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#Landwirte am Limit

Landwirte am Limit



„Die Bauernhofromantik, die man aus Filmen kennt oder die viele in ihren Köpfen haben, die gibt es nicht mehr“, sagt Christian Kau.

Bild: Marcus Kaufhold

Etwa 80 Prozent aller Landwirte leiden unter psychischen Problemen. Doch nur wenige suchen Hilfe auf: Denn wenn der Beruf eine Lebensaufgabe ist, wird jede Schwäche als Scheitern gesehen.

Die Sonne blitzt wie schüchtern durch die dünne Nebelschicht über dem Stoc­k­bornerhof. „Milch?“, fragt Christian Kau und gibt einen Schuss in den dampfenden Kaffee. „Die ist frisch von heute Nacht.“ Links grunzen die Ferkel, rechts muhen die Rinder. Hofhund Leika tappt zwischen den Ställen umher. Idylle pur. Wie soll man hier denn depressiv werden? Kau scheint Gedanken lesen zu können. Zumindest sagt er: „Es hat sich schon 2009 angekündigt.“

24 Jahre war er alt und hatte gerade den Hof von seinem Vater übernommen. Keine einfache Zeit, geprägt von Konflikten. Der Vater konnte nicht loslassen, redete seinem Sohn wieder und wieder rein. „Das fing bei Kleinigkeiten an und ging hin bis zu Maschinenanschaffungen“, sagt er. „Es gab keinen Tag ohne Streit.“ Eigentlich wollte er zu dieser Zeit seinen Meistertitel machen. Aber Familie, Betrieb und Schule, das wurde ihm zu viel. 150 Hektar Ackerland und 400 Tiere. Winterweizen, -raps, -gerste, -roggen, Erbsen und Mais. Milchkühe, Rinder, Schweine, Ferkel, Hühner. Lohnarbeit und ein Hofladen. Es ist die Philosophie seines Großvaters, die er bis heute verfolgt: breit aufgestellt und damit weniger abhängig von Marktpreisen sein. 2003 starb der Großvater, seine Bezugsperson. Im gleichen Jahr lernte er Tanja kennen, die selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. 2006 heirateten sie, bekamen vier Kinder. Sie sind zwischen 15 und fünf Jahren alt. Alle packen auf dem Hof mit an.

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