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#„Ich denke schon, dass ich Chancen habe“

„Ich denke schon, dass ich Chancen habe“

Für Alexander Zverev hatte die Verschiebung der French Open einen angenehmen Nebeneffekt. Weil das zweite Grand-Slam-Turnier des Tennisjahres pandemiebedingt um eine Woche nach hinten verlegt worden war, war er am vergangenen Sonntag statt in Paris noch zu Hause. In seinem Fall heißt das: in Monte Carlo, wo der 24-Jährige schon seit einigen Jahren wohnt. Er kam deshalb in den Genuss, das berühmte Formel-1-Rennen erstmals aus nächster Nähe verfolgen zu können.

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„Von meinem Balkon aus kann man die Rennstrecke sehen. Wir hatten aber Plätze am Ausgang der ersten Kurve“, berichtete er in einem ARD-Podcast. Ein Bild, das er über seinen Instagram-Account verbreitete, zeigte ihn zudem in feinem grauen Anzug beim Plausch mit Motorsport-Ikone Jackie Stewart.

Von diesem Sonntag an will Zverev lieber selbst wieder Gas geben – zumindest im übertragenen Sinne. Auf den Ascheplätzen von Roland Garros gehört er in diesem Jahr zu den Titelkandidaten. Spätestens nachdem er im April das Masters-Turnier in Madrid gewonnen und dabei unter anderen Rafael Nadal geschlagen hatte. „Ich denke schon, dass ich dieses Jahr Chancen habe“, sagte Zverev selbstbewusst. Allerdings nicht ohne den pflichtschuldigen Verweis darauf, dass Nadal „immer noch der Topfavorit“ sei.

Lediglich zwei Spiele verloren

Dessen Bilanz in Paris ist schließlich mit „unwirklich“ nur unzureichend beschrieben. Sein Erfolg im Finale 2020 gegen Novak Djokovic sicherte dem Spanier nicht nur seinen 13. Titelgewinn bei den French Open, es war auch sein insgesamt 100. Sieg bei seinem Lieblingsturnier. Seit er mit 19 Jahren erstmals am Bois de Boulogne aufschlug, hat er dort lediglich zwei Spiele verloren.

„Sandplatzkönig“ Nadal ist also wieder einmal derjenige, den es zu schlagen gilt. Doch die Herausforderer, die an seinem Thron rütteln, werden ungeduldiger. Neben Zverev rechnen sich auch der österreichische US-Open-Champion Dominic Thiem und der Grieche Stefanos Tsitsipas Chancen aus. Die Auslosung für sie ist günstig. Zverev beispielsweise trifft in seinen ersten beiden Runden jeweils auf einen Qualifikanten; zunächst ist es der Deutsche Oscar Otte. Im oberen Teil des Tableaus liegen zudem die „großen Drei“ auf Kollisionskurs – Nadal, Novak Djokovic und Roger Federer, der sein Grand-Slam-Comeback nach zwei Knie-Operationen gibt. Ein Platz im Finale ist somit in jedem Fall frei.

Noch viel offener als bei den Herren erscheint der Wettbewerb beinahe schon traditionsgemäß bei den Damen. Die vergangenen sieben French Open brachten sieben verschiedene Siegerinnen hervor. Im Vorjahr etwa die Polin Iga Swiatek, die quasi aus dem Nichts zum Titel stürmte. Die 19-Jährige ist auch diesmal eine Sieganwärterin. Gerade erst gewann sie das Finale des wichtigen Vorbereitungsturniers in Rom 6:0, 6:0 gegen die Tschechin Karolina Pliskova. Daneben hinterließ zuletzt die Weltranglistenerste Ashleigh Barty aus Australien den stärksten Eindruck. Außerdem etwa noch die seit Monaten formstarke Belarussin Aryna Sabalenka.

Kreis der Außenseiterinnen

Deutschlands Bester, Angelique Kerber, bleibt dagegen nur ein Platz im Kreis der Außenseiterinnen. Die Rolle gefällt der 33-Jährigen jedoch ganz gut. „Ich versuche das Turnier dieses Jahr mit weniger Druck und etwas mehr Gelassenheit anzugehen“, sagte sie vor ihrem Turnierauftakt gegen eine Qualifikantin dem Sport-Informations-Dienst. „Also nicht mit den ganz großen Erwartungen und dem Gedanken, dass es mir noch in meiner Grand-Slam-Sammlung fehlt.“

Kerber hat seit ihrem Wimbledon-Triumph 2018 nie wieder zur Konstanz früherer Tage gefunden. In der Weltrangliste belegt sie inzwischen Platz 27. Ihre jeweils besten Leistungen zeigte die Kielerin allerdings just bei den Grand Slams. „Vielleicht bin ich für eine Überraschung gut“, sagt sie. Davon gab es immerhin in den vergangenen Jahren viele in Paris.

Besonders freut sich Kerber ohnehin auf die Rückkehr der Zuschauer. „Vor Fans zu spielen, ist durch nichts zu ersetzen“, sagt sie. Nachdem im Vorjahr, als das Turnier aufgrund der Corona-Pandemie in den nasskalten Herbst verschoben werden musste, nur 1000 Anhänger pro Tag zugelassen waren, dürfen diesmal wieder etwas mehr auf die Anlage.


An den ersten zehn Turniertagen sollen es jeweils exakt 5388 Zuschauer sein – 1000 in den drei größten Arenen, dazu einige Hundert Zuschauer auf den Außenplätzen. Vom 9. Juni an, wenn ohnehin nur noch auf den großen Courts gespielt wird, sollen es dann jeweils 5000 Fans pro Stadion sein. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit etwas mehr als 118.000 Besuchern während der beiden Wochen.

Entscheidend dafür, dass dies alles überhaupt möglich ist, war letztlich die Verschiebung um eine Woche. „Sie hat uns einen schönen zweistelligen Millionenbetrag gerettet“, rechnete Amelie Oudea-Castera, Generaldirektorin des französischen Tennisverbandes, ganz unverblümt vor. Sogar eine der zehn sogenannten „Night sessions“, der Spiele in den späten Abendstunden, die es bei dem Turnier in diesem Jahr erstmals geben wird, kann so nämlich vor Publikum ausgetragen werden. Am 9. Juni wird die derzeit in Frankreich gültige Ausgangssperre von 21.00 Uhr an aufgehoben. „Unsere kleine Wette war ein Gewinn“, sagt Oudea-Castera. Das wiederum durfte am vorigen Wochenende auch Zverev so sehen.

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