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#Was Kritiker Amazon-Gründer Jeff Bezos vorhalten

Was Kritiker Amazon-Gründer Jeff Bezos vorhalten

Vor wenigen Wochen startete auf der Online-Plattform Change.org eine Petition mit dem Titel: „Lasst Jeff Bezos nicht auf die Erde zurückkehren.“ Das kam, kurz nachdem der Gründer und langjährige Vorstandschef des Onlinehändlers Amazon.com angekündigt hatte, er wolle am 20. Juli ins All fliegen. Er will beim ersten bemannten Flug des Raumfahrtunternehmens Blue Origin dabei sein, das er neben Amazon gegründet hat. „Seit ich fünf Jahre alt bin, habe ich davon geträumt, in den Weltraum zu reisen“, sagte Bezos. Die Petition hat mittlerweile fast 150. 000 Unterschriften. Ihr Initiator wertet den Weltraumtrip des Amazon-Gründers als Symbol für Ungleichheit und nannte ihn einen „Schlag ins Gesicht der Arbeiterklasse“. Wenn Milliardäre in den Weltraum fliegen wollten, dann sollten sie auch dortbleiben.

Mit dem Flug ins All läutet Bezos gewissermaßen ein neues Kapitel in seinem Leben ein. Denn rund zwei Wochen vorher, am 5. Juli, genau 27 Jahre nach der Gründung von Amazon, gibt er den Vorstandsvorsitz ab. Sein Nachfolger wird Andy Jassy, der bisher das Geschäft mit Cloud Computing in der Sparte Amazon Web Services geführt hat. Bezos will weiter im Verwaltungsrat bleiben und dort in große Entscheidungen eingebunden sein, dennoch ist es für das Unternehmen eine Zäsur, wenn er sich nun ein Stück weit zurückzieht. Bezos ist der Architekt eines der erfolgreichsten Technologiekonzerne der vergangenen Jahrzehnte. Aber so wenig seine unternehmerische Leistung infrage steht: Bezos ist eine streitbare Figur und hinterlässt ein zwiespältiges Vermächtnis.

Vom Buchhändler zum Tech-Tycoon: Bezos im Jahr 1997 in Seattle


Vom Buchhändler zum Tech-Tycoon: Bezos im Jahr 1997 in Seattle
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Bild: Getty

Gewinner der Corona-Pandemie

Kritiker halten ihm vor, seine Position als reichster Mensch der Welt habe er in hohem Maße raubeinigen Geschäftspraktiken zu verdanken, die zulasten von Mitarbeitern, Wettbewerbern, Lieferanten und Steuerkassen gehen. Auf seinen Reichtum, der von Forbes derzeit auf fast 200 Milliarden Dollar geschätzt wird, lenkt er nun selbst den Blick, wenn er seinen Teilruhestand mit einem extravaganten Weltraumabenteuer beginnt.

Das gilt umso mehr, weil nur kurz nach der Ankündigung des Trips ein brisanter Bericht des Onlineportals ProPublica erschien, dem zufolge Bezos und andere superreiche Amerikaner gemessen an ihrem Vermögen sehr niedrige Steuern bezahlt haben. In manchen Jahren, als er längst Multimilliardär war, gelang es dem Amazon-Chef sogar, Steuern komplett zu vermeiden. Der Bericht befeuerte in Amerika die Diskussion um eine Vermögensteuer. Eine Befürworterin solcher Abgaben, die Senatorin Elizabeth Warren, sagte kürzlich: „Jeff Bezos’ Fahrt in den Weltraum wird von all den Amerikanern finanziert, die ihre Steuern bezahlt haben, damit er es nicht tun musste.“

Den Vorstandsvorsitz von Amazon gibt Bezos auf der Höhe des Erfolges ab. Der Onlinehändler gilt als einer der größten Gewinner der Corona-Pandemie. Inmitten der Lockdowns liefen seine Geschäfte so gut, dass er im vergangenen Jahr eine halbe Million zusätzliche Mitarbeiter einstellte. Das schlug sich im Aktienkurs nieder und damit auch unmittelbar in Bezos’ Vermögen, das allein 2020 um mehr als 70 Milliarden Dollar anschwoll.

Nicht mehr nur Versandhändler

Unter Bezos ist Amazon zu einem Giganten geworden und hat seinen Aktionsradius mehr und mehr ausgeweitet. Die kleinen Anfänge in einer Garage in Seattle, von der aus er einst Bücher über das Internet verkaufte, sind heute nur noch eine entfernte Erinnerung. Im Laufe der Jahre machte er Amazon zu einem Universalladen, der kaum Wünsche offenlässt und mithilfe eines riesigen Logistiknetzes dafür sorgt, dass Bestellungen innerhalb kürzester Zeit ankommen. Kunden lieben Amazon, der Konzern verwöhnt sie mit einer großzügigen Umtauschpolitik und animiert sie mit dem Prime-Abonnement, wieder und wieder zu bestellen.

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