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#Kölner Dreierlei

Kölner Dreierlei

Nach den Plänen des Adenauer-Hauses beginnt der heiße Wahlkampf im Ringen um den CDU-Vorsitz im November. Vier Wochen vor dem Parteitag in Stuttgart soll es losgehen mit zwei „Live Talks“, in denen Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen eineinhalb Stunden miteinander diskutieren – wegen Corona allerdings nur im Video-Format. Zudem soll es drei ebenfalls nur virtuelle Debatten geben, zu denen sich ausschließlich CDU-Mitglieder zuschalten können. Umso stolzer ist die nordrhein-westfälische Junge Union (JU), dass es ihr gelungen ist, die allesamt aus Nordrhein-Westfalen stammenden Kandidaten für Auftritte in der Realwelt zu gewinnen. „Der NRW-Tag ist nicht nur die erste Veranstaltung, bei der sie alle drei sprechen, sondern auch die einzige“, ruft der scheidende JU-Vorsitzende Florian Braun am Samstag in den Jubel des CDU-Nachwuchses im Kölner Gürzenich hinein. Allerdings reden Merz, Laschet und Röttgen nicht mit-, sondern nacheinander. Gut eine halbe Stunde ist in der straffen Tagesordnung für ihre Grußworte vorgesehen, eine Diskussion nicht.

Reiner Burger

Der Gürzenich ist die gute Stube der Stadt. In der traditionsreichen Festhalle finden die wirklich wichtigen kölschen Veranstaltungen statt. Der Höhepunkt ist jedes Jahr die Proklamation des Führungsteams für den Kölner Karneval, das „Dreigestirn“ aus „Prinz Karneval“, „Bauer“ und „Jungfrau“, die wie die beiden anderen Figuren grundsätzlich von einem Mann dargestellt wird. Viele in der Union wünschen sich, dass es nach alter CDU-Tradition vor dem Parteitag eine Einigung auf einen Kandidaten oder auf ein Team gegeben hätte. Das Problem ist, dass vor allem Merz und Laschet ganz bestimmt bereit wären, sich zu verständigen – solange sie selbst „Prinz Karneval“ sind. Ein „Trifolium“, ein Dreiblatt nach karnevaleskem Vorbild, wird sich am Tag der deutschen Einheit im Gürzenich also nicht zusammenfinden.

Als erster spricht der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet – und beginnt sogleich mit Sticheleien gegen Norbert Röttgen. Der war bis 2012 CDU-Landesvorsitzender. Mit Röttgen als Spitzenkandidaten stürzte die Union im Mai vor acht Jahren auf ihr schlechtestes Ergebnis in ihrer Geschichte. „Damals lag die CDU am Boden, wir hatten bei der Landtagswahl 26 Prozent erreicht, die SPD 39“, erinnert sich Laschet, der dann einige Woche später Vorsitzender der nordrhein-westfälischen CDU wurde. Damals habe man die Partei mit inhaltlicher Arbeit wieder aufgebaut. 2017 sei dann „das große Werk“ gelungen. Die vor dreieinhalb Jahren von CDU und FDP gebildete Regierung sei „die stabilste, die wir in Deutschland haben“. Wenn die Union wie 2017 an ihren Ideen, Themen und Prinzipien festhalte, werde sie im kommenden Jahr auch im Bund die Mehrheit erringen. Laschet sieht die Landes-CDU als Vorbild für die Bundes-CDU, sich selbst präsentiert er als erfahrenen Team-Player, als anschlussfähigen Mann der Mitte, um sich von Röttgen und auch Merz abzugrenzen.

„Alles gehört zur CDU, alles muss integriert werden“

In seinem Kabinett sitze Karl-Josef Laumann, der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, und Hendrik Wüst, der Landesvorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung; Herbert Reul wiederum fahre „klaren Kurs bei der Inneren Sicherheit“, sagt Laschet. Und diese Bereite müsse sich nun auch wieder in der Bundes-Union widerspiegeln. „Wir brauchen in einer künftigen Bundesregierung die christlich-soziale, die liberale und die wertkonservative Wurzel“, sagte Laschet „Alles gehört zur CDU, alles muss integriert werden, alles muss sichtbar sein, damit wir 35 bis 40 Prozent – die große Spanne einer Volkspartei – wieder erreichen.“

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