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#IWF-Berechnung: Corona kostet 28 Billionen Dollar

IWF-Berechnung: Corona kostet 28 Billionen Dollar

Die Pandemie bedroht auf Jahre hinaus den Wohlstand in vielen Teilen der Welt. Der Internationale Währungsfonds kalkuliert, dass sich nach einer konjunkturellen Erholung im kommenden Jahr das globale Wachstum mittelfristig auf eine jährliche Rate von 3,5 Prozent einpendelt.

Winand von Petersdorff-Campen

Nach Berechnungen des Fonds gehen der Weltwirtschaft durch die Pandemie-Krise von 2020 bis 2025 zusammengenommen 28 Billionen Dollar an Wertschöpfung verloren. Das sei ein schwerer Rückschlag für die Wohlstands-Perspektiven in reichen und armen Ländern, schreibt die Chefökonomin des Fonds, Gita Gopinath in einem Beitrag zur Veröffentlichung des World Economic Outlooks.

Für das kommende Jahre sagen die Ökonomen des Fonds ein globales Wachstum von 5,2 Prozent voraus. Die kräftige Erholung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass damit die Wirtschaftsleistung in den meisten Ländern der Welt geringer ist als im Jahr 2019.

Minus 4 Prozent in Amerika

Die große Ausnahme bildet China. Das Land vermeidet anders als die meisten Nationen dieses Jahr ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 1,9 Prozent. Im nächsten Jahr soll es um 8,2 Prozent wachsen.

Deutschland schlägt sich besser als die meisten Industrienationen. Den für dieses Jahr vorhersagten Rückgang im Bruttoinlandsprodukt um 6 Prozent folgt 2021 ein Wachstumsplus von 4,2 Prozent. Härter getroffen sind in Europa Italien, Frankreich und Großbritannien, die laut Währungsfonds jeweils eine um rund 10 Prozent geschrumpfte Wirtschaftsleistung in diesem Jahr zu erwarten haben. Noch schlechter steht es um Spanien, wo die Wirtschaft in diesem Jahr sogar um knapp 13 Prozent einbrechen könnte.

Die Vereinigten Staaten werden nach der IWF-Prognose dieses Jahr mit einem Minus von 4,3 Prozent abschließen und nächstes Jahr eine Wachstumsrate von 3,1 Prozent vorweisen. Damit sind die Vereinigten Staaten dieses Jahr deutlich weniger gebeutelt durch die Krise als die Eurozone insgesamt mit einem Einbruch von 8,3 Prozent in diesem Jahr.

Arme Länder könnten sich langsamer erholen als reiche

Die Lockerungen von Stillstandsauflagen und die enormen Interventionen von Regierungen und Notenbanken haben die Erholung der Wirtschaft vom Quasi-Kollaps in der ersten Jahreshälfte ermöglicht, analysiert der Fonds. Die Beschäftigungslage hat sich nach dem Tiefstand im Frühjahr in vielen Ländern verbessert. Doch sie bliebt deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie. Zudem zeichnen sich Polarisierungstrends auf dem Arbeitsmarkt ab. Niedrigverdiener, junge Leute und Frauen sind von der Entwicklung härter getroffen als der Rest. „Arme werden ärmer“, warnt Gopinath. Allein dieses Jahr rutschten 90 Millionen Menschen in extreme Armut.

Die Ökonomin appelliert deshalb an Regierungen und Zentralbanken, ihre finanzielle Unterstützung für Haushalte und Unternehmen fortzusetzen. Es sei essentiell, dass die Stützung durch die Fiskal- und die Geldpolitik nicht vorzeitig zurückgenommen werde. Die IWF-Ökonomen fürchten, dass sich arme Länder langsamer erholen als reiche, besonders wenn man die Wirtschaftsleistung je Kopf betrachtet. Das stärkere Bevölkerungswachstum in armen Ländern macht höhere Wachstumsraten als in den alten Industrieländern mit ihren stagnierenden Bevölkerungszahlen nötig, wenn man das Wohlstandsniveau halten will.

Der Fond rät seinen Mitgliedsregierungen, die Haushalte weiter mit Transferzahlungen, Lohnsubventionen und Arbeitslosenhilfe abzusichern. Um Insolvenzen im großen Stil zu vermeiden, sollten Unternehmen mit Steuernachlässen, Schuldenmoratorien und staatlichen Eigenkapitalspritzen am Leben erhalten werden. Der Fonds sieht die Gefahr hoher Staatsschulden. Sie erreichen nach seinen Berechnungen die Schwelle von 100 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung Doch niedrige Zinsen und das Wachstum würden das Problem kurzfristig beherrschbar machen. Auf mittlere Sicht aber müssten Länder ihre Steuersystem progressiver machen und dafür sorgen, dass große Unternehmen ihren angemessenen Teil zum Steueraufkommen beitrügen.

Der Währungsfonds hebt die große Unsicherheit seiner Wirtschaftsprognose hervor. Wenn die Pandemie in vielen Teilen der Welt wieder steigende Infektionszahlen produziert, könnte das die Wirtschaft noch stärker bremsen. Wenn dagegen schnell Impfstoffe oder andere Therapien gefunden und angewendet werden, dann könnte das der Weltkonjunktur einen Schub geben.

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