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#Knauffs offene Zukunft, Alidous großes Versäumnis

Ihm standen im Frankfurter Stadion am Bornheimer Hang für einen Moment Tür und Tor offen. Doch Faride Alidou schien nach einem imaginären Schlüssel zu suchen statt in der neunten Spielminute seine Premiumgelegenheit zum 1:0 für die deutsche U-21-Juniorennationalmannschaft zu nutzen. Und so traf der zögerliche Außenstürmer der Frankfurter Eintracht am Freitagabend beim 2:2 im Testländerspiel gegen Japan, bei dem der Berliner Herthaner Jessic Ngankam per Foulelfmeter (40. Minute) und der Kölner, vormals Offenbacher Mittelfeldspieler Denis Huseinbasic (49.) die deutschen Treffer erzielten, nicht ins Tornetz, sondern nur das Außennetz.

Antonio di Salvo, der Trainer der zweitwichtigsten Männerauswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sparte nach Spielschluss nicht an kritischen Worten für Alidous Versäumnis des Tages. „Ich glaube, er hatte Angst, das Tor zu machen. Da muss er an sich arbeiten.“ Für den sensiblen Hamburger, der seit dieser Saison bei der Eintracht Fuß zu fassen versucht, verlief der ganze Abend wie ein Orientierungslauf zwischen Versuch und Irrtum. Und so mag in dem sensiblen Jungprofi die Erkenntnis gereift sein, dass seine Chance, für den Titelverteidiger auch bei der Europameisterschaftsendrunde im Juni und Juli in Georgien und Rumänien dabei sein zu können, zumindest nicht größer geworden ist.

Gehemmt und zögerlich

Dafür wirkte der wuchtige Sprinter und Dribbler in den Momenten, in denen er sich hätte durchsetzen können, zu gehemmt und zögerlich. Schade. Denn das Talent, mehr aus sich zu machen, hätte er allemal. Und so wartet Di Salvo wie Eintracht-Cheftrainer Oliver Glasner noch auf jenen Moment, in dem es klick macht für den Junior, der auf der Suche nach mehr Stabilität und früher Reife ist.

Kein Volltreffer: Faride Alidou


Kein Volltreffer: Faride Alidou
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Bild: Picture-Alliance

Der von Di Salvo als Linksaußen eingesetzte Jungprofi, der sich auch auf der rechten Angriffsseite heimisch fühlt, blickt, Stand heute, auf eine Saison zurück, in der er weit entfernt vom ersehnten Rampenlicht war. Beim HSV ein oft genug mitreißender Hauptdarsteller, besetzt Alidou bei der Eintracht nur eine Nebenrolle mit 128 Spielminuten in der Bundesliga, 69 in der Champions League und 29 im DFB-Pokalwettbewerb.

Knauff „ordentlich“

Di Salvo hatte im Duell mit den spiel- und laufstarken Japanern auf gleich zwei Frankfurter Außenangreifer gesetzt, wobei die Nominierung von Ansgar Knauff, 21 Jahre alt wie Alidou, wenig überraschend kam. Der gebürtige Göttinger, seit dem Januar 2022 auf Leihbasis bei der Eintracht und dort während der triumphalen Europa-League-Saison 2021/22 zum Shooting Star aufgestiegen, gehört zum Stamm der U-21-Nationalelf. Ihm bescheinigte Di Salvo eine „ordentliche Leistung“.

Auch wenn dem Spiel des links außen attackierenden Niedersachsen diesmal nichts Spektakuläres zu eigen war, wirkte Knauff doch jederzeit in sich ruhend und in der Lage, seinen Pendlerauftrag zwischen stürmischem Flügeljungmann und gestalterischer Mittelfeldkraft mit Zusatzaufgaben in der Offensivzentrale zu erfüllen. Knauffs Spielintelligenz hat nicht darunter gelitten, dass er nach seinem Blitzstart bei der Eintracht mit spektakulären Toren und Dribblings in dieser Saison nicht mehr regelmäßig für die Frankfurter Startelf nominiert wurde. Verletzungspausen und die große Konkurrenz in der Offensive haben dazu beigetragen, dass er bei seinen bisher 18 Erstligaeinsätzen nur zwölfmal in der Startelf stand – eine Quote, von der Alidou nur träumen kann.

In der U 21 ist Knauff der Spieler mit dem laut transfermarkt.de höchsten Marktwert (zehn Millionen Euro). Dazu möchte ihn Borussia Dortmund nach dem Ende seiner Ausleihe nach Frankfurt 2024 ebenso gern zurückholen wie ihn die Eintracht weiterverpflichten will. Eine Win-Win-Situation für Knauff, zu der sich der Spieler am Freitag nicht genau äußern wollte. „Ich habe in dieser Saison noch genug andere Dinge zu tun – sowohl im Verein als auch in der U 21.“ Knauff kann gut damit leben, bei zwei Bundesligaspitzenklubs begehrt und dazu in der Nähe der A-Nationalmannschaft angekommen zu sein.

Die trainierte in dieser Woche Platz an Platz auf dem Terrain des DFB-Campus neben den Junioren mit vier Spielern im Aufgebot, die zuletzt noch für die U 21 kickten: Malick Thiaw, Felix Nmecha, Josha Vagnoman und Kevin Schade. Ansgar Knauff gab die „Nähe zur A-Nationalmannschaft ein gutes Gefühl“. Gerade beim Blick auf die vier Aufsteiger aus der U 21. „Sie haben es sich durch ihre Leistungen verdient, dort dabei zu sein“, sagt Knauff über die Kollegen, die dieser Tage vom Bundestrainer Hansi Flick begutachtet werden.

Was das für ihn bedeutet, sagte er auch. „Mir gibt das die Motivation, alles zu geben, um das auch irgendwann zu erreichen.“ Der deutsche Spitzenfußball im Zeichen der neuen Durchlässigkeit – eine Situation, in der ein Instinktfußballspieler wie der frühreife Ansgar Knauff seine Chance wittert, seinen Aufstieg nach ganz oben fortsetzen zu können. Etwas, wovon der Kollege Alidou im Moment nur träumen kann.

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