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#Labore verlangen Priorisierung von Corona-PCR-Tests

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Labore verlangen Priorisierung von Corona-PCR-Tests

In der Corona-Krise treffen gerade zwei Entwicklungen aufeinander. Noch nie war die bundesweite Inzidenz so hoch wie derzeit, das Robert-Koch-Institut gab den Wert am Dienstag mit 533 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner an. Und noch die haben die deutschen Labore so viele PCR-Untersuchungen ausgewertet wie zuletzt. In der vergangenen Woche waren es nach Angaben des Verbands der akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) fast zwei Millionen Untersuchungen, das sind etwa 600.000 Auswertungen mehr als in der Woche zuvor. „Es war zu erwarten, dass die Zahl der Tests steigt“, sagte Michael Müller, der Vorsitzende des Verbands, am Dienstag. „Doch dass sie so stark steigt, damit haben wir nicht gerechnet.“

Insgesamt hätten die gut 200 medizinischen Labore, die dem Verband angeschlossen sind und Daten melden, in der vergangenen Woche knapp 2,3 Millionen PCR-Tests auswerten können. Der Verband gab den Grad der Auslastung mit 86 Prozent an. Seit dem Jahreswechsel stieg die Belastung der Labore kontinuierlich. Für diese Woche haben die Einrichtungen ihre Kapazitäten noch einmal erhöht: Sie meldeten, dass gut 2,5 Millionen Tests pro Woche möglich seien. Weiter nach oben gehe es irgendwann nicht mehr, mahnte der Verband. Die Ressourcen der Labore seien endlich. Anders als zum Beginn der Pandemie sind es jetzt nicht Tests und Reagenzien, welche die Menge begrenzten. Es fehle an zusätzlichem Personal, das sie Maschinen bedient.

Symptomatische Patienten zuerst

Der Laborverband verwies deshalb auf die zunehmende Bedeutung, PCR-Tests zu priorisieren – mit der Folge, das manche länger als derzeit auf das Ergebnis warten müssen. Dass ein Ergebnis binnen 24 Stunden vorliegt, könne bald wohl nicht mehr in jedem Fall garantiert werden, hieß es. „Es kommt darauf an, mit begrenzten Ressourcen effizient und vernünftig umzugehen“, sagte Müller. „Wir müssen jetzt darüber reden, wie die Priorisierung umgesetzt werden kann.“ Für ihn liegt die Lösung in der Nationalen Teststrategie, einem Leitfaden des inzwischen von Karl Lauterbach (SPD) geführten Bundesgesundheitsministeriums.

Dem Konzept zufolge gibt es fünf Stufen mit jeweils abnehmender Relevanz, wobei die Auswertung von Tests, die von Personen mit coronatypischen Krankheitssymptomen stammen, am wichtigsten ist. Gleich danach folgen enge Kontaktpersonen von nachweislich Infizierten. Müller wies allerdings daraufhin, dass es angesichts der ansteckenderen Omikron-Variante nicht mehr immer nötig sein könnte, etwa eine ganze Familie zu testen, wenn ein Mitglied bereits Corona habe. Auf Stufe drei folgen dann Tests bei einem Ausbruch zum Beispiel in Arztpraxen oder Schulen. Präventive Tests von Personen ohne Anzeichen einer Erkrankung haben nur eine geringe Priorität, dort könnten sich in den kommenden Wochen also am ehesten längere Wartezeiten ergeben.

Der Laborverband sprach sich dafür aus, PCR-Tests nur dann zu veranlassen, wenn dies zwingend nötig sei. Laut den jüngsten Regelungen können sich Infizierte und Kontaktpersonen frühzeitig mittels anerkannter Schnelltests aus Isolation und Quarantäne freitesten – ein PCR-Test ist dabei nur für Mitarbeiter im Gesundheitswesen Pflicht. „Auch Antigentests liefern gute Leistungen“, mahnte Müller. Für den Verband ist es wichtig, dass die Priorisierung gemäß der Teststrategie bereits im Testzentrum stattfindet, weil dort der Kontext der Untersuchung klar sei. Die Labore könnten diesen Aufwand nach eigenen Angaben kaum leisten.

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