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#Teufels Werk und sein Beitrag

Teufels Werk und sein Beitrag

Unter den vielen guten bis sehr guten Horrorfilmen, die es ohnehin in den Siebzigerjahren gab, ragten diejenigen, die sich auf dem Fundament des christlichen Glaubens abspielten, noch einmal mit besonderer Verstörungskraft heraus, aufbauend auf der Vorarbeit, die Roman Polanski mit „Rosemaries Baby“ 1968 geleistet hatte. Neben William Friedkins „Exorzist“ (1973) war dies vor allem „Das Omen“ (1976), einer der größten Schocker des Jahrzehnts, der auch deswegen so verstörte, weil seine Handlung zwar einer transzendenten, eben glaubensgebundenen Logik folgte, aber mit Effekten arbeitete, die einem herkömmlichen Realismus gehorchten und sich der damals gebräuchlichen Fantasy- und Splatter-Mittel weitgehend enthielten.

Die Regie dieses beklemmenden Films, in dem Gregory Peck und Lee Remick ein Botschafter-Ehepaar spielen, dem nach einer Totgeburt Satans Sohn untergeschoben wird, führte Richard Donner, der bereits mit der harten, von zwei Ratpack-Stars bestrittenen Krimi-Komödie „Salz und Pfeffer“ (1968) auf sich aufmerksam gemacht und auch erfolgreich fürs amerikanische Fernsehen gearbeitet hatte. Es handelt sich zweifellos um sein Hauptwerk, wenigstens Jerry Goldsmith bekam dafür einen Musik-Oscar. Szenen wie die, in der sich ein Kindermädchen am Fensterkreuz vor aller Augen aufhängt, einem Fotografen der Kopf abgetrennt wird oder das teuflische Kind eine Pavian-Herde in den Aufstand treibt, vergisst man so schnell nicht wieder.

Richard Donner am Set von „Lethal Weapon 2“ im Jahr 1989, hier mit Stephen Goldblatt, Danny Glover und Mel Gibson


Richard Donner am Set von „Lethal Weapon 2“ im Jahr 1989, hier mit Stephen Goldblatt, Danny Glover und Mel Gibson
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Bild: Picture-Alliance

Danach konnte es nur wieder harmloser werden, aber nicht weniger unterhaltend. Donners kanonisch gewordener „Superman“ (1978) machte den Mangel an filmhistorischer Bedeutung mit Rasanz, Ausdauer und einer fast aberwitzig anmutenden Darsteller-Prominenz allemal wett. Mit dem Gespür des Profis, der weiß, dass sich einmalige Leistungen nicht beliebig oft wiederholen lassen und dass die Mischung aus Sentimentalität und Gier dem Filmgeschäft auf die Dauer eher abträglich ist, ließ er von Fortsetzungen seiner Projekte, wie sie in seiner großen Zeit üblich wurden, meistens die Finger.

Richard Donner, der auch produzierte, war ein versierter Allrounder mit Schwerpunkt auf Action und Abenteuer, der bei etablierten Stars vielleicht nicht immer eine glückliche Hand hatte, aber mit nachwachsenden Kräften wie Christopher Reeve, Mel Gibson („Lethal Weapon“), Rutger Hauer und eben auch Michelle Pfeiffer umzugehen wusste. Nun ist der gebürtige New Yorker Richard D. Schwartzberg, wie er eigentlich hieß, einundneunzigjährig in Los Angeles gestorben.

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