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#Johannes Willms‘ Biographie des Sonnenkönigs Ludwig XIV.

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Der Sonnenkönig hat Konjunktur auf dem deutschen Buchmarkt. Ende vorigen Jahres erschien die deutsche Übersetzung der stattlichen Biographie von Philip Mansel, nun liegt ein nicht minder umfangreiches Lebensbild aus der Feder des vor einem Jahr verstorbenen Journalisten und Historikers Johannes Willms vor.

Die Darstellung von Willms folgt strikt dem Leben des Protagonisten. Die Geburt des zukünftigen Herrschers 1638 galt schon den Zeitgenossen als Überraschung, wurde er doch in eine schwierige und zudem lange Zeit kinderlose Ehe geboren. Er galt als „Gottgegebener“, Dieudonné. Im Jahr 1643 nach dem Tod des Vaters bereits als Kind zum König gekrönt, stand Ludwig zunächst unter dem Einfluss der Kardinäle Richelieu und Jules Mazarin sowie seiner Mutter Anna von Österreich. Erst nach Mazarins Tod 1661 nahm Ludwig die Herrschaft selbst in die Hand, und nur wenige Monarchen seiner Zeit hatten einen derart direkten Einfluss auf das Zeitgeschehen.

Ludwigs Faszinationskraft verdankt sich vor allem den ersten Jahrzehnten seiner Regentschaft, als der junge König die Hofkultur seiner Zeit prägte. Die Feste bei Hof, Kostüme, Theater und Musik gehören auch bei Willms zu den unverzichtbaren Höhepunkten, genauso wie die königlichen Liebschaften. Und natürlich des Sonnenkönigs wachsende Leidenschaft für Versailles. Ursprünglich nur ein kleines und, wie Willms herausstellt, wenig komfortables Etablissement für die Jagd, ein Männerdomizil, machte Ludwig es erst zum Liebesnest, später zum Ort, an dem sich die königliche ­gloire, der Ruhm und die Strahlkraft seiner Herrschaft, manifestieren sollte.

Aufstieg und Niedergang

1682 beschloss Ludwig, den Hof ganz aus Paris nach Versailles zu verlegen. Ein Jahr später starb die Königin, Maria Theresia von Spanien, woraufhin Ludwig sogleich Madame de Maintenon in heimlicher Ehe zur Frau nahm. Damit leitet auch Willms die letzte, längste Lebensphase des Königs ein, die nun immer mehr von den zahlreichen Gebrechen des Königs und von politischen, militärischen und sozialen Krisen geprägt war. Die jugendliche Kraft, der kulturelle Glanz, die symbolischen Aufbrüche der ersten Regierungshälfte waren passé. Nur mit Müh und Not und unter Auszehrung von Land und Leuten brachte Ludwig Frankreich durch den Spanischen Erbfolgekrieg, der kurz vor seinem Tod endete.

Auch Willms’ Biographie folgt der vielfach üblichen Gliederung von Ludwigs Lebensgeschichte in drei Abschnitte. Nach Kindheit und früher Jugend bis zum Tod Mazarins widmen sich zwei Abschnitte der Regierungszeit, wobei auf Aufstieg Niedergang folgt, auf Dynamik Stasis, die spielerischen Anfangsjahre abgelöst werden von den teilweise bedrückenden späteren Jahrzehnten. Die besondere Note, die Willms hier setzt, zeigt sich schon im Titel der Abschnitte: Auf die noch recht konventionellen „Lehrjahre der Macht“ folgen die „Illusion der Macht“ und der „Schatten der Macht“.

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