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#Südafrikaner fordern Diamanten im Krönungszepter zurück

Millionen Menschen werden am Samstag das königliche Zepter in der Hand von König Charles III. sehen, das er während der Krönungszeremonie erhält. In Südafrika werden einige Fernsehzuschauer genauer hinsehen und vor allem nach dem birnenförmig geschliffenen großen Diamanten auf dem Zepter Ausschau halten, dem „Star of Africa“ oder „Great Star of Africa“.

Claudia Bröll

Politische Korrespondentin für Afrika mit Sitz in Kapstadt.

Kurz vor dem großen Ereignis in London sind wieder Rufe nach einer Rückgabe des Hochkaräters laut geworden, des größten geschliffenen Diamanten der Welt. „Der Diamant muss nach Südafrika kommen. Er muss ein Zeichen unseres Stolzes, unseres Erbes und unserer Kultur sein“, sagte Mothusi Kamanga, ein Anwalt und Aktivist in Johannesburg, der Nachrichtenagentur Reuters.

Eine Onlinepetition für die Rückgabe des Diamanten hat bisher rund 8000 Unterschriften erhalten. Die Forderungen wurden schon im September 2022 nach dem Tod von Königin Elisabeth II. erhoben, erregten aber vor allem außerhalb Südafrikas Aufsehen.

Der 530 Karat schwere „Star of Africa“ stammt aus dem ebenfalls berühmten, 3106 Karat schweren Cullinan-Diamanten, dem größten jemals gefundenen Rohdiamanten. Nach Angaben des Cape Town Diamond Museums wurde er 1905 auf dem Gelände eines Bergwerks in der damals britischen Kolonie Transvaal entdeckt.

Bei der Krönung zu sehen: Zepter des Souveräns mit dem „Star of Africa“


Bei der Krönung zu sehen: Zepter des Souveräns mit dem „Star of Africa“
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Bild: dpa

Benannt wurde er nach dem Eigentümer der Mine, Sir Thomas Cullinan. Der damalige Ministerpräsident von Transvaal, Louis Botha, überredete die Regierung, den Diamanten für etwa eine Million Dollar zu kaufen und überreichte ihn dem britischen König Edward VII. als Dank dafür, dass Transvaal eine eigene Verfassung erhalten hatte. Um Diebstahl zu verhindern, wurde der Diamant einem Gerücht zufolge auf einem Schiff mit Sicherheitskräften transportiert. Tatsächlich aber befand sich nur eine Kopie an Bord, während der Originalstein schlicht per Post nach England geschickt wurde.

Ein Unternehmen in Amsterdam übernahm die schwierige Aufgabe des Schliffs, wobei die Schleifer den fast lupenreinen riesigen Kristall sechs Monate lang untersuchten, bevor sie festlegten, wie er geteilt werden sollte. Er ergab neun große und 96 kleinere Steine. Der „Star of Africa“ oder „Cullinan I“ wurde in das Zepter von König Edward VII. eingearbeitet, der zweitgrößte, „Cullinan II“, schmückt die Staatskrone. Normalerweise befinden sich Zepter und Krone mit den anderen Kronjuwelen im Tower of London. Aus Sicht der Unterstützer der Onlinepetition sollten die Diamanten jedoch in einem Museum in Südafrika ausgestellt werden.

Vor der Krönung am Samstag forderten zudem Vertreter indigener Gruppen aus anderen ehemaligen britischen Kolonien den britischen König auf, sich für „Jahrhunderte des Rassismus“ und das „Erbe des Völkermords“ zu entschuldigen. Vertreter aus zwölf Commonwealth-Staaten verlangten in einem Brief finanzielle Entschädigungen und die Rückgabe gestohlener Kulturschätze.

Unterschrieben wurde der Brief von Gruppen aus Australien, mehreren karibischen Staaten, Kanada, Neuseeland und Papua-Neuguinea. Charles III. hat zuletzt verstärkt versucht, mit Vertretern indigener Gruppen zusammenzuarbeiten, und eingestanden, dass das Königshaus „das Unrecht anerkennen muss, das unsere Vergangenheit geprägt hat“. Die Unterzeichner des Briefs fordern darüber hinaus eine förmliche Entschuldigung.

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