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#„Jeder sollte doch wissen, was er zu tun hat“

„Jeder sollte doch wissen, was er zu tun hat“

Wie oft hat man diese Sätze schon gehört? Deutschlands wichtigster Rohstoff ist Bildung. Und: Die Kinder sind unsere Zukunft. Wahrscheinlich oft. Aber das war früher. Vor der Corona-Pandemie.

Inzwischen ist es sehr still geworden um Kinder und Jugendliche in Deutschland. Schließlich geht es jetzt darum, wer zuerst geimpft werden soll – Kinder bislang ja überhaupt nicht. Oder es geht darum, ob der Friseur seinen Laden öffnen darf – Schulen und Kindergärten haben derweil zu.

Umso erfreulicher ist es, dass Frank Plasberg sich mit „Hart aber fair“ den „stillen Helden“ der Pandemie widmet: den Kindern. Der Titel der Sendung lautet: „Ungeimpft, ungeschützt, unbeschult: Lässt der Staat die Familien im Stich?“ Beurteilen sollen das an diesem Abend die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek, die ARD-Moderatorin Mareile Höppner, die Kinderärztin Susanne Epplée, der Ortsbürgermeister von Möllenbeck Thorsten Frühmark sowie der Soziologe Aladin El-Mafaalani.

Viel Vorhersehbares

Die Rollenverteilung ist damit eigentlich klar vorgegeben: Vier Gäste werden klagen über den stressigen Alltag mit Homeschooling, über die gesundheitlichen Folgen für pandemiegeplagte Kinder, über die sozialen Folgen und über politische Hürden für lokale Maßnahmen. Die meisten Punkte sind leider vorhersehbar und bekannt: beispielsweise, dass Schulen mehr sind als Orte der Wissensvermittlung (Moderatorin Mareile Höppner), dass Probleme bei Kindern zunehmen wie Kopfweh, Bauchscherzen oder Fettleibigkeit (Kinderärztin Epplée) oder dass Kinder viele Dinge nur von anderen Kindern lernen können (Soziologe El-Mafaalani).

Dennoch gibt es auch Aspekte, die überraschen: Beispielsweise wenn Aladin El-Mafaalani erklärt, dass die verlorene Zeit für Kinder viel schwerer wiege. Ein Jahr für ein Kind sei vergleichbar mit fünf bis zehn Jahre für einen Erwachsenen. Es ist auch der Soziologe aus Osnabrück, der darauf hinweist, dass selbst die Präsenzzeit in den Schulen nicht gut verlaufen sei, mal aufgrund fehlende Luftfilter, mal wegen verunsicherter Lehrer. Leidtragend waren am Ende jedenfalls immer die Kinder.

Doch neue Erkenntnisse bleiben an diesem Abend leider eine Rarität. Zu oft bleibt es lediglich bei einer reinen Bestandsaufnahme oder die Ideen verlieren sich im Ungefähren wie beispielsweise die immer wiederkehrende Aufforderung nach „umfassenden Konzepten“.

Karliczeks leere Sprechblasen

Bleibt in dieser Rollenverteilung noch die Gegenseite: die Bundesministerin für Bildung und Forschung. Doch Bildungsministerin Anja Karliczek an diesem Abend zum Besten gibt, macht fassungslos. Von inhaltsleeren Floskeln zu reden, würde es wohl noch beschönigen. Auf die Frage, was falsch gelaufen sei, dass entgegen aller offiziellen Bekundungen die Schulen doch wieder geschlossen haben, erwidert die Ministerin: „Ich glaube, es für alle im Moment eine sehr, sehr schwere Situation angesichts der Länge der Pandemie von mehr als einem Jahr…“. Oder als sie auf die wissenschaftliche Grundlage des geltenden Grenzwerts von 165 angesprochen wird: „Natürlich ist das eine Zahl, die gegriffen ist. Aber auch ein anderer Grenzwert wäre nicht allein evidenzbasiert, sondern der sich aus ganz unterschiedlichen Faktoren vor Ort zusammensetzen kann. Und dann muss man auch unterschiedlich darauf reagieren können.“ Welchem interessierten Zuschauer – oder gar betroffenen Kindern – ist mit solchen leeren Sprechblasen geholfen.

Später in der Diskussion verweist Frau Karliczek auf sogenannte S3-Richtlinien und erwähnt in diesem Zusammenhang das Problem, wie man Kinder sicher in die Schule bringen könne. Auf die Nachfrage, wie ein pandemie-sicherer Schulweg aussehen solle, erwidert die Bildungsministerin: „Zum Beispiel das man ein Konzept macht, wirklich von Haustür zu Haustür, das ist im Grunde das, was in den S3-Richtlinien drinsteckt.“

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