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#Banken verdienen wenig am Kunden

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„Banken verdienen wenig am Kunden“

Banken in Europa, Nordamerika und Australien haben ihre Erträge im zurückliegenden Jahr um 4 Prozent gesteigert. In Deutschland ist das Geschäft der Banken aber wenig lukrativ. Das sind Erkenntnisse aus dem „Retail Banking Monitor 2022“ der Strategieberatung von PwC. Am besten verdienen Banken in der Schweiz an ihren Kunden. Der durchschnittliche Gewinn pro Kunde beläuft sich auf 528 Euro, anteilig getrieben durch Wechselkurseffekte in der vergleichenden Darstellung in Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Australien und Belgien mit 290 beziehungsweise 281 Euro jährlichem Durchschnittsgewinn pro Kunde. Laut der Studie, für die die Berater die Situation von Finanzinstituten 50 Privatkundenbanken in Europa, Nordamerika und Australien mit kumuliert 690 Millionen Kunden unter die Lupe genommen hat, liegt Deutschland nur auf Platz 10 und ist zum Vorjahr sogar um einen Platz abgerutscht. Trotz einer leichten Steigerung des Durchschnittsumsatzes von 172 auf 180 Euro pro Kunde ist das Bankgeschäft nur in den USA mit 149 Euro und in Großbritannien mit 135 Euro Umsatz pro Kunde weniger lukrativ.

Laut der jährlichen Studie haben zwei Drittel der untersuchten Banken steigende Betriebserträge pro Kunde verzeichnen. Zum Teil war dabei der Standort maßgeblich für die Umsatzentwicklung: Banken in Ländern mit weniger strengen oder kürzeren Covid-19-Schutzmaßnahmen – hier nennen die Berater beispielhaft die Schweiz – sind im vergangenen Jahr stärker gewachsen als ihre Wettbewerber. Mitunter dürften Institute davon profitiert haben, dass die Konsumtätigkeit in den jeweiligen Ländern und Regionen früher wieder einsetzte, so die Strategieberater von PwC.

Den Banken empfehlen sie, von der Filiale Abstand zu nehmen. Fast zwei Drittel der Kunden würden ohnehin diese nur aufsuchen, um Selbstbedienungsautomaten zu nutzen. Die Zahl der Kundengespräche werden in der international angelegten Studie pro Berater auf zwei bis drei am Tag geschätzt. In Deutschland herrscht – zumindest zurzeit – noch eine andere Situation vor. „Aktuell gibt es noch immer einen hohen Serviceanteil in den Bankfilialen, vor allem bei der Bedienung von Kunden, die noch kein mobiles oder Online-Banking nutzen“, sagt Andreas Pratz, Studienautor und Partner bei der deutschen Strategieberatung von PwC Deutschland. Zukünftig erwartet Pratz aber, dass sich dieser Anteil verringert und Bankberater weniger „Laufkundschaft“ bedienen, sondern proaktiv auf Kunden zugehen, die sich zuvor schon online zu verschiedenen Angeboten wie etwa Baufinanzierungen informiert haben. Beraten werden sollen die Kunden dann aber in ihrer örtlichen Filiale. Das Modell nennen die Strategieberater von PwC „Outbound-Modell“.

Derweil sieht die Ratingagentur S&P höhere Risiken auf die deutschen Banken zukommen, die aus Zweitrundeneffekten des russischen Überfalls auf die Ukraine sowie längeren Unterbrechungen globaler Lieferketten herrühren. Zur Begründung nennen die Bonitätswächter „die substanzielle Abhängigkeit von russischem Erdgas“. In einem Szenario, dass die Gaslieferungen aus Russland völlig versiegen, geht S&P von einer Schockwirkung aus, die sich auch auf die Qualität der Kreditbücher deutscher Banken im Firmenkundenbereich auswirken kann. Zugleich betont S&P aber auch, dass dieses Szenario nicht das von ihr erwartete ist. „Wir glauben, dass die deutsche Wirtschaft nachweislich in der Lage ist, große wirtschaftliche und finanzielle Schocks zu absorbieren“, heißt es in der Studie, in der auch die politische Bereitschaft zu Stützungsmaßnahmen betont wird.

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