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#Kopfhörer aus Japan mit individuellem Klang-Erlebnis: Denon PerL Pro im Test

Dass Sony gute Kopfhörer macht, dürfte allen klar sein. Doch es gibt noch einen weiteren Audio-Spezialisten aus Japan mit einer langen Tradition: Denon. Und der Hersteller von Hi-Fi-Produkten hat nun ein paar In-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht. Wie gut die Denon PerL Pro sind, zeigt unser Test.

Kopfhörer aus Japan mit individuellem Klang-Erlebnis: Denon PerL Pro im Test
Kopfhörer aus Japan mit individuellem Klang-Erlebnis: Denon PerL Pro im TestBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Obwohl es das Audio-Unternehmen Denon bereits seit über 100 Jahren, sind die Japaner im Bereich von In-Ear-Kopfhörern eher ein Neuling. Vielmehr kennt man Denon von Plattenspielern, HiFi-Verstärkern oder CD-Playern, die zu den beliebtesten und besten weltweit gehören. Mit den Denon PerL Pro wollen die Audio-Spezialisten aus Kawasaki ihr Kopfhörer-Portfolio ausbauen und versprechen: „Die einzigen Premium-In-Ear-Kopfhörer, die sich an Dein Gehör anpassen“ und „Hörerlebnisse der Extraklasse“. Das hat uns neugierig gemacht und wir schickten die Denon PerL Pro in unser Testlabor.

Passform und Bedienung der Denon PerL Pro

Denon liefert mit den PerL Pro zwei Silikonflügel mit, die die Kopfhörer besser im Ohr halten sollen. Zudem gibt es fünf unterschiedlich große Polster aus Silikon und Schaum. Große Klasse: Die Japaner packen ein paar Ohrpolster in der Größe XS dazu – für extra kleine Ohren. Das machen viele Hersteller nicht. Hat man die passenden Polster und Flügel gefunden und die Kopfhörer in die Ohren gedreht, gedrückt und gefummelt, sitzen sie relativ gut.

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Die Bedienung ist einfach, wenn auch leicht verzögert. Die Melomania M100 von Cambridge Audio etwa reagieren deutlich flotter auf Touch-Eingaben. Aber: Über jeden der beiden Ohrstöpsel kann man vier Befehle ausführen. Musik wiedergeben und pausieren, Lieder überspringen oder die Lautstärke regeln: Alles ist möglich und lässt sich in der App dem eigenen Geschmack anpassen.

Die Denon PerL Pro haben eine gute Passform und überzeugen mit grandiosem Klang.
Die Denon PerL Pro haben eine gute Passform und überzeugen mit grandiosem Klang.

Der Klang der Kopfhörer

Hinsichtlich des Klangs nehmen die Japaner den Mund ganz schön voll. „Erlebe den typischen Denon Sound: lebendig, raumfüllend und vom Denon Soundmaster von Hand abgestimmt“, heißt es. Doch zwirbelt man die Denon PerL Pro in den Gehörgang seiner Lauscher und drückt auf Play, ist der Klang dünn und sehr neutral. Von einer lebendigen Raumfüllung, keine Spur. Doch lädt man die Denon-App aufs Handy und fügt ein sogenanntes „Profil“ hinzu, wird der Sound gigantisch. Und das ist keinesfalls übertrieben. Um zu seinem individuellen Hörprofil zu gelangen, muss man in der App auf „Neues Profil hinzufügen“ tippen. Anschließend wird man durch eine Reihe von Hörtests geführt, ohne dass man irgendetwas machen muss – außer still sitzen und schweigen. Währenddessen hört man einige Geräusche, die an Töne aus Filmen erinnern, wenn jemand versucht, Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen.

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Anschließend ist das personalisierte Hörprofil fertig und unterscheidet sich deutlich von der sterilen und neutralen Sound des Auslieferungszustands. So mysteriös wie die Töne beim Erstellen des Profils hingegen sind: Legt man nicht nur ein Profil an, sondern ein Zweites und Drittes, sieht das Bild in der App immer anders aus. Und auch der Klang unterscheidet sich von einem Profil zum anderen. Es lohnt sich daher mehrere Profile zu erstellen und dann jenes zu nutzen, dass einem am meisten zusagt.

So gut sind ANC und die 8 Mikros der Denon PerL Pro

Das ANC dämmt die Außengeräusche ordentlich ab und ist recht effektiv. Es kann aber im Vergleich mit anderen, ähnlich teuren Modellen, wie den Sony WF-1000XM5 oder den Bose QuietComfort Earbuds II nicht mithalten. Hinzu kommt: Schaltet man das ANC aus, büßt der Klang an Volumen und Durchschlagskraft ein.

Das ANC ist gut, die 8 Mikrofone der Kopfhörer leisten aber keine wirklich gute Arbeit
Das ANC ist gut, die 8 Mikrofone der Kopfhörer leisten aber keine wirklich gute Arbeit

Bei Telefonaten und dem Einsprechen von Sprachnachrichten bei WhatsApp sollen gleich acht Mikrofone eine optimale Sprachqualität liefern. Im Test allerdings sorgten Testanrufe für keine besonders große Aufregung. Die Stimme kam beim Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung eher neutral und teils etwas kalt an. Verständlich aber ebenso. Und auch die Stimme des Angerufenen, transportiert über das Mobilfunknetz, kam neutral aber auch klar verständlich über die Denon PerL Pro in die Ohren. Beim Aufnehmen von Sprachdateien hingegen liefern die 8 Mikrofone keine besonders gute Arbeit ab. Der Klang ist zu leise, zu weit weg und beim leisen Sprechen ist schwer zu verstehen, was gesagt wurde.

Akku, Case und Einstellungen der Kopfhörer

Denon spricht von bis zu acht Stunden Akkulaufzeit. Im Test zeigte sich: Das ist ein realitätsnaher Wert. Unseren Denon PerL Pro ging nach rund 7,5 Stunden die Puste aus. Stark ist: Nur 5 Minuten im Ladecase langen den Kopfhörern, damit man eine weitere Stunde Musik hören kann. Und sollte auch der Akku des Transportbehälters leer sein, lässt er sich auch kabellos aufladen.

Das Case lädt die Kopfhörer bis zu drei weitere Male auf
Das Case lädt die Kopfhörer bis zu drei weitere Male auf

Apropos Case: Es ist zwar nicht das kleinste, aber solide verarbeitet. Jedoch ist es gar nicht so einfach, die Kopfhörer aus dem Case herauszuholen. Es bedarf etwas Training, bis die rutschige Angelegenheit endet und man die Denon PerL Pro endlich in den Fingern hat.

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In der App gibt es allerhand Einstellungsmöglichkeiten. So lässt sich etwas „Multipoint“ einschalten. Diese Option erlaubt es, die In-Ear-Kopfhörer mit zwei Geräten gleichzeitig zu verbinden. Zudem gibt es einen High-Gain-Modus, der dafür sorgt, dass sehr leise Aufnahmen lauter werden.

Denon PerL Pro im Test: Das Fazit

Mit knapp 260 Euro sind die Denon PerL Pro beileibe nicht günstig. Hat man aber ein individuelles Hörprofil angelegt, liefern die Kopfhörer einen atemberaubenden Klang. Und auch das ANC leistet gute Arbeit. Zudem gefällt uns, dass Denon so viele und auch sehr kleine Ohrpolster dem Lieferumfang beilegt. Doch wer die Kopfhörer das erste und auch das zweite und dritte Mal aus dem Case fummelt, wird sich fragen: Konnte man das nicht einfach gestaltet?

Darüber hinaus sollen gleich 8 Mikrofone die eigene Stimme in einer hohen Qualität übertragen und aufzeichnen. Doch das ist übertrieben. Nicht übertrieben ist hingegen die Angabe des Herstellers zur Akkulaufzeit. Die Denon PerL Pro halten nahezu 8 Stunden durch und beschallen einen – wenn man es denn so lange mit In-Ear-Kopfhörer in den Ohren aushält – mit Podcast, Musik und Co.

Denon PerL Pro im Test

Pro

  • Gigantischer Klang nach dem Anlegen eines Profils
  • Gute Passform
  • Effektives ANC

Contra

  • Kopfhörer könnten besser aus dem Case zu entnehmen sein
  • Qualität des Mikrofons beim Telefonieren unterdurchschnittlich
  • Überdurchschnittlich groß und schwer
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

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  • Die Denon PerL Pro haben eine gute Passform und überzeugen mit grandiosem Klang.: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Das ANC ist gut, die 8 Mikrofone der Kopfhörer leisten aber keine wirklich gute Arbeit: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Das Case lädt die Kopfhörer bis zu drei weitere Male auf: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Denon PerL Pro im Test: inside digital
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