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#Die Delta-Variante in Großbritannien und Deutschland, eine neue Runde – Gesundheits-Check

Die Delta-Variante in Großbritannien und Deutschland, eine neue Runde – Gesundheits-Check

Dass Prognosen schwierig sind, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen, ist ein bekannter Kalauer. Die Delta-Variante ist ein Lehrbeispiel dazu. In Deutschland steigen die Zahlen jetzt rasant, das RKI spricht bereits von der vierten Welle.

Derzeit sind knapp 60 % der Bevölkerung vollständig geimpft. Das ist ein Erfolg. Aber allein mit dem Impfen würde auch rein rechnerisch keine Herdenimmunität zu erreichen sein, die Frage einmal beiseite gelassen, was „Herdenimmunität“ im konkreten Fall bedeutet, da die bisher verfügbaren Impfungen ja nicht zu einer sterilen Immunität führen.

Die Delta-Variante verursacht inzwischen fast alle Infektionen in Deutschland. Ihre Basisreproduktionszahl R(o) wird auf 6-7 geschätzt. Damit ergäbe sich eine Herdenimmunitätsschwelle H von 1-1/R(o) von 83 % bis 86 %. Geht man anhand der Daten des RKI im Wochenbericht vom 19.8.2021 von einer Impfeffektivität E von ca. 90 % aus, müsste man eine Impfquote H/E, also 93 % bis 95 %, erreichen, um die Bevölkerung durch Impfungen zu schützen. Das ist auch mit den Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren nicht zu erreichen.

Aber mit etwas Glück könnte die vierte Welle trotzdem glimpflich verlaufen. Vor allem die älteren, vulnerablen Gruppen sind inzwischen leidlich gut durchgeimpft, ein gewisser Teil der Bevölkerung ist durch die Infektion immunisiert, manche haben vielleicht auch von Haus aus eine Rossnatur und hinzu kommt, dass die effektive Reproduktionszahl des Virus auch dadurch gesenkt wird, dass an vielen Orten Hygienekonzepte umgesetzt werden und viele Menschen sich nach wie vor vorsichtig verhalten. Auf der anderen Seite muss man davon ausgehen, dass es immer noch hunderttausende Menschen mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf gibt, die nicht immunisiert sind und dass viele Infektionen unter Menschen mit individuell niedrigem Risiko auch zu einer erheblichen Zahl schwerer Verläufe führen würden. Kann man sich also auf dieses „mit etwas Glück“ verlassen?

Nehmen wir die Entwicklung in Großbritannien noch einmal als Blick in eine mögliche Zukunft. In Großbritannien war von Anfang Juni bis Mitte Juli die Zahl der Infektionen stark angestiegen, dann ist sie ebenso schnell wieder zurückgegangen, was Hoffnungen auf ein Ausbremsen des Infektionsgeschehens durch die erreichte Immunität und die von vielen Menschen trotz des „freedom days“ noch eingehaltenen Vorsichtsmaßnahmen gemacht hat. Dummerweise ist der Rückgang der Fälle in Großbritannien seit Anfang August vorbei und die Zahlen nehmen wieder zu. Inzwischen sind es täglich wieder ca. 30.000 neue Fälle. Die Daten von OurWorldinData:

Die Sterbefälle sind zwar seit Juli auch angestiegen, aber bei weitem nicht so dramatisch wie früher:

Also doch mit etwas Glück ….? Oder lieber doch vorsichtig sowohl mit den Prognosen als auch beim Verhalten?

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