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#Klopps Taktik-Trick gegen Nagelsmann

Klopps Taktik-Trick gegen Nagelsmann

Zuhause ist es doch am schönsten? Was viele Menschen nach nun einem Jahr des Corona-Lockdowns wohl nicht mehr unterschreiben würden, weil sie endlich wieder mehr von der Welt sehen wollen als derzeit möglich, ist auch für Jürgen Klopp und seinen FC Liverpool kein Motto mehr. In der englischen Premier League hat der Meister sechs Heimspiele in Serie verloren. Das gab es in der Geschichte des 1892 gegründeten Klubs noch nie. Wenn man böse ist, würde man daher zur aktuellen Lage des Liverpool Football Club eher eine andere Erkenntnis nennen: Die meisten Unfälle passieren zuhause.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Da traf es sich ganz gut, dass das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League nicht wie vorgesehen an der heimischen Anfield Road stattfinden konnte. Wegen der Reiseregeln, die den Gegner aus Deutschland bei der Rückkehr in eine zweiwöchige Quarantäne gezwungen hätten, fand die Partie, wie schon das Hinspiel vor drei Wochen, in Budapest statt. Und wieder stand am Ende das gleiche Ergebnis auf den vier imposanten Anzeigetafeln der zuschauerleeren Puskás Arena in der ungarischen Hauptstadt: Liverpool 2, Leipzig 0. Die Engländer stehen damit im Viertelfinale.

Kurios: Auch die Torschützen waren identisch. Erst traf Mohamed Salah (70. Minute, im Hinspiel in der 53.), dann legte wenige Minuten später Sadio Mané nach (74., im Hinspiel 58.). Nicht nur wegen der erstaunlichen faktischen Übereinstimmungen sah das Rückspiel wie eine Kopie des ersten Duells aus. Auch am Mittwochabend war der Klub aus der Bundesliga erstaunlich chancenlos gegen einen Gegner, der eigentlich in einer schweren Krise steckt. Auf der internationalen Bühne dagegen zeigt sich Liverpool weiterhin von seiner besten Seite, so wie man es jahrelang gewohnt war.

Die Leipziger erkannten ihre Unterlegenheit in den Interviews beim TV-Sender Sky an. „In so einem Spiel muss man früh in Führung gehen, um Druck zu machen“, sagte Emil Forsberg. „Dann hat uns Liverpool mit zwei Toren bestraft. Wir haben alles versucht. Es darf jetzt ein bisschen weh tun.“ Auch Torwart Peter Gulacsi erkannte die Mängel: „Uns ist nicht gelungen, das erste Tor zu schießen. Die Räume werden dann immer größer, und das hat Liverpool gut ausgenutzt. Wir waren im letzten Drittel zu hektisch. Die letzte Konsequenz war nicht da und Liverpool hat das gut wegverteidigt.“

Lukas Klostermann haderte: „Sie haben zwei Tore gemacht, wir nicht. Wir haben nicht alles auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben. Die Gegentore kriegen wir schnell nacheinander.“ Trainer Julian Nagelsmann sah es ganz ähnlich: „Wir waren heute nicht gut genug, haben nicht den nötigen Punch entwickelt, um Tore zu schießen. Nach 25 Minuten waren wir besser im Spiel. Am Anfang haben wir zu verkopft gespielt, um emotional zu spielen. Man konnte den Glauben nicht entwickeln, weil wir keine Chancen herausgespielt haben. Nach dem 0:2 war das Spiel gegessen.“

Das lag nicht nur an der Leipziger Schwäche, sondern auch an Liverpool Taktik. Klopp hatte getüftelt und einen Ansatz gefunden, der prima klappte. „Wenn man RB machen lässt, sind sie richtig gut“, sagte er. „Sie kriegen nicht oft den Druck, den sie von uns bekommen haben. Das war eine komplexe Aufgabe. Das haben die Jungs gut gemacht. Die größte Leistung ist, dass wir dafür gesorgt haben, dass man in den Spielen nicht gesehen hat, wie gut Leipzig eigentlich ist. Die sind normalerweise ein Powerhouse. Doch wir haben gut verteidigt und sie gar nicht ins Spiel kommen lassen. Es fühlt sich richtig gut an.“

In der Tat sahen die Leipziger Bemühungen matt aus, weil immer ein Liverpool-Spieler bereitstand, um zu stören. Das kostete Kraft, funktionierte aber gut, weil nicht die Krise in der Premier League hemmte, sondern der Vorsprung aus dem Hinspiel beflügelte. Klopp hatte den Schlüssel zum Erfolg gefunden. Im gesamten Spiel hatten die Leipziger zwei gute Chancen. Einen Schuss von Dani Olmo wehrte Torwart Alisson Becker ab (10.), ein Kopfball von Alexander Sörloth fiel auf die Latte (65.). So fasste Nagelsmann am Ende zusammen: „Liverpool ist verdient weitergekommen. Das muss man an so einem Tag akzeptieren, so unschön das auch ist.“

Liverpool indes dürfte mehr und mehr auf die Karte Champions League setzen. Dort gibt es in dieser Saison die letzte realistische Chance auf einen Titel. Womöglich ist, nach dem Absturz auf Rang acht in England, das auch der Weg, um auch in der nächsten Saison überhaupt wieder in der Königsklasse spielen zu dürfen. Der Sieger qualifiziert sich, wenn er es über die heimische Liga nicht eh schafft. „Es geht so weit, wie es geht. Wir setzen uns keine Limits“, sagte Klopp und schränkte ein: „Wir gehen aber jetzt auch nicht aus dem Stadion und sagen: ‚Wir hauen jetzt wieder alle aus dem Stadion.‘“

Klopp hat mit Liverpool also noch etwas vor. Und so wiederholte er, was er eh gesagt hatte: Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw wird er nicht. „Es ist ja schön, dass ich genannt werde. Aber es ist auch unangenehm, wenn man immer absagen muss. Ich kann ja nicht. Die Situation ist vollkommen klar: Eigentlich dürfte man mich gar nicht fragen, ich habe ja noch einen Vertrag“, sagte Klopp. „Warum sollte ich jetzt sagen: ‚Liverpool interessiert mich nicht mehr. Was wir in den letzten Jahren mit den Jungs gehabt haben, läuft gerade nicht so gut. Das ist ein guter Zeitpunkt, um sich aus dem Staub zu machen und alle paar Wochen ein bisschen Deutschland zu trainieren.‘“ Und wer soll es stattdessen machen? „Ralf Rangnick würde dem DFB guttun, das wäre meine erste Lösung.“

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