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#Kiew berichtet von russischem Eroberungsversuch

„Kiew berichtet von russischem Eroberungsversuch“

Russische Truppen haben am Donnerstag weiter versucht, in Mariupol das Stahlwerk Asowstal, wo sich die letzten ukrainischen Kräfte in der Stadt aufhalten, zu erobern. Das sagte am Nachmittag Olexij Arestowytsch, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Anders stellte Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow die Lage dar. Das Werk werde nur belagert. Peskow erinnerte an eine Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom 21. April: „Der Präsident und Oberbefehlshaber hat befohlen, von einer Erstürmung abzusehen, andere Befehle hat er nicht verkündet.“ In einer seiner seltenen öffentlichen Einlassungen zum Kriegsgeschehen hatte Putin damals gesagt: „Wir müssen das Leben und die Gesundheit unserer Soldaten und Offiziere schützen.“

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

In der Nacht zum Donnerstag sagte der ukrainische Präsident Selenskyj in einer Videoansprache, man habe am Mittwoch 150 Menschen aus dem Werk in Sicherheit bringen können. Er hoffe auf eine Fortsetzung, weil immer noch Frauen und Kinder dort seien. Verschüttete würden „mit bloßen Händen“ freigeschaufelt, weil Räumtechnik derzeit nicht eingesetzt werden könne. Ob auch am Donnerstag eine Evakuierung gelingen würde, war zunächst unklar.

Marinekommandeur wird seit 1. Mai vermisst

Informationen über die Lage rund um das Werk zu bekommen, ist sehr schwierig geworden. Der Kommandeur der im Werk befindlichen Marineinfanteristen, Serhij „Wolyna“ Wolynskij, hat sich auf Facebook seit dem 1. Mai nicht mehr zu Wort gemeldet. Bürgermeister Wadym Bojtschenko, der sich offenbar außerhalb des von der russischen Armee besetzten Gebiets aufhält, sagte, zeitweise sei der Kontakt zu den Verteidigern abgebrochen. Er appellierte an die Weltgemeinschaft, die Rettung von Zivilisten aus dem Werk, darunter 30 Kindern, fortzusetzen.

Ein Kommandeur der Nationalgarde, Denys Prokopenko, sagte am Donnerstag in einer Videobotschaft aus dem Werk: „Das ist schon der zweite Tag, seit der Gegner auf das Gelände von Asowstal eingedrungen ist. Es finden schwere, blutige Kämpfe statt.“ Die Lage sei „extrem schwierig“. Aber man halte sich an den Befehl, die Verteidigung fortzusetzen. Ein weiterer Kommandeur der im Werk verschanzten Einheiten rief Selenskyj auf, „sich um die verwundeten Soldaten zu sorgen, die mangels fachgemäßer Behandlung unter Qualen sterben“, und würdige Begräbnisse für die Toten zu gewährleisten. „Der Gegner hält sich an keinerlei ethische Normen, Konventionen oder Gesetze.“

Angeblich 600 ukrainische Soldaten getötet

Die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Einheiten gingen auch außerhalb von Mariupol weiter. Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete am Donnerstag, dass in der Nacht zuvor 600 ukrainische Soldaten getötet und 61 Stück „Waffen und Militärtechnik“, darunter drei Flugzeuge, zerstört worden seien. Mehrere Stellungen und befestigte Anlagen der ukrainischen Streitkräfte seien getroffen worden. Die russische Luftwaffe habe 93 – angeblich nur militärische – Ziele angegriffen.

Ukrainische Medien berichteten über mehrere getötete Zivilisten und zeigten am Donnerstag Bilder aus dem beschädigten orthodoxen Lawra-Kloster in Swjatohirsk im Donbass, wo Flüchtlinge untergebracht sind und wo nach russischen Luftangriffen mehrere Menschen verletzt worden seien. Zugleich meldete das Militär der Ukraine für den zurückliegenden Tag 200 getötete russische Soldaten, zwei abgeschossene Flugzeuge und 15 zerstörte Panzer.

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