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#Kinderärzte gegen Pläne für automatische Schulschließungen

Kinderärzte gegen Pläne für automatische Schulschließungen

In einem offenen Brief haben sich Kinderärzte, Kinder- und Jugendpsychologen und -psychotherapeuten, Virologen und Entwicklungspsychologen aus ganz Deutschland an Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer gewandt, um gegen Pläne für automatische Schul- und Kitaschließungen zu protestieren. Nach dem geplanten neuen Infektionsschutzgesetz, das im Schnellverfahren in der nächsten oder übernächsten Woche verabschiedet werden soll, würden in Zukunft Schulen und Kitas automatisch geschlossen, wenn bestimmte Inzidenzwerte für eine bestimmte Dauer überschritten werden.

Susanne Kusicke

„Wir wenden uns ausdrücklich gegen jede Art von automatischen Einschränkungen des Regelbetriebs in Schulen und KiTas in Abhängigkeit von Melde-Inzidenzen im Infektionsschutzgesetz“, schreiben die Autoren, die den Brief „Initiative Familien“ unterzeichnet haben. Die Schließung von Kindertagesstätten beipielsweise in Berlin sowie jüngste Schulschließungen in Nordrhein-Westfalen sieht die Initiative „mehr als kritisch“ und zweifelt die „Notwendigkeit und Wirksamkeit“ der Maßnahmen an.

„Ansteckungsrisiko in Schulen und Kitas gering“

Studien in Berlin, Frankfurt, Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern sowie aus dem Ausland hätten gezeigt, „dass auch bei hoher Verbreitung von Sars-CoV-2 in der Bevölkerung mit den Hygienemaßnahmen, die in Berlin im Einsatz sind, das Ansteckungsrisiko in Schulen und KiTas gering ist“, heißt es weiter. Auch sei der Verlauf etwaiger Erkrankungen bei Kindern fast immer mild, und sie steckten kaum die Lehrer an. Umgekehrt sei die Wahrscheinlichkeit höher, dass Lehrer „Ausgangspunkt von Ansteckungen in Schulen sind“.


* Doppelnennung Hof, Bayern (Landkreis Hof/Kreisfreie Stadt Hof)

Die Unterzeichner weisen darum auf mögliche Testausweitungen und Impfprogramme für Lehrer hin, um das Infektionsgeschehen in Schulen und Kitas gering zu halten. „Wenn das Impfen aus logistischen Gründen oder aufgrund politischer Entscheidungen nur langsam vorankommt, kann dies nicht bedeuten, dass Kinder noch länger ihr Recht auf Bildung, ihre Entwicklungschancen und ihre Gesundheit zur Disposition stellen müssen.“

Statt abermaliger Schließungen sei es vielmehr dringend notwendig, Schulen und Kitas geöffnet zu lassen, „denn die Solidarität, die wir Kindern bereits seit Monaten abverlangen, geht auf Kosten ihrer Bildungs- und Entwicklungschancen, ihrer psychischen Gesundheit und ihrer körperlichen Unversehrtheit“, schreiben die Autoren.

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Es gebe darüber hinaus „klare Hinweise, dass die Gewalt in Familien im Lockdown steigt“. Die Kinder- und Jugendärzte, Psychiater und Psychotherapeuten unter den Unterzeichnern des offenen Briefs beobachteten wegen der sozialen Isolierung außerdem einen starken Anstieg von Angst- und Schlafstörungen, Depressionen und Suizidgedanken unter Kindern und Jugendlichen. Die Autoren fordern darum: „Infektionsschutz zu Lasten der Gesundheit und der Entwicklungschancen von Kindern muss dringend ein Ende haben.“

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