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#Kurzarbeit trotz voller Auftragsbücher

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Kurzarbeit trotz voller Auftragsbücher

Die Engpässe in den globalen Lieferketten machen der Autoindustrie zu schaffen. Zwar hat die Branche mit steigenden Absatz-, Umsatz- und Gewinnzahlen das Tal der Corona-Krise hinter sich gelassen. Auch verzeichnet sie auf wichtigen Märkten wieder steigende Zulassungszahlen, so dass sie das Geschäftsniveau von 2019 teilweise gar übertroffen hat. Doch die Lage bleibt gespannt. Denn es fehlt an Teilen und Komponenten: von Halbleitern bis zu Klebstoffen.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

So können Hunderttausende Autos nicht gebaut und Aufträge nicht rechtzeitig abgearbeitet werden. Das schlägt sich auf die Erlöse nieder. Branchenprimus Toyota Motors kündigte gerade eine Kürzung seiner Produktion an. Auch für Volkswagen, die Nummer zwei der Branche, hat der Mangel nach wie vor gravierende Folgen. Während in den auf Elektroautos spezialisierten Fabriken Ostdeutschlands die Arbeit in der kommenden Woche wie geplant weitergeht, kann die Fertigung im Wolfsburger VW-Stammwerk nach dem Sommerurlaub nur eingeschränkt wieder starten. Auch bei der Tochtergesellschaft Audi in Ingolstadt und Neckarsulm müssen rund 10 000 Beschäftigte ihren Sommerurlaub verlängern und in Kurzarbeit gehen, weil Teile wie etwa Halbleiter fehlen.

„Wir fahren auf Sicht“

Bei Mercedes in Stuttgart hieß es zur momentanen Lage: „Wir fahren auf Sicht.“ Sehr kurzfristig werde in einzelnen Werken Kurzarbeit angeordnet. Diese Woche war das Mercedes-Werk in Bremen nur teilweise ausgelastet, ab diesem Freitag wird die Produktion in Rastatt eingebremst. Die Belegschaft in Sindelfingen, wo die hochpreisen Limousinen montiert werden, wurde diese Woche für zwei Tage in Kurzarbeit geschickt.

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Nicht betroffen sei die sogenannte Factory 56. Aus dieser hochautomatisierten Fabrik kommt der EQS, und für diese Luxus-Elektrolimousine wird man stets versuchen, passende Chips zu finden. Strategie von Mercedes ist es, die Produktionsunterbrechungen bei den besonders margenstarken Modellen gering zu halten. Dass damit die Lieferzeiten für die preisgünstigeren Modelle länger werden, nimmt man hin, wie Daimler-Vorstandschef Ola Källenius jüngst sagte.

Dieser Tage richteten sich jedoch alle Blicke auf Toyota. War der Marktführer bislang nur mit wenigen Blessuren durch die Krise gekommen, schockte er viele Anleger an der Börse am Donnerstag mit einer Warnung. Kündigte der größte Autohersteller der Welt doch an, seine Produktion global im September um 40 Prozent oder rund 360 000 Fahrzeuge zu kürzen. Der Toyota-Vorstand nannte als Grund den Mangel an Fahrzeugteilen, weil die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Südostasien dort zu Produktionsausfällen geführt habe. Hinzu kommt, dass die globale Knappheit an Halbleitern sich allmählich auch für Toyota bemerkbar macht. An der Börse in Tokio wurde die Nachricht mit Abschlägen für Toyota und für verbundene Unternehmen registriert. Der Kurs der Aktie ging mit einem Minus von 4,4 Prozent aus dem Handel.

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