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#Jetzt mache ich also auch bei den Science Busters mit! – GENau

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Jetzt mache ich also auch bei den Science Busters mit! – GENau

Kommenden Dienstag habe ich erstmals das Vergnügen, zusammen mit den Science Busters auf einer Bühne stehe zu dürfen. Ich freue mich sehr darauf, obwohl es kein Zuckerschlecken wird. Es geht hart auf hart – Last man or woman standing: In Battle Royal “Leben” streiten wir uns darum, wessen Fachgebiet das Spannendste zum Thema Leben zu sagen hat. Karten gibt es hier.

 

Selbstverständlich hat die Molekularbiologie einen Heimvorteil

Schon alleine deshalb, weil man die ersten Lebensformen wahrscheinlich als katalytische Moleküle bezeichnen hätte können. Wir werden vermutlich nie mit Sicherheit sagen können, wie das erste Lebewesen tatsächlich entstanden ist. Aber einzelne Aspekte einer möglichen Entstehung lassen sich experimentell nachstellen. So zeigt beispielsweise das Urey-Miller Experiment, wie aus der Uratmosphäre organische Moleküle entstehen konnten. Und vor sieben Jahren gelang einem amerikanischen Biochemiker ein anderes, besonders spannendes Experiment zur Entstehung des Lebens, das ich in meinem Buch „Treffen sich zwei Moleküle im Labor“ beschreibe:

Auf den ersten Blick scheint RNA lediglich die Rolle des Vermittlers einzunehmen. Wie ein Postbote transportiert sie Kopien einzelner Gene aus dem Zellkern heraus, damit aus ihnen Proteine entstehen können. Das klingt ziemlich unspektakulär, aber wer sich gerne Liebesdramen ansieht, weiß, dass es Postboten oft faustdick hinter den Ohren haben. Auch RNA treibt mehr Schabernack, als man ihr anfangs zugetraut hat. Zum Beispiel kann sie selbst als Erbinformation dienen. Das wissen wir dank bestimmter Viren, die ihr Erbmaterial nicht in DNA, sondern in RNA niedergeschrieben haben. Dazu zählen unter anderem Rhinoviren, die regelmäßig nachfragen, wie es unseren Rotzdrüsen geht, indem sie uns einen kräftigen Schnupfen verpassen. In menschlichen Zellen übernimmt RNA auch verschiedenste Funktionen. Sie übermittelt nicht nur die Information der Gene, sondern schreibt sie höchstpersönlich in Proteine um. Ribosomen, die Bestandteile der Zelle, die Proteine zusammenbasteln, bestehen nämlich selbst aus RNA. Ein wahrer Alleskönner eben, der MacGyver der Makromoleküle. Man geht davon aus, dass die erste Lebensform aus nicht viel mehr bestanden hat als aus einer Membran, in der eine Sequenz aus RNA eingeschlossen wurde. Diese RNA war in der Lage, sich selbst zu kopieren. Ein ursprüngliches Verhalten, auf das man bis heute stößt, wenn sich betrunkene Wissenschaftler auf der Weihnachtsfeier mit blankem Hintern auf den Kopierer setzen. Aber kann eine RNA so etwas tatsächlich im Alleingang schaffen? Dem amerikanischen Biochemiker Gerald Francis Joyce ist es 2009 gelungen, zwei RNA-Stränge herzustellen, die sich gegenseitig vervielfältigten (Lincoln, 2009). Dazu brauchten sie weder Proteine noch andere Bestandteile heutiger Zellen, sondern lediglich eine Ursuppe aus RNA-Bestandteilen. Die Buchstabenabfolge der beiden RNAs wurde dabei nicht von den Forschern festgelegt, sondern entstand aus einem Evolutionsexperiment, in dem mehrere RNAs im Überlebenskampf miteinander konkurrierten, wobei sich die Buchstabenabfolge der RNAs im Laufe des Experiments veränderte. Wenn Sie in der Großvaterkette weit genug zurückgehen, würden Sie vermutlich auf vergleichbare RNAs stoßen, die Ihnen erzählen, dass früher alles besser war, als man sich noch selbst vermehren konnte.

Karten zu den Science Busters gibt es hier.

Das Buch (Weihnachten steht vor der Tür) bekommt man hier.

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