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#Neue Telekom-Falle: Wer hineintappt, zahlt 425 Euro

Mobilfunkverträge der Telekom siedeln sich preislich in der Regel über denen der Konkurrenz an. Wer einen solchen Vertrag abgeschlossen hat und Telekom-Kunde ist, könnte aktuell abermals zur Kasse gebeten werden. Nutzer müssen gut aufpassen.

Deutsche Telekom
Telekom-Kunden sollen 425 Euro zahlenBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Verbraucher tappen in eine Falle

Deutsche Telekom

Es kommt nicht selten vor, dass Kommunikationsdienstleister wie Vodafone und O2 ihre Kunden täuschen und ihnen widerrechtlich das Geld aus der Tasche ziehen. Erst kürzlich meldete die Verbraucherzentrale Fälle von untergeschobenen Verträgen bei Vodafone. Und nun müssen sich Verbraucher erneut vor Betrug hüten. Diesmal stehen jedoch Kunden der Telekom im Fokus und müssen um 425,83 Euro bangen. Die Verantwortung hierfür trägt jedoch nicht das Telekommunikationsunternehmen, sondern Cyberkriminelle.

In einem Schreiben, das sich an Kunden der Telekom richtet, sprechen diese gegenwärtig von internen Problemen, die zu einer Änderung der Art, wie Rechnungen bei der Telekom zugestellt werden, geführt hätten. Anschließend wird den Empfängern eine Rechnung in Höhe von etwas über 425 Euro für den Monat August vorgelegt. Diese könne über eine hinterlegte Verlinkung heruntergeladen werden.

Unterm Strich handelt es sich bei dem Schreiben um Betrug. Die Art der Masche ist jedoch unklar. Grundsätzlich kann es sich dabei sowohl um Phishing als auch um einen simplen Zahlungsbetrug handeln. Ferner kann ein Klick auf den Link auch den Download von Malware einleiten. Daher empfehlen wir, die E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.

DKB und Commerzbank

Auch in dieser Woche stehen Bankkunden traditionell im Fokus von Cyberkriminellen. Den Anfang macht dabei die DKB. Hier werden Kunden aufgefordert, ihre DKB-Accounts schnellstmöglich zu aktualisieren. Andernfalls werde der Zugriff auf das Konto eingeschränkt. Die Aktualisierung des Kontos soll dabei erneut über einen hinterlegten Button erfolgen. Einen Button, der sich in ähnlicher Form auch in einer aktuellen Commerzbank-Mail wiederfindet. Inhaltlich dreht sich diese um eine neu eingeführte Funktion mit der Bezeichnung „Commerzbank PhotoTAN“. Diese müsse nun eingerichtet werden – unter Zuhilfenahme des PhotoTAN-Aktivierungsbriefs. Da es sich bei beiden E-Mails um klassisches Phishing handelt, sollten auch diese bestenfalls im Spam-Ordner landen.

DHL

Zu guter Letzt befindet sich derzeit auch eine Phishing-Mail im Namen der DHL im Umlauf. Darin ist von einer Paketlieferung und von anfallenden Zollgebühren die Rede. Empfänger werden gebeten, eine Zahlung in Höhe von 2,99 Euro zu tätigen, u Verzögerungen bei der Zustellung zu vermeiden. Auch hier ist nicht eindeutig ersichtlich, ob es die Cyberkriminellen auf Banking-Informationen oder schlicht den zu zahlenden Geldbetrag abgesehen haben.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • N26
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Santander
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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Bildquellen

  • Kfz-Versicherung steigt für 4,7 Mio. Autofahrer: NeydtStock / shutterstock.com
  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com

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