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#Journalistin in Afghanistan ermordet

Journalistin in Afghanistan ermordet

Im Osten Afghanistans ist die Fernsehjournalistin und Aktivistin Malalai Maiwand erschossen worden. Auch der Fahrer der jungen Frau sei bei dem gezielten Anschlag in der Stadt Dschalalabad getötet worden, teilte Maiwands Arbeitgeber, der private Fernsehsender Enekaas TV, am Donnerstag mit. Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) reklamierte die Tat für sich. Es ist bereits der zweite tödliche Anschlag auf eine Medienschaffende in Afghanistan seit Mitte November.

Malalai Maiwand sei auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als die Angreifer das Feuer eröffnet hätten, hieß es in der Erklärung von Enekaas TV. Ein Sprecher des Provinzgouverneurs von Nangarhar und das örtliche Krankenhaus bestätigten die Morde.

Die Terrorgruppe IS verlautbarte über den Online-Dienst Telegram, Maiwand sei „loyal zum abtrünnigen afghanischen Regime„ gewesen. Deshalb sei die Journalistin angegriffen worden. Der IS bekannte sich in den vergangenenen Jahren zu mehreren tödlichen Anschlägen in der Provinz Nangarhar.

Vor ihrem Tod hatte Maiwand öffentlich die Schwierigkeiten thematisiert, die Journalistinnen im ultrakonservativen Afghanistan bereitet werden. Seit dem Ende der Taliban-Herrschaft hat sich die Situation für Frauen in Afghanistan zwischenzeitlich zwar verbessert. Die Vereinten Nationen stellen aber fest, dass Gewalt gegen Frauen in Afghanistan grassiert. Vor fünf Jahren war Maiwands ebenfalls gesellschaftspolitisch engagierte Mutter erschossen worden. Die Täter entkamen unerkannt.

Der Mord an der jungen Journalistin löste in Afghanistan und international Erschütterung aus. Der Geschäftsträger der amerikanischen Botschaft in Kabul, Ross Wilson, verurteilte das Attentat und forderte ein Ende der Gewalt. Der Sprecher des Präsidenten Aschraf Ghani, Sedik Sedikki, sprach von einem „Terroranschlag“, der „schockierend und zutiefst abscheulich“ sei. Sedikkis Stellvertreterin Fatima Murchal schrieb bei Twitter: „Wer hat Probleme mit Frauen, die in der afghanischen Gesellschaft arbeiten?“ Den „feigen Tätern“ werde „nicht vergeben – auch nicht, wenn es Frieden gibt“.

Die afghanische Regierung und die radikalislamischen Taliban führen zurzeit Friedensverhandlungen in Doha. Trotz der Gespräche hat die Gewalt in Afghanistan in den vergangenen Monaten zugenommen. In Nangarhar und der Provinzhauptstadt Dschalalabad gibt es neben tödlichen Anschlägen durch den IS regelmäßig auch schwere Zusammenstöße zwischen den afghanischen Streitkräften und Taliban-Kämpfern.

Mitte November war der für den amerikanischen Sender tätige Reporter Alijas Dajee im südafghanischen Laschkar Gah bei einem Anschlag mit einer Autobombe getötet worden. Auf ähnliche Weise war kurz zuvor auch der ehemalige Kabuler Fernsehjournalist Jama Siawasch in der Nähe seines Hauses getötet worden. Zu den beiden Morden bekannte sich bislang niemand.

Nach dem Mord an Malalai Maiwand und ihrem Fahrer warnte das afghanische Komitee für die Sicherheit von Journalisten, dass die regelmäßigen Angriffe auf Medienschaffende wichtige Fortschritte zunichte machen könnten. „Wenn die Gewalt nicht aufhört, wird Afghanistan eine seiner größten Errungenschaften verlieren – die Pressefreiheit.“ Das Komitee forderte eine Untersuchung des Mordes an Maiwand.

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