#Kann Meuthen die AfD noch bändigen?
„Kann Meuthen die AfD noch bändigen?“
Den eigenen Leuten die Leviten lesen, sie vor falschen Wegen warnen, den Kurs neu ausrichten – es ist nicht ungewöhnlich, dass der Vorsitzende einer Partei so etwas öffentlich tut. Doch Jörg Meuthen, der Ko-Bundessprecher der AfD, hat am 28. November auf dem Parteitag in Kalkar eine Rede gehalten, die in der deutschen Parteiengeschichte ihresgleichen sucht. Denn er tat weit mehr als seine Leute zu ermahnen. Er griff die Mit-Elite der AfD frontal an, attackierte zudem die ostdeutschen Landesverbände und all jene, die sich in der Corona-Krise mit den „Querdenkern“ solidarisieren. Damit polarisierte er die Partei, in ihrer ganzen Breite. Eine Debatte am Folgetag darüber, ob dem Vorsitzenden spalterische Tendenzen bescheinigt und seine Rede missbilligt werden sollte, war die Folge dieses überraschenden Auftritts. Erst als die Delegierten fast zwei Stunden Dampf abgelassen hatten, beschlossen sie, über den Antrag zur Missbilligung nicht abzustimmen. Alles andere hätte Meuthen geschwächt, im extremsten Fall zum Rücktritt gezwungen.
Hat sich hier jemand grandios überschätzt? Das Gespür für die eigenen Leute verloren? Meuthen hat in Kalkar Mut gezeigt. Er führt die anarchische Partei vom rechten Rand so, wie sie bisher nicht geführt wurde. Als er im Juli 2015 auf dem Essener Parteitag zum Ko-Bundessprecher gewählt wurde, war das nicht abzusehen. Damals hatte Frauke Petry den Parteigründer Bernd Lucke in der Wahl zum Parteivorsitz besiegt. Meuthen, der sich gegen vier Mitbewerber durchsetzte, war nur das schmückende Beiwerk an ihrer Seite, der kleine Professor, der auch mal etwas sagen durfte.
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