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#Laden und Liefern

Laden und Liefern

Mangelnde Reichweite und lange Ladezeiten sind gemeinhin die Nachteile, die man dem Elektroauto ständig vor hält. Freilich gibt es Bereiche, wo diese zugegeben noch existierenden Nachteile, nicht so sehr oder gar nicht ins Gewicht fallen. Im Verteilerverkehr zum Beispiel. Der zudem boomt, weil Gott und die Welt im Internet bestellt, wegen der Pandemie.

Holger Appel

Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Technik und Motor“.

Die Flottenmanager von DHL oder Amazon wissen in der Regel sehr genau, wie viele Kilometer ihre Fahrzeuge am Tage zurück legen und können genau abschätzen, ob man die Tour einem Elektroauto zutrauen kann. Und geladen wird auf dem Betriebshof über Nacht.

Nicht umsonst hat Amazon Deutschland schon im vergangenen Jahr 1800 elektrische Mercedes-Benz Sprinter und Vito bestellt. In den USA hat der einstige Bücherversender, der sich zum Liefergiganten gemausert hat, sogar 100.000 elektrische Lieferwagen der amerikanischen Marke Rivian geordert.

Kühlen und Fahren: Das geht!

Solche Großaufträge gibt es in Europa noch nicht, aber alle relevanten Hersteller haben inzwischen ihren Hut in den Ring geworden. Nur Ford noch nicht, der elektrische Transit kommt erst 2022. Ford kann aber für sich beanspruchen, zusammen mit dem chinesischen Anbieter LEVC momentan die einzigen Plug-in-Hybrid-Lieferwagen zu bieten.

Aktiv im Markt für elektrische Transporter sind zurzeit der PSA-Konzern inklusive Opel, Mercedes-Benz, Fiat und Iveco, Nissan, Renault, Toyota und Volkswagen. Mit dem elektrischen Sprinter und dem kleineren Vito ist Mercedes-Benz vorn dabei, der elektrische Citan, der technische Ableger des gerade vorgestellten Mercedes EQT, wird 2022 das Lieferwagen-Trio der Stuttgarter komplettieren. Der Citan entsteht in Kooperation mit Renault, deren Kangoo, der schon länger mit Strom zu haben ist, auch bald neu kommt.


Bild: Daimler AG

Die Van-Sparte von Mercedes-Benz ist umtriebig und hat Pläne. Es entstehen auf Basis des elektrischen Vito auch Sonderaufbauten, etwa als Kühltransporter. Früher hieß es noch, Kühlen und elektrisch Fahren vertrügen einander nicht. Mercedes will das Gegenteil beweisen. 3,5 Kubikmeter Ladevolumen, 80 bis 100 Kilometer Reichweite und 50 Türöffnungen je Tour stehen auf dem Programm, das mit dem Lieferdienst Hello Fresh erprobt wird. Auch eine Version mit Heckausschnitt für Rollstuhlfahrer ist in Vorbereitung. Und einen Krankentransportwagen soll es geben, nicht für den Notfalleinsatz, wohl aber für geplante Verlegungen. Nutzbare 35 kWh hat dessen Akku, das unterstreicht den begrenzten Radius. Auch als Verteilerfahrzeug für Arzneimittel an Apotheken kann sich Mercedes seine elektrischen Vans vorstellen, und denkt schon größer bis hin zum Modell Sprinter mit erstmals elektrisch angetriebener Hinterachse. Nur Elektromotor und Wohnmobil, die passen bis auf weiteres noch nicht zusammen.

Auch Lieferwagen bekommen Zuschüsse

Opel profitiert seit Herbst 2020 mit dem Vivaro von der französischen Verwandtschaft, gleich drei Längen bis zu 5,30 Meter sind zu haben. Rechnerisch beträgt das Ladevolumen dann 6600 Liter, drei Europaletten passen in den längsten Vivaro. Noch dieses Jahr kommen der kleine Combo und der große Movano als Elektriker, alle drei Modelle sind eng mit denen von Peugeot-Citroën verwandt. Und auch der neue Toyota Pro Ace nutzt die PSA-Technik.

Volkswagen, an sich ein Großer im Transportergeschäft, mischt zurzeit nur mit dem großen Crafter auf dem Markt mit, der außerdem als MAN GTE zu haben ist. Mit Spannung wird der elektrische Bulli erwartet, von dem es wahrscheinlich eine Cargo-Version geben wird. Den aktuellen VW T6.1 gibt es dennoch elektrisch, umgerüstet von ABT in Kempten, die sich auch des Caddy annehmen.

Und Fiat? Der E-Ducato, der in allen Aufbauvarianten mit den gleichen Ladevolumina von 10 bis 17 Kubikmetern kommt, ist in diesen Tagen zu Preisen ab 68.000 Euro gestartet. Es gibt Batterien mit 47 oder 79 kWh Fassungsvermögen, die Reichweite beträgt 220 bis 360 Kilometer. Iveco, das mit dem in fünf Längen und drei Höhen angebotenen elektrischen Modell Daily ein Pionier ist, erneuert den Transporter von Grund auf im Jahr 2022. Er kommt dann mit Lithium-Ionen-Batterien und wieder mit Varianten jenseits der 3,5 Tonnen. Förderlich für alle ist letztlich, dass auch die Lieferwagen von der Elektroauto-Prämie profitieren. 7500 Euro Zuschuss werden gewährt.

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