#Keine Rückstände von Dioxin in Rußpartikeln festgestellt
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„Keine Rückstände von Dioxin in Rußpartikeln festgestellt“
Eine „nur geringe Schadstoffbelastung“ hat das nordrhein-westfälische Landesumweltamt in dem Ruß und Staub gefunden, der nach der Explosion in der Sondermüllanlage im Chemiepark in Leverkusen im Stadtgebiet niedergegangen ist. Das teilte die Behörde am Freitag mit. „Im Gegensatz zu den Befürchtungen und Erwartungen haben wir jetzt keine kritischen Werte an Dioxin und PCB gefunden“, sagte Ulrich Quaß, der den Sondereinsatz für das LANUV leitet. Das sei eine gute Nachricht. „Wir wissen aber natürlich noch nicht, ob es eventuell weitere Stofffreisetzungen gegeben hat, die wir noch nicht messen konnten in der kurzen Zeit.“
Mitte der Woche hatte das Umweltamt noch gewarnt, dass in der Rauchwolke nach der Explosion möglicherweise Dioxine und PCB sowie Kohlenwasserstoffe ausgetreten seien. Bei den Polychlorierten Biphenylen (PCB) und den sogenannten Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) seien nun sehr geringe Werte gemessen worden, die unterhalb der Bewertungsgrenzen liegen. Dioxine konnte demnach nicht nachgewiesen werden. Die sogenannten Reaktionsbedingungen, also etwa die Temperatur der „unkontrollierten Verbrennung“, wie das LANUV die Explosion nennt, hätten die Bildung der Stoffe nicht begünstigt, „oder haben diesen Prozess sogar gehemmt“, hieß es. Messungen der Luft nach Schadstoffen durch die Feuerwehr und das Umweltamt hätten zudem keine Auffälligkeiten ergeben. Entwarnung bedeutet das gleichwohl nicht. „Zur Zeit dauern die Ermittlungen, welche weiteren Stoffe bei dem Unfall beteiligt waren, noch an“, teilt das LANUV mit.
Daher gelten die Vorsichtsmaßnahmen weiterhin: Anwohner sollten Obst und Gemüse aus dem Garten derzeit nicht verzehren, verunreinigte Flächen sollen sie nicht anfassen und auch nicht selbst reinigen. Das gelte für das betroffene Stadtgebiet Leverkusen und die unmittelbar angrenzenden Bereiche der Städte Leichlingen und Opladen. Den Untersuchungsbericht will das Landesumweltamt auf seiner Internetseite bereitstellen.
Mangelnde Aufsicht der Behörden?
Am Dienstagmorgen waren auf dem Gelände der Sondermüllverbrennungsanlage Tanks explodiert, die Produktionsabfälle der Chemieparkkunden enthalten. Mindestens fünf Menschen sind dabei gestorben, zwei Personen werden noch vermisst. Verletzt wurden bei dem Unglück 31 Personen, eine davon schwer.
Ins Blickfeld gerät derweil eine möglicherweise mangelnde Aufsicht der Behörden. So berichtete der „Spiegel“, dass die Abfallströme der mit giftigen Lösungsmitteln befüllten Tanks von der Bezirksregierung Köln zum letzten Mal im Januar 2016 gesondert überprüft worden seien. Eine Sprecherin konnte die Jahreszahl am Freitag nicht unmittelbar bestätigen. Richtig sei, dass die große Störfall- und Umweltinspektion des Gesamtbetriebes am 8. April begonnen habe, jedoch erst im August eine tatsächliche Prüfung an Ort und Stelle stattfinden sollte. Wegen der Coronapandemie seien die Gespräche mit der Betreiberfirma Currenta zunächst in Videokonferenzen erfolgt. Die letzte Störfall- und Umweltprüfung habe im Jahr 2018 stattgefunden.
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