#Lagerfeld-Vertrauter Jondeau bringt Kollektion heraus
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„Lagerfeld-Vertrauter Jondeau bringt Kollektion heraus“
Sébastien Jondeau ist zum Hamburger Buchladen Felix Jud gekommen, um „Ça va, cher Karl?“ vorzustellen, seine Erinnerungen an Karl Lagerfeld, die nun auch auf Deutsch erschienen sind (Insel-Verlag). Jondeau, der 1975 in Paris geboren wurde und in einem Vorort aufwuchs, war seit 1999 Fahrer, Leibwächter und Vertrauter des im Jahr 2019 gestorbenen Modeschöpfers. Der Siebenundvierzigjährige lebt in Ramatuelle bei Saint-Tropez und gehört mutmaßlich zu den sieben Erben Lagerfelds. Für die Marke Karl Lagerfeld arbeitet er als „Product Consultant“. Seine erste Sportmode-Kollektion, Rue St. Guillaume Menswear Athleisure, ist seit diesem Monat in den Läden erhältlich. In Hamburg lässt er sich noch von Modefrau Christiane Arp im Hotel Vier Jahreszeiten vor Publikum interviewen, später ist er in einer Signierstunde bei Felix Jud gefragt. Zunächst einmal aber ganz andere Fragen.
Was essen Sie zum Frühstück?
Ich mische Haferflocken, Banane, Mandelmilch und das Weiß vom Ei und koche es auf. Dazu einen Kaffee.
Wo kaufen Sie Ihre Kleidung ein?
Überall. In Saint-Tropez gehe ich gern ins Battaglia, da findet man viele verschiedene Sachen. Und ich gehe gern zu Dior. Ich mag den Designer Kim Jones, der für Dior die Männermode entwirft.
Was ist das älteste Kleidungsstück in Ihrem Schrank?
Eine Jacke von Libertine im Military-Stil. Ohne aufgenähte Flagge, aber mit vielen Applikationen. Die hat mir Karl geschenkt, bestimmt schon vor 15 Jahren. Die trage ich noch oft, die passt zu allem.
Wann haben Sie zuletzt handschriftlich einen Brief verfasst?
Zum Ende des Jahres verschicke ich immer viele handgeschriebene Karten.
Welches Buch hat Sie im Leben am meisten beeindruckt?
In meiner Jugend die Geschichte des Gewaltverbrechers Jacques Mesrine. Darüber gibt es auch einen tollen Film, mit Vincent Cassel, „Public Enemy No. 1“.
Wie informieren Sie sich über das Weltgeschehen?
Jeden Morgen schaue ich eine halbe Stunde lang Fernsehnachrichten. Und auf dem Handy lese ich den „Figaro“.
Sébastien Jondeau, hier in Chanel, ist Markenbotschafter von Karl Lagerfeld.
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Bild: F.A.Z.
Was ist Ihr bestes Smalltalk-Thema?
Die Leute fragen mich über mein Leben und über Sport aus: Wasserski, Boxen und so weiter.
Bei welchem Film haben Sie zuletzt geweint?
Bei „Joker“, mit Joaquin Phoenix, sehr stark, sehr grausam. Das nimmt einen wirklich mit.
Sind Sie abergläubisch?
Ja, bin ich. Ich gehe nicht unter einer aufgestellten Leiter hindurch. Und wenn eine schwarze Katze meinen Weg kreuzt, bleibe ich stehen, gehe zurück und nehme einen anderen Weg.
Worüber können Sie lachen?
Über mich. Denn ich bin oft kompliziert wegen gar nichts.
Ihr Lieblingsvorname?
Komische Frage! Noch nie drüber nachgedacht! Aber wenn ich einen Sohn hätte, würde ich ihn Milo nennen. Ich weiß nicht, warum.
Machen Sie eine Mittagspause?
Natürlich, jeden Tag. Ich arbeite ja nicht viel, ich habe Zeit dafür. Auch mit Karl habe ich immer zu Mittag gegessen. In Frankreich gehört das dazu.
In welchem Land würden Sie gerne leben?
Ich liebe mein Land, besonders den Süden. Außerdem liebe ich den Süden von Marokko. Nach Dakhla an der Atlantikküste fahre ich zum Kitesurfen und Boxen. Ein ganz besonderer Ort, fast schon an der Grenze zu Mauretanien. Hohe Wellen, eine tolle Lagune, sehr heiß, aber mit viel Wind. Magisch!
Was fehlt nie in Ihrem Kühlschrank?
Joghurt. Meine Freunde machen sich lustig über mich, wenn sie in meinen Kühlschrank schauen.
Fühlen Sie sich mit oder ohne Auto freier?
Mit Auto. Ich habe zwei Autos: einen Hummer H 2, der mit Ethanol läuft, und einen Elektro-Jeep. Früher hatte ich zehn Autos, Rolls-Royce, Porsche, Ferrari und so weiter. Ich wusste gar nicht, welches Auto ich nehmen sollte, wenn ich wegfahren wollte. Das Problem habe ich nicht mehr. Zum Glück fehlt mir nur, das Leben leichter nehmen zu können
Was ist Ihr größtes Talent?
Motorrad zu fahren. Darin bin ich besser als im Autofahren. Als ich einmal einen schweren Unfall hatte, fuhr ich vorübergehend nur Mountainbike, aber Downhill. Und das ist dann auch nicht viel ungefährlicher als Motocross.
Was tun Sie, obwohl es unvernünftig ist?
All diesen Quatsch: Downhill-Mountainbiken, als wäre ich 15 Jahre alt, dabei bin ich 47. Mein Bruder ist genauso.
Welcher historischen Person würden Sie gerne begegnen?
Leonardo da Vinci. Ein Genie! Was er alles erfunden hat, und auf ganz verschiedenen Gebieten.
Tragen Sie Schmuck? Und eine Uhr?
Eine Apple Watch, die mir meine Freundin zu Weihnachten geschenkt hat. Ich habe auch noch viele andere Uhren, weil Karl verrückt nach Uhren und sehr großzügig war. Meist trage ich eine Audemars Piguet oder eine Patek Philippe. Und oft trage ich ein Armband meines Freundes Cyril Aaron Bismuth.
Haben Sie einen Lieblingsduft?
Klar, und zwar den, den ich trage! Bois d’Iris von Van Cleef & Arpels.
Was war Ihr schönstes Ferienerlebnis?
Mein Freund Richard Virenque, der ehemalige Radrennfahrer, hat ein Haus auf St. Martin, der Karibik-Insel, auf dem südlichen Teil, der zu den Niederlanden gehört. Dort zu sein – das sind die besten Ferien.
Auf welchem Konzert waren Sie zuletzt?
Wegen Corona ist das lange her. Das war Soprano, im Oktober 2019 im Stade Vélodrome in Marseille. Er ist der beste neue französische Popstar. Und ein wirklich netter und smarter Mann, sehr erfolgreich – und doch auf dem Boden geblieben.
Was fehlt Ihnen zum Glück?
Das Leben leichter zu nehmen. Deshalb habe ich das Buch „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“ von Eckhart Tolle schon mehrmals gelesen. Ich bin natürlich gesegnet vom Glück, das werde ich nie vergessen. Aber ich wäre gern innerlich richtig frei.
Was trinken Sie zum Abendessen?
Wasser. Manchmal trinke ich ein Bier, am liebsten Corona, manchmal Rotwein, aber meistens Wasser.
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