gegen das Impfen ausgesprochen hat. Die Befürworter, die ganz überwiegende Mehrheit der Australier, stehen nicht auf seiner Seite. Den Menschen, von denen 91 Prozent nach teils harten Schicksalsschlägen geimpft sind, gilt der Tennisspieler als arroganter Spitzensportler, der auf dem Höhepunkt der Pandemie Sonderrechte für sich einfordert. Angesichts der Wut der Australier auf den Tennishelden wird die deutsche Debatte um den Bayern-Spieler Joshua Kimmich vergleichsweise zu einer Petitesse.

Schon jetzt lässt sich aus der Djokovic-Affäre lernen. Als dessen Vater in seinen Kommentaren jedes Maß verlor, der serbische Präsident am liebsten seine Truppen nach Canberra schicken wollte, der Anwalt Druck auf den Richter ausübte, machten sie aus der rechtmäßigen Prüfung ein Schmierentheater, gespielt auf der Weltbühne. Der Spitzensportler wäre gut beraten, die Zeit im Hotelzimmer zu nutzen, um seine Truppen zurückzupfeifen.

Australien hat sich in den vergangenen zwei Jahren von Peking nicht einschüchtern lassen; mit seinen lächerlichen Drohgebärden verspielt das Team Djokovic dringend benötigte Sympathiepunkte. Auch sollte der Weltstar die Wucht sozialer Medien zur Kenntnis nehmen: Das Prahlen damit, er reise mit einer Ausnahmegenehmigung nach Melbourne, brachte den Stein erst ins Rollen. Er hätte wissen müssen, dass sich Tausende Aus­tralier – einschließlich der Grenzer – über ein solches Gehabe aufregen.

Insbesondere aber müssen die Australier lernen. So wie es derzeit aussieht, hat der ungeimpfte Star nicht willentlich betrogen, sondern sich im Dschungel der Vorschriften verfangen. Er und sein Team konnten nicht ahnen, dass sie vor den Wahlen auch zwischen die Fronten von Bundesregierung in Canberra und Landesregierung in Victoria geraten würden. Trotz Warnungen aus der Hauptstadt stellte der Verband die Befreiungsbescheinigungen aus, die die übergeordneten Grenzbehörden nun nicht anerkennen. Werden dank gleichlautender Genehmigungen tatsächlich auch noch schon eingereiste Spieler abgeschoben, wird das Turnier zur Farce. Und Tennis Australia mit der Managerin Jayne Hrdlicka wird zum Amateurspieler degradiert.

Djokovic selber steckt in diesen Stunden in einem Sumpf, aus dem er allein sich nicht wird befreien können. Schon warnen australische Tennisspieler, er werde, falls er noch einreisen und spielen dürfe, sehr unfreundlich von den Zuschauern empfangen werden. Damit könnte der Seriensieger leben. Ahnden die Australier seinen Einreiseversuch allerdings als Betrugsvergehen, drohen ihm drei Jahre Visasperre. Zu den Australian Open dürfte Djokovic dann erst wieder im Alter von 37 Jahren.

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