Nachrichten

#Kultusminister wollen Schulen möglichst lange offen halten

Inhaltsverzeichnis

Kultusminister wollen Schulen möglichst lange offen halten

Inzidenzwerte allein sagen wenig über das Infektionsgeschehen an einem Ort. Ein Ausbruch in einem Krankenhaus oder in einer Kita kann die Fallzahlen enorm in die Höhe treiben. Allerdings müssen deshalb nicht zwingend die Schulen geschlossen werden. Die Kultusministerkonferenz (KMK) weiß, dass im Zuge verstärkter Tests die Inzidenzen in Schulen steigen werden. Sie hat sich deshalb am Freitag dafür eingesetzt, weitere Kriterien zu berücksichtigen, um Kindern und Jugendlichen keine weiteren Schließungen mehr zuzumuten.

Heike Schmoll

Heike Schmoll

Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

Insgesamt ein halbes Jahr lang konnten die Schüler nicht in die Schule gehen, das seien 600 Unterrichtsstunden oder mehr, rechnete Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) vor, der auch die sozialdemokratisch regierten Länder koordiniert. Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU), Koordinator der Unionsländer, verwies auf die psychischen und sozialen Schäden, die Schüler davontragen, wenn der Tagesrhythmus, der Kontakt zu Gleichaltrigen und Sport- und Spielmöglichkeiten wegfallen. „Schulen müssen deshalb im Vergleich zu allen anderen Lebensbereichen am längsten geöffnet bleiben“, fordern die Kultusminister.

In Frankreich etwa bleiben die Bildungseinrichtungen ohne Einschränkungen offen, obwohl in immer mehr Landesteilen wieder ein strenger Lockdown gilt. In Deutschland arbeiteten nach Angaben der Kultusministerkonferenz nicht einmal fünf Prozent aller Schulen im vollen Präsenzbetrieb, etwa 81 Prozent boten für einige Klassenstufen Präsenzunterricht an, und rund 10 Prozent befinden sind noch im Distanzunterricht. Einige Länder, darunter auch Berlin, haben weitere Öffnungsschritte aufgrund des exponentiellen Wachstums bei den Neuinfektionen bis auf weiteres gestoppt.

Testmobil für den Notfall

Hessen hat gerade gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung des Landes ein mobiles Einsatzteam zusammengestellt, das an Schulen mit einem Infektionsgeschehen testet. Es soll in der Regel mit einem Testmobil innerhalb von 24 Stunden am Einsatzort sein und sich so einen raschen Überblick über das Infektionsgeschehen verschaffen. Dazu sind im Testmobil sowohl Antigen-Schnelltests als auch PCR-Schnelltests durchführ- und auswertbar. Betroffene Schulen können das fahrende Testcenter schnell und unkompliziert beim örtlichen Gesundheitsamt anfordern. „Schulen brauchen für einen sicheren und verlässlichen Schulbetrieb schnell Klarheit, wenn ein Infektionsverdacht besteht“, sagte Hessens Kultusminister Lorz.

Die Tests im Infektionsfall sollen nicht die einzige Möglichkeit bleiben, um einen sicheren Schulalltag zu gewährleisten. In fast allen Ländern sind regelmäßige Tests für Schüler und Lehrer geplant. In Sachsen dürfen Schüler die Schule nicht betreten, wenn sie sich weigern, einen Selbsttest zu machen und eine entsprechende Erklärung über das Ergebnis mit in die Schule zu bringen. Auch Lehrer müssen sich zweimal pro Woche selbst testen. Die meisten Länder geben den Schülern Selbsttests mit nach Hause oder lassen diese von den Schülern unter Aufsicht in der Schule durchführen. Berlin ist beim Testen relativ weit und hat genügend Selbsttests für die nächsten fünf Wochen für alle Schüler im Präsenzunterricht. Mancherorts läuft das Testen noch chaotisch, es fehlen Tests, oder Lehrer vertrauen nicht darauf, dass Schüler sich gewissenhaft testen und die Ergebnisse ehrlich kommunizieren.

Die Kultusminister fordern, dass das an Schulen tätige Personal vorrangig geimpft werden soll, sobald der Präsenzunterricht wiederaufgenommen wird. Sie warnen zugleich davor, Kinder und Jugendliche als Gefahr für alle an der Schule Beteiligten zu stigmatisieren.

Um die pandemiebedingten Lernverluste auszugleichen, soll es ein Bund-Länder-Programm mit einem Finanzvolumen von einer Milliarde Euro geben, kündigte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), an. Derzeit verhandeln die Amtschefs der Kultusministerien mit dem Staatssekretär im BMBF vor allem darüber, welchen Anteil der Bund trägt und welchen die Länder. Die Länder hätten gern ein Finanzierungsmodell wie bei der Helmholtz-Gemeinschaft: 90 Prozent Bund, 10 Prozent Länder. Einig sind sich die Länder auch darin, dass die außerschulischen Lernpartner mit ins Boot geholt werden sollen. Unklar ist aber, wann und welche Lernstandserhebungen stattfinden sollen. Geeinigt haben sich die Kultusminister indessen auf eine gemeinsame Fortbildungsinitiative der Länder im Fach Mathematik durch das Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM), das seit Jahresbeginn eine Abteilung im Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel bildet.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!