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#Hollywood will den spannendsten Sci-Fi-Film des Jahres nicht veröffentlichen: 120 Millionen und die Karriere eines Meister-Regisseurs stehen auf dem Spiel

Mit Megalopolis kommt ein Science-Fiction-Film auf uns zu, wie wir ihn noch nie gesehen haben. Das behaupten zumindest die ersten Reaktionen. In Hollywood will ihn aber niemand haben.

Eines der aufregendsten Ereignisse des Kinojahres 2024 steht jetzt schon fest: Die Rückkehr von Francis Ford Coppola. Seit über einer Dekade hat der Regisseur hinter Meisterwerken wie Der Pate, Apocalypse Now und Der Dialog keinen neuen Film ins Kino gebracht. Nun meldet er sich umso größenwahnsiniger zurück.

Mit Megalopolis hat er ein Science-Fiction-Epos gedreht, an dessen Umsetzung er seit den 1980er Jahren arbeitet. Immer wieder ist das Projekt jedoch auseinandergefallen, ehe sich Coppola dazu entschied, das beachtliche Budget von 120 Millionen US-Dollar selbst zu stemmen, indem er Teile seines Wein-Imperiums verkaufte.

Megalopolis soll ein unglaublicher Sci-Fi-Film sein, aber die Hollywood-Studios haben Angst davor

Für Coppola steht einiges auf dem Spiel. Ausgehend von den ersten Reaktionen hat sich das Wagnis gelohnt: Megalopolis ist offenbar ein Sci-Fi-Film, der nur so vor Ideen strotzt und das Publikum mit einer ungewöhnlichen Seherfahrung konfrontiert. Genau das könnte jetzt aber zum Problem werden, wie der Hollywood Reporter  berichtet.

Megalopolis

Megalopolis wurde am 28. März 2024 in Los Angeles erstmals einem breiteren Publikum gezeigt. Anwesend waren Mitglieder von Cast und Crew, Hollywood-Stars aus Coppolas Freundeskreis sowie diverse Branchen-Größen. Auch Vertreter:innen von Universal, Sony, Disney, Warner, Paramount und Netflix wurden gesichtet.

Wie sich herausstellt, ist die Megalopolis-Begeisterung bei den Studios allerdings begrenzt. Viele hatten auf einen Sci-Fi-Blockbuster gehofft, der sich leichter verkaufen lässt. Was Coppola geschaffen hat, scheint jedoch ein höchst eigenwilliges Epos über den Wiederaufbau einer zerstörten Metropole mit komplexen Figuren zu sein.

Eine dieser Figuren ist der von Adam Driver verkörperte Architekt, der mit Idealismus von einer geradezu utopischen Zukunft träumt. Ihm gegenüber steht Giancarlo Esposito als pragmatischer Bürgermeister. Eindeutige Heldenfiguren gibt es in der Geschichte allerdings nicht. Megalopolis wirkt zu komplex und sperrig für den Mainstream.

  • Zum Weiterlesen: Adam Driver schwärmt von Coppolas Megalopolis

Kein Mainstream: Francis Ford Coppolas Leinwand-Rückkehr ist zu eigenwillig für einen Sci-Fi-Blockbuster

Coppola will den Film erst bei einem Festival zeigen, wenn ein Verleih gefunden ist, der gewillt ist, ein Marketing-Budget von 40 Millionen US-Dollar in den USA zu investieren. Weltweit schwebt ihm eine Summe von 80 bis 100 Millionen US-Dollar vor, fügt der Hollywood Reporter hinzu. Damit geht das Risiko auf die Studios über.

„Es gibt einfach keine Möglichkeit, diesen Film zu positionieren“, wird eine Quelle des Hollywood Reporters zitiert, während eine andere davon spricht, dass der Film bei diesen Zahlen definitiv Verlust einfahren wird. „So sollte Coppola nicht seine Karriere beenden.“ Doch welche Optionen stehen dem Regisseur dann noch zur Verfügung?

Seit der Erstaufführung des Films sehen viele Branchen-Insider den Film eher bei einem prestigeträchtigen Indie-Studio wie A24 oder Neon, die sich mit Festival-Lieblingen, erlesenen Genre-Filmen und geschickt vermarkteten Nischenprojekten einen Namen gemacht haben. Megalopolis würde perfekt in deren Portfolio passen.

  • Zum Weiterlesen: Die 50 besten Science-Fiction-Serien seit 2000

Francis Ford Coppola will Megalopolis die Blockbuster-Behandlung geben, aber kein Studio zieht mit

Die Sache ist: Coppolas Vision des Films schließt eine große Blockbuster-Veröffentlichung inklusive IMAX-Auswertung mit ein
– und damit das alles funktioniert, ist ein ordentliches Marketing-Budget notwendig. Denkbare Ausweichoptionen wären die Disney-Tochter Searchlight Pictures oder Focus Features aus dem Hause Universal.

Die beiden Studios sind zwischen A24, Neon & Co. und den Major-Studios angesiedelt. In der Vergangenheit haben sie u.a. aufwendigere Auteur-Projekte im Mid-Budget-Bereich ins Kino gebracht. Searchlight war dieses Jahr bei den Oscars mit Poor Things vertreten, Focus punktete zuletzt mit The Holdovers und Asteroid City.

Universal und Focus sind jedoch nicht an Megalopolis interessiert, wie aus dem Bericht des Hollywood Reporters hervorgeht. Stellt sich ein großes Studio der Herausforderung und dem Risiko oder geht Coppola einen Kompromiss ein, um Megalopolis ins Kino zu bringen? Das ist aktuell eine der spannendsten Fragen in Hollywood.

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