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#Leidenschaftliche Bremer verlieren doch

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Leidenschaftliche Bremer verlieren doch

Wenn der Eindruck vom Freitagabend tatsächlich darüber entscheiden soll, ob Werder Bremen mit Trainer Florian Kohfeldt in die verbleibenden drei Saisonspiele geht, müsste die Vereinsführung dem Coach am Samstagmorgen das Vertrauen aussprechen. Beherzt, taktisch bestens eingestellt und sehr wehrhaft biss sich Kohfeldts Team durch dieses DFB-Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig.

Nach zuletzt sieben Niederlagen hintereinander in der Bundesliga war das mehr, als man dem Team zutrauen konnte. Dass es nicht reichte für das Ticket nach Berlin, dass Leipzig ein ganz spätes Tor glückte, um Werder 2:1 nach Verlängerung zu besiegen – sollte das den Ausschlag geben, um Kohfeldt vor den Partien gegen Leverkusen, in Augsburg und gegen Gladbach zu entlassen? Das ist nun jedenfalls die missliche Lage, in die sich die Bremer Vereinsführung mit ihrer Aussage vom Montag gebracht hat.

Abstiegskampf an der Weser mit oder ohne Florian Kohfeldt? Am Freitagabend warb der 38-Jährige trotz der Niederlage für sich. Mal sehen, ob es reicht, um Aufsichtsrat Marco Bode und Sportchef Frank Baumann zu überzeugen. Allemal war das eine „lebendige“ Mannschaft, die da 120 Minuten gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga ankämpfte.  

Kohfeldts Kollege Julian Nagelsmann hat weiterhin die Möglichkeit, sich mit einem Titel aus Leipzig in Richtung FC Bayern München zu verabschieden. Am 13. Mai treffen die Sachsen in Berlin auf den Sieger der Partie Borussia Dortmund gegen Holstein Kiel an diesem Samstag (20.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zum DFB-Pokal und im ZDF). Die Treffer von Christopher Nkunku und Emil Forsberg reichten Leipzig, um zu triumphieren – Leonardo Bittencourt hatte in der 105. Minute ausgeglichen.  

„Überragend, Männer!“

Der lange Pokalabend begann mit überlegenen Leipzigern. Die größte Aufregung der ersten Halbzeit gab es jedoch erst in der 44. Minute. Im Leipziger Strafraum gerieten Nordi Mukiele und Davie Selke aneinander. Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied auf Elfmeter. Dass der Eingriff des Kölner Kellers sinnvoll sein kann, erlebte Gräfe wenig später: Bibiana Steinhaus meldet sich, und Gräfe lief zur Video-Area. Dort sah er sich die Szene in Ruhe an und nahm seine Entscheidung zurück – Selke hatte eingefädelt. Ein Strafstoß wäre vermutlich die Krönung der kampfstarken Bremer in diesem ersten Durchgang gewesen, denn sie hatten sich ab der 35. Minute aus den Leipziger Fesseln befreit und boten RB einen offenen Kampf.

Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln: Fußball zu spielen versuchte Werder gar nicht erst. Torwart Jiri Pavlenka schlug die Bälle hinten heraus, suchte Selke, der per Kopf ablegte. Ein anderer langer Ball, diesmal von Veljkovic, hatte in der 30. Minute wieder über Selkes Kopf Josh Sargent erreicht. Der Amerikaner setzte sich geschickt gegen Dayot Upamecano durch, löffelte den Ball dann aber knapp neben das Tor. Ständig waren genug Bremer hinter dem Ball, jeder einzelne schmiss sich wild entschlossen in die Zweikämpfe. Das war einfach und effektiv – und wurde von Kohfeldt gelobt: „Überragend, Männer!“

Allerdings hätte RB schon in der vierten Minute in Führung gehen können. Alexander Sörloths Kopfball wehrte Pavlenka ab. Selten kam RB geordnet in den Strafraum, immer war ihnen ein Bremer auf den Fersen. Da war kein Platz! Das nervte den Favoriten, weil Werder zunächst einfach nicht nachließ in dieser Nickligkeit. Der beliebte und oft erfolgversprechende Weg der Leipziger durch die Mitte blieb zunächst versperrt – anders als vor drei Wochen beim 4:1-Sieg im Bundesligaspiel, als RB zur Halbzeit schon 3:0 führte.

Doch an diesem Abend war es ein anderes Werder im leeren Weserstadion. Kohfeldts Elf bewahrte die Ordnung, blieb aufmerksam, befreite sich zum Ende der zweiten Halbzeit und kam zu Eckbällen und Freistößen in der Nähe des Leipziger Tors. Selke machte es als Agent Provocateur vorn gut. Leipzig haderte wieder einmal mit der Chancenauswertung. Die eingewechselten Christopher Nkunku und Yussuf Poulsen schreckten die Bremer Abwehr ein paar Mal, so bei Nkunkus abgefälschten Schuss an den Pfosten (78. Minute). Zuvor hatte Sörloth an die Latte geköpft. Poulsen Kopfball in den Schlusssekunden der Nachspielzeit hielt Pavlenka.  

Die Verlängerung lief kaum drei Minuten, als Werder mal ein wenig mehr Platz in der Mitte ließ – und Leipzig es prompt bestrafte. Nach schneller Ballstafette landete der Ball über den Bremer Theodor Gebre Selassie beim eingetauschten Hee-Chan Wang, der zum 1:0 für Leipzig traf. Doch Werder kam in der 105. Minute durch Leonardo Bittencourt zurück, der Upamecanos Fehler zum Ausgleich ausnutzte. Die 120 Minuten kostete Leipzig aus, um doch noch zum 2:1-Siegtreffer durch den eingewechselten Emil Forsberg zu kommen.

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