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#Karl Lagerfeld ist Daniel Brühls beste Rolle – 254 Minuten pure Meisterleistung gibt es jetzt bei Disney+

Bei Disney+ ist Daniel Brühl jetzt in der besten Rolle seiner Karriere zu sehen: Seine Rolle als deutscher Modezar in Becoming Karl Lagerfeld ist in 6 Folgen berauschend unterhaltsam.

Daniel Brühl ist schon so lange in TV und Kino zu sehen, dass sich seine Fans nach Phasen einteilen lassen. Manche sind mit Schule aufgewachsen, viele erinnern sich an Good Bye, Lenin!, einige kennen ihn erst seit den MCU-Tanzeinlagen von Baron Zemo. Alle werden sie Becoming Karl Lagerfeld sehen müssen. Denn hier hat der deutsche Star nach 30 Jahren Karriere und unzähligen Rollen seine Meisterleistung abgeliefert. Die Serie ist jetzt bei Disney+ verfügbar.

Daniel Brühl als Modezar bei Disney+: Darum geht’s in Becoming Karl Lagerfeld

Wie der Titel schon andeutet, dreht sich die Serie um das Leben des deutschen Modezaren Karl Lagerfeld (Brühl). Die Macher wählen einen spannenden zeitlichen Rahmen: Anfang der 1970er ist der in Hamburg geborene Lagerfeld schon ein etablierter Name im Pariser Modegeschäft – aber nur als Auftragsdesigner für andere, als Söldner der Prêt-à-porter-Mode.

Schaut euch hier den Trailer zu Becoming Karl Lagerfeld an:

Becoming Karl Lagerfeld – S01 Trailer (Deutsch) HD

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Er wird fürstlich entlohnt und lebt mit seiner Mutter in einem Luxusappartement. Aber es brennt ihm unter den Fingernägeln, Haute Couture unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen. Und sich mit seinem ehemaligen Weggefährten Yves Saint Laurent (Arnaud Valois) zu messen.

In einer Pariser Nacht lernt er seinen späteren Lebensgefährten Jacques de Bascher (Théodore Pellerin) kennen. Lagerfelds Ambitionen und Pellerins Exzesse kollidieren heftig und drohen, beide ins Unglück zu stürzen.

Becoming Karl Lagerfeld begeistert mit der Schönheit der Mode

Auffällig an Karl Lagerfeld ist zunächst einmal die Ausstattung: Jedes Jackett, jeder Rock, jede Frisur und Falte sitzt perfekt. Vielleicht ist es von einer Serie über Mode nicht anders zu erwarten.

Daniel Brühl als Karl Lagerfeld

Aber der Rausch an Farben und Formen, in denen sich die ikonische Exzentriker wie Lagerfeld oder Saint Laurent bewegen wie Schiffe in unruhigen Gewässern, verleiht der ganzen Serie eine instinktive Würde. Als beobachte man ein Ballettstück und fühlte sich von seiner Feinsinnigkeit angesteckt. Mein Modeverständnis ist rudimentär, aber die Perfektion zwischen Manschettenknöpfen, Anstecknadeln, Hemdkrägen und Krawatten macht die Serie auf eine körperliche Art befriedigend.

Die Disney+-Serie vermeidet zwei Fehler, die viele andere Geschichten begehen

Becoming Karl Lagerfeld umschifft trotz des irreführenden Titels zwei große Fehler biografischer Erzählungen. Erstens verliert sich die Serie nicht dabei, historische Details abzuhaken. Sie wählt über sechs Folgen sechs verschiedene zeitliche Abschnitte, die Umbrüche, Konflikte oder Entwicklungen im Leben Lagerfelds beinhalten. Sie beweist Augenmaß.

Andererseits schneidet Becoming Karl Lagerfeld alles weg, was nicht mit dem Psychogramm seiner Figuren zu tun hat: Eine Serie über die Modebranche könnte handwerkliche Finesse rühmen oder eine menschenverachtende Verwertungspolitik bemängeln. Aber die Disney+-Serie rückt keinen Millimeter von Brühl, Pellerin und ihrem Umfeld ab.

Theodore Pellerin und Daniel Brühl in Becoming Karl Lagerfeld

Dass daraus die große Stärke der Serie wird, liegt an der brillanten Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. Lagerfeld und De Bascher liefern über sechs Folgen ein fesselndes emotionales Duett ab. Wenn der eine schreit, ist der andere schockiert. Ist einer brutal, fließen beim Gegenüber Tränen. Gibt sich einer kühl, verzweifelt sein Partner. Brühl und Pellerin begeistern mit einem virtuosen Tanz durch alle Gefühlswelten.

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Karl Lagerfeld ist Daniel Brühl auf den Leib geschneidert

Absoluter Höhepunkt von Becoming Karl Lagerfeld ist allerdings Brühl selbst. Wer jemals die Vielseitigkeit eines Schauspielers gefeiert hat, wer jemals von dem instinktiven Fingerspitzengefühl eines Stars für seine Rolle mitgerissen war, der muss die Disney+-Serie gesehen haben.

Ehrgeizig, kaltblütig, verstockt, liebesbedürftig, zärtlich, verzweifelt, bockig, witzig – Brühls Lagerfeld ist ein ganzer Mensch. Und nicht nur das, sein Facettenreichtum wirkt nicht überladen oder pathologisch. Er hat nichts von Joaquin Phoenix, der Napoleons militärisches Genie mit kindischer Geilheit kontrastiert. Diese Rolle ist so reich und so sinnvoll, wie sie nur sein kann. Ihre Entwicklung, Szene für Szene, ist ein Fluss, dessen Verlauf sich fast intuitiv erschließt. Sie ist Daniel Brühls Meisterwerk.

Yves Saint Lauren (Arnaud Valois) und sein Partner Pierre Bergé (Alex Lutz)

Fehlerlos ist Becoming Karl Lagerfeld deswegen aber nicht: Teile der Inszenierung werden Zuschauende aus anderen popkulturell affinen Biopics wiedererkennen. Ein weiteres Mal zeigen sich die 1970er hier als ein Disco-Jahrzehnt mit Party-Orgien und Drogen-Exzessen, denen ein typischer Soundtrack beigestellt ist. Der vermeintliche Absturz eines queeren Mannes in die BDSM-Szene oder die Rehabilitation des Partytiers im Kreise der Familie ist nicht neu. Mitunter handelt es sich um vermeidbare Klischees.

Aber da die Disney+-Serie sich so nah an ihren Figuren orientiert, fallen solche Momente kaum ins Gewicht. Wichtig sind die Gefühle, die die Geschichte vorantreiben wie ein Motor. Brühls Getriebenheit, Pellerins Verlorenheit – das ist es, was zählt. Sie lassen die Serie in sechs Folgen und insgesamt 254 Minuten nie langweilig werden.

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Unter den 10 Serien-Highlights findet ihr im Juni nicht nur die Rückkehr des Game of Thrones-Spin-offs House of the Dragon, sondern auch ungewöhnliche Netflix-Superhelden, Amazons Wiedersehen mit The Boys und die neue Star Wars-Realserie bei Disney+.


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