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#Jonas Deichmann schwimmt 450 Kilometer weit

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Jonas Deichmann schwimmt 450 Kilometer weit

Es ist nicht so, dass er nicht gewusst hätte, worauf er sich da einlässt. Jonas Deichmann kann auf eine lange Erfahrung mit außergewöhnlichen Ausdauerleistungen zurückblicken. Eine sehr lange Erfahrung: Er hält die Rekorde für Kontinentaldurchquerungen mit dem Fahrrad von Portugal nach Sibirien (14.000 Kilometer in 64 Tagen), von Alaska nach Feuerland (23.000 Kilometer in 97 Tagen) und vom Nordkap nach Südafrika (18.000 Kilometer in 72 Tagen). Selbst das aber half ihm zuletzt nur bedingt weiter. Denn in den vergangenen Wochen war der 33 Jahre alte Abenteurer auf andere Art unterwegs: Er schwamm nach eigenen Angaben 450 Kilometer entlang der Adriaküste, vom kroatischen Badeort Karlobag aus, und erreichte am vergangenen Sonntag nach 54 Tagen, die er hauptsächlich im Wasser verbrachte, die Stadt Dubrovnik. Es sei, teilte er mit, wieder ein Rekord gewesen – diesmal für die längste Schwimmstrecke ohne Begleitboot.

Bernd Steinle

Bernd Steinle

Redakteur im Ressort „Deutschland und die Welt“.

Tatsächlich ist Deichmann, wie bei seinen anderen Langzeitprojekten auch, ohne fremde Hilfe unterwegs, aus eigener Kraft, „unsupported“, wie es im Abenteurer-Jargon heißt. In diesem Fall hieß das: Er zog im Wasser sein Gepäck in einem speziell angefertigten Floß hinter sich her. In der ersten Woche seien die Versorgungsmöglichkeiten entlang der Küste dabei so spärlich gewesen, dass die ausreichende Kalorienzufuhr akut in Gefahr geraten sei, deshalb habe er sich entschlossen, vorübergehend noch ein zweites wasserdichtes Floß mitzuziehen, in dem er Nahrungsmittel verstaut hatte. Ein Zelt führte er aus Platzgründen nicht mit, zum Übernachten suchte er sich möglichst trockene, windgeschützte Schlafplätze. Das klappte mal gut und oft weniger gut. „In viele Nächten habe ich auf Felsen und im Regen übernachtet“, sagte Deichmann, nachdem er Dubrovnik erreicht hatte.

Immer mit Floß: Jonas Deichmann transportiert beim Schwimmen sein Gepäck selbst.


Immer mit Floß: Jonas Deichmann transportiert beim Schwimmen sein Gepäck selbst.
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Bild: Markus Weinberg

Bis zu acht Stunden täglich sei er im Wasser unterwegs gewesen, neben der gewaltigen Distanz hätten ihm vor allem Stürme, hohe Wellen, Strömungen und Quallen das Leben schwergemacht. Gleich am Anfang musste er zwei Tage pausieren, weil er wegen starken Südwinds kaum mehr vorankam. „Ich bin froh, das mal gemacht zu haben und die Welt aus einer anderen Perspektive gesehen zu haben“, ließ Deichmann wissen. „Es hatte seine guten Momente, aber noch mal machen will ich das nicht. Ich bin und bleibe Fahrradfahrer.“

Das ist gut so, denn in Dubrovnik sattelt der Extremsportler um. Per Rad tritt er zu Teil zwei des Triathlons um die Welt an, den er sich vorgenommen hat, mit einer Gesamtstrecke von gut 40.000 Kilometern. Durch den Balkan und die Türkei will er nach Asien fahren, im Frühjahr soll dann China erreicht sein. Dort sieht der Plan vor, per Segeltransfer den Pazifik nach San Francisco zu überqueren, gut 5000 Kilometer quer durch die Vereinigten Staaten zu laufen, wieder mit einem Segelboot über den Atlantik zu setzen und zu guter Letzt die paar Kilometer von Lissabon nach München zu radeln. In etwa einem Jahr will er zurück sein.

Wichtig ist: immer positiv bleiben

Am wichtigsten bei diesen Trips sei: immer positiv bleiben. „95 Prozent bei so extremen Touren sind Kopfsache“, sagte Deichmann im August, als er sich mit einem Triathlon rund um Deutschland für die große Runde vorbereitete. Es sei schon immer sein Traum gewesen, einmal um die Welt zu reisen, ohne in ein Flugzeug steigen zu müssen. Jetzt ist er mittendrin in diesem Traum. Seine nächste große Herausforderung wird der sibirische Winter sein.

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