#Kommentar über Engpässe bei Impfstoff-Lieferungen: Es ruckelt
Inhaltsverzeichnis
„Kommentar über Engpässe bei Impfstoff-Lieferungen: Es ruckelt“
Es ist nicht ganz fair, der Europäischen Union und der deutschen Regierung vorzuwerfen, sie hätten sich bei Biontech und Pfizer viel zu wenig Impfdosen gesichert. Zum Zeitpunkt der Verhandlungen konnte niemand vorhersagen, wann welcher Impfstoff zugelassen und welches Unternehmen die Nase vorn haben würde. Die EU hätte damals alles auf eine Karte setzen können, alles auf das Präparat von Biontech-Pfizer. Dann wäre jetzt mehr als genug da.
Wenn es aber die falsche Karte gewesen wäre, was dann? Verantwortlicher als die breite Streuung wäre das gewiss nicht gewesen. Hinzu kommt in der EU die gemeinschaftliche Perspektive. Wie sensibel, in manchen Fällen auch übersensibel, die gerechte Verteilung behandelt wird, sieht man jetzt, da einzelne Staaten wie Deutschland zum eigenen Nutzen nachbestellt haben.
Die Ungeduld ist verständlich
Sollten nun nach und nach Präparate die Prüfung bestehen und zugelassen werden, könnte sich die Situation in der EU entspannen. Die Ungeduld ist dennoch verständlich angesichts des Impftempos, das Staaten wie Israel hinlegen (weil sie unter anderem einen wesentlich höheren Preis bezahlt haben). Die Nöte Biontechs und Pfizers, zusätzliche Kapazitäten für die Herstellung ihres Impfstoffs aufzutun, solange es keinen anderen gibt, zeigen allerdings, dass es mit Nachbestellungen allein nicht getan ist. Dass Biontech-Chef Ugur Sahin die Beschaffungspolitik der EU dennoch kritisiert („Mich hat das gewundert“), gießt nun noch zusätzlich Öl ins Feuer.
Jens Spahn möchte dieses Feuer mit der Bemerkung austreten, dass es zu Beginn der Impfkampagne eben ein wenig „ruckelt“. Die SPD sieht es wesentlich dramatischer. Ausgerechnet das durch Verwaltungskunst nicht gerade ausgewiesene SPD-regierte Berlin tut sich dabei besonders hervor. Während erst ein Bruchteil der ersten Impftranche verabreicht ist, beschwert sich die Gesundheitssenatorin, dass nicht schon sofort das nächste Kontingent angeliefert wird.
Die SPD-Fraktion im Bundestag – nennt sie sich noch Regierungsfraktion? – spricht gar von einem Verteilungschaos, das dann ja wohl auch von den jetzt so kritischen SPD-Landesregierungen angerichtet wurde. Bei alledem sollte nicht in Vergessenheit geraten: Durch das Licht, das am Ende des Tunnels zu sehen ist, schimmern schon die Scheinwerfer des Superwahljahrs.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.