Nachrichten

#Lauren James mit England im Achtelfinale gegen Nigeria

Inhaltsverzeichnis

Vorlage, Vorlage, Tor, Tor, Vorlage: Als England im dritten WM-Gruppenspiel 6:1 gegen China gewann, war Lauren James an fünf der sechs Treffer direkt beteiligt. Ihr Tor zum 3:0 war ein unhaltbar Rechtsschuss von außerhalb des Strafraums, beim 4:1 nahm sie eine hohe Hereingabe volley mit der Innenseite des linken Fußes. Ein weiterer Treffer – ein herrlicher Schlenzer ins lange Toreck – wurde wegen Abseitsstellung aberkannt. Gegen Haiti und Dänemark hatten sich die Engländerinnen noch zu 1:0-Siegen gequält, aber im Duell mit China waren sie voller Spielfreude; inspiriert von James im zentralen offensiven Mittelfeld.

Erst im vergangenen September gab die Londonerin, die im kommenden Monat 22 Jahre alt wird, ihr Debüt in der Nationalmannschaft. Bei Englands Achtelfinalspiel gegen Nigeria an diesem Montag (9.30 Uhr MESZ im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-WM der Frauen und in der ARD) wird James voraussichtlich wieder auf der Spielmacher-Position eingesetzt, nachdem sie im ersten Gruppenspiel anfangs nur auf der Bank gesessen hatte. Nationaltrainerin Sarina Wiegman war gegen China von ihrer gewohnten Taktik abgewichen, um das bis dahin mühselige Offensivspiel in einer neuen 3-5-2-Formation zu beleben. Das barg zwar ein Risiko, aber der Plan ging auf, weil James in diesem Spiel zur Höchstform auflief.

Beeindruckend ist vor allem ihre Technik. Einerseits beim Torschuss, wie es bei der WM zunächst gegen Dänemark und vor allem gegen China zu sehen war. James ist ein Rechtsfuß, aber sie kann es auch mit links. Dabei wählt sie bevorzugt die Fußinnenseite, statt mit dem Vollspann abzuziehen.

Präzision statt Power

Präzision statt Power; bei ihren Toren wirkte sie noch nicht einmal besonders angestrengt. Wie beim Dribbling, wenn es so aussieht, als klebte der Ball an ihren Füßen. So lässt sie, äußerlich entspannt, Gegenspielerinnen aussteigen, obwohl sie nicht die schnellste Spielerin auf dem Platz ist. Wegen ihrer scheinbar mühelosen, sehr effektiven Spielweise nennen ihre Teamkolleginnen sie „Cheat-Code“: ein Begriff aus der Videospielwelt, wo man sich durch den Einsatz geheimer Chiffren unfaire Vorteile ergaunert.

Ein großer Vorteil für James ist, dass sie in einer Fußballfamilie aufwuchs. Ihr großer Bruder Reece ist wie sie selbst beim FC Chelsea aktiv. Es ist das erste Mal in der Geschichte des englischen Fußballs, dass ein Geschwisterpaar zur selben Zeit in der Nationalmannschaft der Frauen und der Männer spielt. Das wiederum ist auch das Verdienst ihres Vaters Nigel, der als von der Uefa lizenzierter Fußballtrainer sein eigenes Coaching-Unternehmen betreibt.

„Ich bin meinem Vater dankbar für all die Zeit, Mühe und Liebe, die er in meinen Fußball gesteckt hat, indem er mich trainiert hat, damit ich das höchste Niveau erreiche“, sagte James. Heute lobt ihr Bruder sie bei jeder Gelegenheit, dass sie technisch besser sei als so mancher Spieler in der Premier League der Männer.

Als 13-Jährige wurde James vom FC Arsenal entdeckt. Dort trainierte sie als erstes Mädchen auch mit den Akademieteams der Jungen. Und weil sie in ihrer Entwicklung deutlich weiter war als die meisten anderen in ihrem Alter, schickte der Verein sie schon mit 15 Jahren zum Training mit der ersten Frauenmannschaft. Was einigen der älteren Spielerinnen nicht gefiel. 2017 debütierte sie in der Women’s Super League (WSL), doch es blieb bei einer Handvoll Einsätze, denn im darauffolgenden Sommer wechselte sie zu Manchester United in die neu formierte zweite Liga.

Gleich in ihrer ersten Saison im Norden Englands stieg die Mannschaft in die WSL auf. Kurz nach ihrem 18. Geburtstag unterschrieb James bei Manchester United ihren ersten Profivertrag. 2021 wechselte sie zurück in ihre Heimat London, als Chelsea sie für die damalige WSL-Rekordablösesumme von gut 231.000 Euro verpflichtete.

Am liebsten vermeidet James das Rampenlicht, aber nach ihrer Glanzleistung gegen China kam sie um ein Fernsehinterview nicht herum. „Das ist der Stoff, aus dem Träume sind“, sagte sie mit breitem Lächeln: „Egal, ob ich auf dem Flügel oder in der Mitte spiele, ich freue mich einfach, dass ich spielen und zu Toren beitragen kann.“ In ihrer Rolle hinter der Doppelspitze lieferte sie auf der großen WM-Bühne die wahrscheinlich beste Leistung ihrer jungen Karriere ab. Sollte sie den Druck überhaupt gespürt haben, merkte man es ihr nicht an. „Ich fühlte mich frei“, sagte sie.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!